Siehst du am Abend die Wolken ziehn? Siehst du die Spitzen der Berge glühn? Mit ewigem Schnee die Gipfel umglänzt, Mit grünenden Wäldern die Täler umkränzt. [Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz!]1 Ach, in den Wäldern, so ewig grün, Kann still und heimlich die Liebe glühn! [Nur der]2 Morgen sieht sie, der Abendschein, Und die Lieb' ist mit Liebe so selig allein. Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz! Am starren Felsen bricht sich der Nord, Sanft wehen Lüftchen im Tale fort; Durch die Wälder schimmert der Mond [umher]3, Und ferne da rauschet und brauset das Meer. [Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz!]1 O könnt' ich ziehen im Morgenroth! O hauchte Abend mir Liebestod! Es schwindet das Leben, du weißt es kaum -- O ewige Liebe, O ewiger Traum! Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz!
Drei Gesänge , opus 92
by Václav Jan Křtitel Tomášek (1774 - 1850)
1. In die Ferne  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by (Gustav) Hermann Kletke (1813 - 1886), "In die Ferne" [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Album deutscher Dichter, herausgegeben von H. Kletke, Zweite Auflage, Berlin, Verlag von F. H. Schroeder, 1846, pages 54-55.
1 omitted by Silcher.2 Lang: "Der"
3 Lang, Loewe, Silcher: "einher"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , John H. Campbell , Johann Winkler
2. Mein Lieb  [sung text checked 1 time]
O, wär' mein Lieb' die rote Ros',
Die auf des Schlosses Mauer glüht!
O, wär' ich selbst der Tropfen Thau,
Den man im Kelch der Rose sieht!
[ ... ]
O, wär' mein Lieb ein Holderstrauch,
Wie der, voll Blumen jeder Ast!
O, wär' ich selbst ein Vögelein!
Auf seinen Zweigen hielt' ich Rast.
Wie wollt' ich trauern, säh' ich ihn
Entblättern [des Novembers Wehn]1;
Wie singen, sähe [blüh'nd]2 und grün
Ich wieder ihn im Lenze stehn!
Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), no title [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796), "O were my Love yon lilac fair"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ferdinand Freiligrath, Siebente (der Miniatur-Ausgabe zweite) Auflage, Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta'scher Verlag, 1844, page 438.
Note: Freiligrath has divided his translation into four stanzas, where Burns' original is usually published in two. He has also rearranged the stanzas, so Burns' stanza 1 corresponds to stanzas 3 and 4 of Freiligrath.
1 Brandeis: "von Herbst und Winters Weh'n"; Tomášek: "durch des Herbstes Wehn"2 Tomášek: "schmuck"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Mein Hochland  [sung text checked 1 time]
Mein Herz ist im Hochland, mein Herz ist nicht hier! Mein Herz ist im Hochland, im wald'gen Revier! Da jag' ich das Rothwild, da folg' ich dem Reh, Mein Herz ist im Hochland, wo immer ich geh'. Mein Norden, mein Hochland, [lebt]1 wohl, ich muß ziehn! Du Wiege von Allem, was stark und was kühn! Doch, wo ich auch wandre und wo ich auch bin, Nach den Hügeln des Hochlands steht allzeit mein Sinn! Lebt wohl, ihr Gebirge mit Häuptern voll Schnee, Ihr Schluchten, ihr Thäler, du schäumender See, Ihr Wälder, ihr Klippen, so grau und bemoos't, Ihr Ströme, die zornig durch Felsen ihr tos't! Mein Herz ist im Hochland, mein Herz ist nicht hier! Mein Herz ist im Hochland, im wald'gen Revier! Da jag ich das Rothwild, da folg ich dem Reh, Mein Herz ist im Hochland, wo immer ich geh!
Authorship:
- Singable translation by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "Mein Herz ist im Hochland", appears in Gedichte, in Robert Burns. Elf Lieder [later 13 Lieder], no. 9[11] [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in English by Robert Burns (1759 - 1796), "My heart's in the Highlands"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Ferdinand Freiligrath, Cassel: Ernst Balde, 1852, page 76.
Note: in Gade's score, this poem is misattributed to Wilhelm Müller.1 Tomášek: "leb"
Researcher for this text: Sharon Krebs [Guest Editor]