Nun trinke Valet und fahre dahin! Frisch an, Geselle, frisch an! Ein tapferes Herz und ein fröhlicher Sinn, Das hilft in den Sattel dem Mann. Was rüstig begonnen, Ist halb schon gewonnen, Drum vorwärts! und biete dem Glücke die Hand Zu Wege, zu Stege, zu Wasser und Land. Wenn dich in der Ferne die Schwalbe umkreist, Dann denke, so fliegt sie auch hier, Das Tischlein, an dem du noch gestern gespeist, Giebt heut einem Andern Quartier. So werden getrieben, Die gerne geblieben, Es rostet kein Riegel, es bindet kein Band Zu Wege, zu Stege, zu Wasser und Land. Wenn sauer der Wind um die Nase dir weht, Was thut es nur immer grad' aus! Und hat dir ein Mädel den Kopf verdreht, Reich ihr den Vergißmeinnichtstrauß. Wo immer auch winken Dir Becher zum Trinken, Da schüttle nicht, lösch' in der Kehle den Brand Zu Wege, zu Stege, zu Wasser und Land. Nun werde gesprochen das letzte Wort, Valet, Geselle! Valet! Was hier verwelket, das blühet dort, Und einmal wird Alles wett. Wenn lange verklungen, Was einst wir gesungen, So hält doch in Stürmen die Treue noch Stand Zu Wege, zu Stege, zu Wasser und Land.
Fünf Gesänge für vier Männerstimmen , opus 66
by Vinzenz Lachner (1811 - 1893)
1. Valet  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Valet!", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Adéu!", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Farewell!", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
2. Aus Till Eulenspiegel  [sung text not yet checked]
Wüchsen mir Flügel, Über die Hügel Wollt' ich mich schwingen zum Himmel empor, Frei wie der Vogel die Wipfel ersteigen Und aus den grünen, dämmernden Zweigen Lustige Lieder schmettern im Chor. Schwebend im Bogen Käm' ich gezogen Stolz wie der Falke im sonnigen Blau, Flink wie die Schwalbe wollte ich schweifen, Über die Gräser, die nickenden streifen, Netzen die Brust mir am blinkenden Thau. Frühe am Morgen Im Walde verborgen Weckt' ich als Drossel den zögernden Tag, Möve, vom Strande mit dir wollt' ich fliegen, Mich auf den schäumenden Wogen zu wiegen, Lauschen des Meeres donnerndem Schlag. Aber, o Nachtigall, Könnte ich überall Schlüpfen wie du von Aste zu Ast, Wüßt' einen Strauch ich vor einsamer Hütten, Dahinein wollte in Tönen ich schütten Grüße der Liebe, und da hielt' ich Rast.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Till Eulenspiegel redivivus
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
3. Lautmerung  [sung text not yet checked]
Nun will ich mit dem reinsten Klang Mein Saitenspiel wohl rühren, Nun soll sich meines Liedes Sang Die höchste Wette küren, Daß Aller Augen auf mich schau'n, Wenn ich die Kunst erprobe Euch holden Mädchen, schönen Frau'n Zu Liebe und zu Lobe. Gegrüßet seid mit allem Preis, Ihr Zarten, Süßen, Losen, Ihr stolzen, schlanken Lilien weiß Und ihr, ihr rothen Rosen! Ihr aller Schuld ein Schirm und Dach, Ein Schild vor allem Leide, Voll milder Güte ein klarer Bach, Eine schimmernde Augenweide. Ihr seid ein edler Würzewein, Der Liebe Ingesiegel, Voll süßer Lust ein goldner Schrein, Der Treue starker Riegel. Wenn ihr euch lieb und hold mir neigt Mit eurem Gruß und Segen, Mir's wunniglich zu Herzen steigt Wie duftiger Maienregen. Und lächelt mir eu'r rother Mund, So bin ich schon eu'r eigen, Und was mir blüht auf Herzensgrund, Das kann ich nicht verschweigen; Minniglich will ich sel'ger Mann Euch in die Augen schauen, So lang' ich singen und sagen kann, Will ich lieben und loben die Frauen.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Now I shall with the purest tones", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
4. Bringt den allergrössten Krug  [sung text not yet checked]
Bringt den allergrössten Krug, Schickt ihn 'rum im Kreise. Solch ein Wein macht Thoren klug Und zu Narren Weise, Alte macht er jünglingsfroh Und zum Mann den Knaben, Grünen macht er dürres Stroh, Singen Kräh' und Raben. Schickt den Krug noch einmal 'rum, Schenket einem jeden. Macht der Wein die Schwätzer stumm, Macht er Stumme reden. Springen macht er, was da lahm, Kühn und keck die Blöden, Wilde Tauben macht er zahm, Butterweich die Spröden. Rollend rinnt der Wundersaft Feurig durch die Glieder, Schwachen giebt er Löwenkraft, Starke wirft er nieder. Einem Schieferdecker gleich Stetgt er auf die Dächer; Macht den Schenken rund und reich, Bettelarm den Zecher.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Bringt den allergrössten Krug", appears in Von der Landstrasse. Lieder.
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Confirmed with Von der Landstrasse. Lieder von Rudolf Baumbach. Zweites Tausend., Leipzig, Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, pages 27-28.
5. Der Pfropfenzieher  [sung text not yet checked]
Nun lasst uns tapfer brechen Den Rheinweinflaschen den Hals Und füllt mit goldnen Bächen Die Höhlung des Krystalls. Erhebt euch von dem Tische Und steht in Reih' und Glied Und singt das ewig frische, Uralte Zecherlied: Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch 'nein, Alles muss vertrunken sein! Der diesen Spruch ersonnen, Ein frommer Ritter was, Der lieber denn am Bronnen Bei vollen Fässern sass, Und als der letzte Gulden Aus seinem Beutel schied, Da machte er fröhlich Schulden Und sang sein altes Lied: Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch 'nein, Alles muss vertrunken sein!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Der Propfenzieher", appears in Spielmannslieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 53-55.