Wo bist du? [trunken]1 dämmert die Seele mir [Von all deiner]2 Wonne; denn eben ist's, Daß ich gelauscht, wie goldner Töne Voll der [entzückende]3 Sonnenjüngling Sein Abendlied auf himmlischer Leier spielt'; Es [tönten]4 rings die Wälder und Hügel nach. Doch fern ist er zu frommen Völkern, Die ihn noch ehren, hinweggegangen.
Sieben Lieder , opus 15
by Richard Stöhr (1874 - 1967)
1. Sonnenuntergang  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Sonnenuntergang", appears in Gedichte 1784-1800
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- ENG English (John H. Campbell) , "Where are you? Drunkenly my soul awakens", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Où es-tu ?", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Coucher de soleil", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Hölderlin, Sämtliche Gedichte und Hyperion, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1999, page 203.
1 Magnus: "Träumend"; further changes may exist not shown above.2 Cornelius: "nach allen deinen"; Apostel, Greif, Hauer, Stöhr: "Von aller deiner"
3 Stöhr: "strahlende"
4 Stöhr: "tönen"
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2. Grauer Vogel über der Heide  [sung text checked 1 time]
Grauer Vogel über der Haide, Der klagend die Heimat mied, Ich glaube, wir beide, wir beide Haben dasselbe Lied. Es hat dir ein Sturm aus Norden Zerstört das heimische Nest; Auch mir ist entrissen worden, Was mein ich wähnte so fest. Wir wollen zusammen singen Das Lied vom [verlorenen]1 Glück, Und wollen uns weiter schwingen Und nimmer kehren zurück.
Authorship:
- by Emil Rudolf Osman, Prinz von Schönaich-Carolath (1852 - 1908), no title, appears in Lieder an eine Verlorene
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Emil Rudolf Osman Schönaich-Carolath (Prinz von), Lieder an eine Verlorene, Stuttgart und Leipzig: Druck und Verlag von Eduard Hallberger, 1878, page 17.
1 d'Albert: "verlor'nen"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Sommerlied  [sung text checked 1 time]
All' deine funkelnden Wonnen verstreue, Herrlicher, sonniger, goldener Tag; Dehne dich endlos, du strahlende Bläue, Blühet und leuchtet, ihr Rosen am Hag! Fluthet, ihr Lüfte, ihr zitternden, heißen, Führet die süßesten Düfte mir zu -- Steiget, o steiget, ihr schimmernden weißen Wolken der Ferne in heiliger Ruh'! Ihr aber, Wipfel, mit leisestem Flüstern Weckt mir [Erinnerung]1 seliger Lust, [Da]2 ich einst saß unter schattenden Rüstern, Still ein geliebtes Haupt an der Brust!
Authorship:
- by Ferdinand von Saar (1833 - 1906), "Sommerlied", appears in Lieder
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View original text (without footnotes)1 Stöhr: "Erinn'rung"
2 Stöhr: "Als"
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4. Schon ein Lied, ein Vogellied  [sung text checked 1 time]
Schon ein Lied, ein Vogellied? Lockend klingt es um die Schwelle. Sieh, der rauhe Winter flieht, und der Sonnenschein, der helle, lässt die Fluren rings erblühen. Komm heraus ins junge Grün! Noch ein Lied, ein Vogellied? Sehnend pocht es an die Scheiben: „Sieh, die späte Traube schied, und die ersten Flocken treiben. Meine Seele irrt im Hain; lass mich ein, lass mich ein!“
Authorship:
- by Wilhelm Dworaczek (1873 - 1916), as Paul Wilhelm
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Träume  [sung text checked 1 time]
Es kommt ein Klang gezogen wohl über das dunkle Meer; das sind die Träume, sie wogen am nächtlichen Himmelsbogen wie flimmernde Nebel daher. Wer schwebt dort so alleine in der Gestalten Flut? Stolzer und schöner ist keine, o Lilie, du schlanke, du feine, wir kennen uns nur zu gut! Wen sucht dein Auge? Wo weilet jetzund dein treuloser Flug? Rasch ist der Schwarm zerteilet; sie schaut mich nicht an und eilet vorüber im Geisterzug.
Authorship:
- by Victor August Eberhard Blüthgen (1844 - 1920)
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Researcher for this page: Johann Winkler6. Wenn ich sterbe  [sung text checked 1 time]
Legt rote Rosen mir um meine Stirne, im Festgewande will ich von euch gehn, und stoßt die Fenster auf, dass die Gestirne mit heiterm Lächeln auf mein Lager sehn. Und dann Musik! Und während Lieder schallen, von Hand zu Hand der Abschiedsbecher blinkt, mag mählich über mich der Vorhang fallen, wie Sommernacht auf reife Felder sinkt.
Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Quand je mourrai", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
7. Märchen  [sung text checked 1 time]
Drei verwunschene Königskinder spielen im grünen Klee unter lachendem Himmel am sonneglitzernden See, plaudern mit den plätschernden Wellen, haschen nach den bunten Libellen, schneiden sich Flöten aus Weidenrohr und blasen den horchenden Storchen ein Märchenliedel vor. Eine nur sitzt still und ferne den Andern, läßt den träumenden Blick in leuchtende Weiten wandern; Sonne [schlummert auf]1 ihrem Haar und ihrem [schwellenden Brüstepaar]2, und die Lippen glänzen ihr rot und voll –: Die wartet auf den Königssohn, der sie erlösen soll.
Authorship:
- by Margarete Bruns (1873 - 1944), "Märchen"
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View original text (without footnotes)1 Stöhr: "schimmert in"
2 Stöhr: "leuchtenden Augenpaar"
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