Er kam in der Frühe Wie der Morgenwind, Nußbraun seine Locken, Sein Fuß geschwind. In's Auge die ganze Seele gedrängt -- Ach, der eine Blick Hat das Herz mir versengt! Und ich stand, als ob ewig Ich schauen gemüßt, -- Er hielt mich umschlungen, Er hat mich geküßt! Als brächt' er von draußen Die ganze Welt, Von zuckenden Strahlen Blendend erhellt; Als ging mir das Leben Auf in der Brust, So hing ich am Hals ihm In bebender Lust. Und was er geprochen, Ich weiß es nicht mehr, Es sang und es klang ja Die Welt um mich her! Wie ist mir geschehen? Ja, dass ich es wüßt! Mein Drohen, mein Zürnen Ich hab's nun gebüßt. Im Brünnlein das Wasser Das [murmelt]1 und rinnt: [Hast gar nichts zu schaffen, Vergeßliches Kind? All über mein Denken Hat Eins nur Gewalt:]2 Ach Liebster, mein Liebster, Komm wieder, komm bald!
Sechs Lieder für Sopran mit Pianoforte , opus 16
by Friedrich August Naubert (1839 - 1897)
1. Morgens am Brunnen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Morgens am Brunnen"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta’scher Verlag, 1852, pages 176-177
1 Jensen: "rieselt"2 Jensen: "Zum Bach, wo er wohnet, / Hin fliesst es geschwind. / Mein Sinnen, mein Denken / Fliegt hindurch den Wald,"
2. Das haben Sie mir in den Augen geseh'n
Das haben Sie mir in den Augen geseh'n
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3. Erste Liebe  [sung text not yet checked]
So hat noch [Niemand mit mir]1 gethan. An beiden Händen faßt' er mich an Und schaute mir in die Seele So unwiderstehlich, so tief herein, Als wollt' er spähn, ob ein Fältelein Ihm etwas noch verhehle. So hat noch Niemand zu mir gesagt. Was ich gejubelt, was ich geklagt, Das schläft nun in seinem Herzen. Drum [ist mir's]2 dadrinnen wie ein Traum: Ob ich's noch selbst bin, [ich weiß es]3 kaum, Mich blendet's wie Weihnachtskerzen. So [hat auch noch]4 Niemand mich geküsst, Nicht [Vater noch]5 Mutter am [heiligen]6 Christ. Ach, alle die Liebesgaben, Wie gäb' ich sie gerne den Kindern hin, So [selig und]7 fröhlich, so reich ich bin Darf ich den Einen nur haben!
Text Authorship:
- by Julius Waldemar Grosse (1828 - 1902), "So hat noch Niemand mit mir gethan"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Julius Grosse. In neuer, durchgesehener und vermehrter Auswahl, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1882, page 38.
1 Hering: "Niemand mir"2 Gluth: "ist's mir"
3 Gluth: "weiß ich"
4 Hering: "hat noch"
5 Gluth, Hering: "Vater, nicht"
6 Gluth, Hering: "heil'gen"
7 Gluth, Hering: "selig, so"
4. Die Harrende  [sung text not yet checked]
[Hör']1 ich ein Vöglein singen, So stimm' ich sacht mit ein, Und [hätt']2 ich seine Schwingen, Ich bliebe nicht allein. Er hat mir nicht versprochen Die frohe Wiederkehr; Doch sagt mein Herzenspochen, Er bleibt nicht lange mehr. Das ist ein Blüh'n und Prangen, Da draussen in der Welt, Als wäre nun alles Bangen Auf ewig eingestellt. In's Herz wie Lenzgeläute Zieht lachend die Hoffnung ein: Noch heute wird er, noch heute In meinen Armen sein.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Die Harrende", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 27
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von F. G. C. Leuckart (Constantin Sander), 1873, page 30.
1 Naubert: "Hört' "; further changes may exist not shown above.
2 Franz: "hätte"
5. Umsonst  [sung text not yet checked]
Des Waldes Sänger singen, Die rothe Rose blüht, Die Quellen rauschen und springen, Es ist das alte Lied. Das klingt und singt so selig Vom seligen, lieblichen Mai, Und machet mich doch nicht fröhlich Die lustige Melodei.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Umsonst", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 53
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Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von F. G. C. Leuckart (Constantin Sander), 1873, page 60.
6. Kleine Blumen, kleine Blätter  [sung text not yet checked]
Kleine Blumen, kleine Blätter Streuen mir mit leichter Hand Gute, junge Frühlings-Götter Tändelnd auf ein luftig Band. Zephir, nimm's auf deine Flügel, Schling's um meiner Liebsten Kleid; Und so tritt sie vor den Spiegel All in ihrer Munterkeit. Sieht mit Rosen sich umgeben, Selbst wie eine Rose jung. Einen Blick, geliebtes Leben! Und ich bin belohnt genung. Fühle, was dies Herz empfindet, Reiche frei mir deine Hand, Und das Band, das uns verbindet, Sei kein schwaches Rosenband!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mit einem gemalten Band", written 1771, second version
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Met een beschilderde band", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Avec un ruban peint", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Con un nastro colorato", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Johann Wolfgang von Goethe, Sämtliche Werke in 18 Bänden, Bd. 1, Die Gedichte der Ausgabe letzter Hand, Zürich, 1948