Ach! Wandern, ach wandern, Du machst mir groß Leid, Ich bin von meinem lieben Schatz so weit, so weit! Den ganzen Tag, den lieben Tag, Stets wand'r ich so umher. Weiß nicht wohin, weiß nicht wie weit, Mein Herz ist mir so schwer! Du liebes Dorf, du Heimat traut Dort steht ein Hüttchen klein, Da schau ich in Gedanken wohl Viel lange Zeit hinein. Am Fenster stehen Blumen viel, Mein Schatz, der knüpft den Strauß, Das Wandern macht so harte Müh, Mein Schatz, ich kehr nach Haus!
Sieben Lieder , opus 3
by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901)
1. Ach Wandern!  [sung text checked 1 time]
2. In der Ferne  [sung text checked 1 time]
Nun bin ich fern von dir, mein Lieb, Getrennt durch Berg und Tal, Jetzt denke ich, das Herz so schwer, An dich viel tausendmal! Viel tausendmal gedenk ich jetzt Der jungen Liebe Zeit, Wo ich dir manchen Tag gezürnt In selbst geschaffnem Leid! Dass ich dir zürnte manchen Tag, Das macht mir bittre Qual. Vergib, mein süßes Lieb, vergib, Doch ach! Nun trennt uns Berg und Tal!
3. Wenn zwei, die sich am nächsten stehn  [sung text checked 1 time]
Wenn Zwei, die sich am nächsten stehn, Die Hand sich scheidend fassen, Sollst du vor ihrem Abschied gehn Und sie sich selber lassen. Das heil'ge bittre Trennungsleid, Wie könntest du es stören? Die letzte bange Seligkeit Soll ihnen ganz gehören! Was sie in Thränen, Wort und Blick Sich noch zu sagen eilen, Das spricht ihr [innerstes]1 Geschick, Das kann kein Dritter theilen. Wenn auch nur Liebe voll und rein Dich zu verweilen triebe, Ach, du begehst doch Raub allein Am Heiligthum der Liebe.
Text Authorship:
- by (Friedrich) Julius Hammer (1810 - 1862), appears in Schau um dich, und schau in dich, in 8. Treu im Wechsel, first published 1865
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "eigenstes"
4. Hoch geht die See  [sung text checked 1 time]
Hoch geht die See, mit ihr mein Herz! Es löst sich das Weh, Das bange Weh Und der schwüle, der drückende Schmerz! Hoch geht die See, und Sturm drüber hin! Wie mächtig erschallt Der Wogen Gewalt, Wie erfrischt sie mir kräftig den Sinn! Hoch geht die See mit stolzem Klang, Ich schau ins Gewühl Mit freud'gem Gefühl; Und ich sing in den freien Gesang: Hoch geht die See und hoch mein Herz! Vergiss nun dein Weh, Dein banges Weh Und den kleinen, [den]1 drückenden Schmerz!
Text Authorship:
- by (Friedrich) Julius Hammer (1810 - 1862), appears in Zu allen guten Stunden, in Vom Meere, first published 1854
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View original text (without footnotes)1 omitted by Rheinberger
5. Ich irr in Tal und Hainen  [sung text not yet checked]
Ich irr in Tal und Hainen Bei kühler Abendstund, Ach, weinen möcht ich, weinen So recht aus Herzensgrund. Und alter Zeiten Grüßen Kam da, im Tal erwacht, Gleich wie von fernen Flüssen Das Rauschen durch die Nacht. Die Sonne ging hinunter, Da säuselt' kaum die Welt, Ich blieb noch lange munter Allein im stillen Feld.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Wehmut", appears in Gedichte, in 5. Totenopfer
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mélancolie", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
6. Vorüber!  [sung text not yet checked]
O darum ist der [Lenz]1 so schön Mit Duft und Strahl und Lied, Weil singend über [Thal]2 und Höhn So bald er [weiter zieht]3; [Und]4 darum ist so süß der Traum, [Den erste Liebe webt]5, Weil schneller [wie]6 die Blüt' am Baum Er [hinwelkt]7 und verschwebt. Und doch! Er läßt so still erwärmt, So reich das Herz zurück; Ich hab' geliebt, ich hab' geschwärmt, Ich preis' auch das ein Glück. Gesogen hab' ich Strahl auf Strahl In's Herz den kurzen Tag; Die schöne Sonne sinkt zu Thal. Nun [komme]8 was kommen mag! Sei's bittres Leid, sei's neue Lust, Es soll getragen sein: Der [sichre]9 Schatz in meiner Brust Bleibt dennoch [ewig]10 mein.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Vorüber!", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Emanuel Geibels Gesammelte Werke in acht Bänden, Erster Band, Jugendgedichte. Zeitstimmen. Sonette. Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1883, pages 12-13.
Note: in Hackel's setting, stanza 5, line 4, word 3 ("immer") returns to the original word "ewig" in the repetition.
1 Kehler: "Tag"; further changes may exist not shown above.2 Lehár: "Flur"
3 Lehár: "weiterzieht"
4 Hackel: "O"
5 Hackel: "Der erste Liebe weckt"
6 Hackel, Lehár: "als"
7 Hackel, Lehár: "welket"
8 Lehár: "komm'"
9 Hackel: "stille"
10 Hackel: "immer"
7. Nachtgesang  [sung text not yet checked]
[O]1 gieb, vom weichen Pfühle, Träumend, ein halb Gehör! Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du mehr? Bei meinem Saitenspiele Segnet der Sterne Heer Die ewigen Gefühle; Schlafe! was willst du mehr? Die ewigen Gefühle Heben mich, hoch und hehr, Aus irdischem Gewühle; Schlafe! was willst du mehr? Vom irdischen Gewühle Trennst du mich nur zu sehr, Bannst mich in diese Kühle; Schlafe! was willst du mehr? Bannst mich in diese Kühle, Giebst nur im Traum Gehör. Ach, auf dem weichen Pfühle Schlafe! was willst du mehr?
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Nachtgesang", written 1803?, first published 1804
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cant nocturnal ", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Nachtgezang", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Night song", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant nocturne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson de la nuit", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Francesco Campanella) , "Canto notturno", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 98, and with Taschenbuch auf das Jahr 1804, Herausgegeben von Wieland und Goethe, Tübingen, in der Cotta'schen Buchhandlung, pages 120-121.
1 Mayer: "Ach"; further changes may exist not shown above.