Das ist der Tag des Herrn! Ich bin allein auf weiter Flur; Noch eine Morgenglocke nur, Nun Stille nah und fern. Anbetend knie ich hier. O süßes Graun, geheimes Wehn, Als knieten viele ungesehn Und beteten mit mir. Der Himmel nah und fern Er ist so [klar]1 und feierlich, So ganz, als wollt er öffnen sich. Das ist der Tag des Herrn!
Acht Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 15
by Felix Paul Weingartner (1863 - 1942)
1. Schäfers Sonntagslied  [sung text not yet checked]
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- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Schäfers Sonntagslied", appears in Lieder
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John Glenn Paton) , "A shepherd's Sunday song", copyright © 2003, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Bertram Kottmann) , "Shepherd's Sunday Song", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant dominical du berger", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Note: Hensel's score has "Nur" in stanza 1, line 3, word 1, but this is probably a typo.
1 Hensel, Mendelssohn: "still" (in some printings)2. Verspätetes Hochzeitslied  [sung text not yet checked]
Die Muse fehlt nicht selten, Wenn man sie eben will; Sie schweift in fernen Welten, Und nirgends hält sie still. Die Schwärmerin verträumet Gar oft den Glockenschlag, Was sag ich? Sie versäumet Selbst einen Hochzeittag. So auch zu eurem Feste Erscheinet sie zu spät Und bittet nun aufs Beste Daß ihr sie nicht verschmäht. Des schönsten Glückes Schimmer Erglänzt euch eben dann, Wenn man euch jetzt und immer Ein Brautlied singen kann.
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- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Verspätetes Hochzeitslied", appears in Lieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Épithalame tardif", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
3. Lied eines Armen  [sung text not yet checked]
Ich bin [so gar ein]1 armer Mann Und gehe ganz allein. Ich möchte wohl nur einmal noch Recht frohen Mutes sein. In meiner lieben Eltern Haus War ich ein frohes Kind, Der bitt're Kummer ist mein Teil, Seit sie begraben sind. Der Reichen Gärten seh' ich blühn, Ich seh' die goldne Saat. Mein ist der unfruchtbare Weg, Den Sorg' und Mühe trat. Doch weil' ich gern mit stillem Weh' In froher Menschen Schwarm, Und wünsche jedem guten Tag, So herzlich und so warm. O reicher Gott! Du ließest doch Nicht ganz mich freudenleer, Ein süßer Trost für alle Welt Ergießt sich himmelher. Noch steigt in jedem Dörflein ja Dein heilig Haus empor. Die Orgel und der Chorgesang Ertönet jedem Ohr. Noch leuchtet Sonne, Mond und Stern So liebevoll auch mir, Und [wann]2 die Abendglocke hallt, Da red' ich, Herr, mit Dir. Einst öffnet jedem Guten sich Dein hoher Freudensaal, Dann komm' auch ich im Feierkleid Und setze mich an's Mahl.
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- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Lied eines Armen", appears in Lieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant d'un pauvre", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Proch: "ein gar so"
2 Proch: "wenn"
4. Gruß der Seelen  [sung text not yet checked]
Lösen sich die ird'schen Bande? Wird auch mir die Schwinge frei? Daß ich in dem Heimatlande, Freundin, dir vereinigt sei? Ja! dein seliges Entschweben Zog mir längst den Blick empor; Jetzt im Lichte, jetzt im Leben Find' ich, die ich nie verlor. "Was vernehm' ich? lockst du nieder, Oder steigst du auf zu mir? Lacht mir Erdenfrühling wieder, Oder blüht ein schönrer hier? Ja! in dieser lichten Höhe Hast du eine mir gefehlt; Komm! ich fühle deine Nähe, Die den Himmel mir beseelt."
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Gruß der Seelen", appears in Lieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Salut des âmes", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
5. Der Sommerfaden  [sung text not yet checked]
[Da]1 fliegt, als wir im Felde gehn, ein Sommerfaden über Land, ein leicht und licht Gespinst der Feen, und knüpft von mir zu ihr ein Band. Ich nehm' ihn für ein günstig' Zeichen, ein Zeichen, wie die Lieb' es braucht. O Hoffnungen der Hoffnungsreichen, aus Duft gewebt, von Luft zerhaucht.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Der Sommerfaden", appears in Lieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le fil de la vierge", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
1 Kniese: "Es"; further changes may exist not noted above.
6. Wunder
Sie war ein Kind vor wenig Tagen, Sie ist es nicht mehr, wahrlich nein! Bald ist die Blume aufgeschlagen, Bald hüllt sie halb sich wieder ein. Wen kann ich um das Wunder fragen? Wie? Oder täuscht mich holder Schein? Sie spricht so ganz mit Kindersinne, So fromm ist ihrer Augen Spiel; Doch großer Dinge werd' ich inne, Ich schau in Tiefen ohne Ziel. Ja! Wunder sind's der süßen Minne, Die Minne hat der Wunder viel.
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- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Wunder", appears in Lieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Merveille", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
7. Mönch und Schäfer  [sung text not yet checked]
Mönch: Was stehst du so in stillem Schmerz? O Schäfer, sag es mir! Wohl schlägt auch hier ein wundes Herz, Das ziehet mich zu dir. Schäfer: Du fragest noch! o sieh umher In meinem trauten Tal! Die weite Au ist blumenleer, Und jeder Baum ist fahl. Mönch: Du klage nicht! Was ist dein Weh? Was, als ein schwerer Traum? Bald glänzt die Blume aus dem Klee, Die Blüte von dem Baum. Dann steht das Kreuz, davor ich knie, Im grünen Baumgefild; Doch ach! es grünt und blühet nie, Trägt stets ein sterbend Bild.
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- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Mönch und Schäfer", appears in Lieder
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8. Der König auf dem Turme  [sung text not yet checked]
Da liegen sie alle die grauen Höhn, Die [dunkeln]1 Thäler in [milder]2 Ruh; Der Schlummer waltet, die Lüfte wehn Keinen Laut der Klage mir zu. Für alle hab' ich gesorgt und [gestrebt]3, Mit Sorgen trank ich den funkelnden Wein; Die Nacht ist gekommen, der Himmel belebt, Meine Seele will ich erfreun. O du [goldne]4 Schrift durch den Sternenraum, Zu dir ja schau ich liebend empor; Ihr Wunderklänge, vernommen kaum, Wie besäuselt ihr sehnlich mein Ohr ! Mein Haar ist ergraut, mein Auge getrübt, Die Siegeswaffen hängen im Saal, Habe Recht gesprochen und Recht geübt; Wann darf ich rasten einmal ? O selige Rast, wie verlang' ich dein ! O herrliche Nacht, wie säumst du so lang, Da ich schaue der Sterne lichteren Schein Und höre volleren Klang !
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- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Der König auf dem Thurme", appears in Lieder
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le roi sur la tour", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- RUS Russian (Русский) (Mikhail Larionovich Mikhailov) , "Король на башне", first published 1859
Confirmed with Uhlands ausgewählte Gedichte, Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1877, pages 8-9. Note: modern spelling would change "Thurme" to "Thurm", "Thäle" to "Täle", etc.
1 Lachner: "dunklen"2 Lachner: "süßer"
3 Lachner: "gelebt" 4 Loewe: "goldene"