Es ist [so]1 still geworden, Verrauscht des Abends Wehn, Nun hört man aller Orten Der [Engel]2 Füße gehn, Rings in die [Thale]3 senket Sich Finsterniß mit Macht -- Wirf ab, Herz, was dich kränket Und was dir bange macht! Es ruht die Welt [im]4 Schweigen, Ihr Tosen ist vorbei, Stumm ihrer Freude Reigen Und stumm ihr Schmerzenschrei. Hat Rosen sie geschenket, Hat Dornen sie gebracht -- Wirf ab, Herz, was dich kränket Und was dir bange macht! Und hast du heut gefehlet, O [schaue nicht]5 zurück; Empfinde dich beseelet Von freier Gnade Glück. Auch des Verirrten denket Der Hirt auf hoher Wacht -- Wirf ab, Herz, was dich kranket Und was dir bange macht! Nun stehn im Himmelskreise Die Stern' in Majestät; In gleichem festem Gleise Der goldne Wagen geht. Und gleich den [Sternen]6 lenket Er deinen Weg durch Nacht -- Wirf ab, Herz, was dich kränket, Und was dir bange macht!
Fünf Lieder für Männerchor , opus 31
by Franz Magnus Böhme (1827 - 1898)
1. Abendlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by (Johann) Gottfried Kinkel (1815 - 1882), "Ein geistlich Abendlied", appears in Gedichte, in Auf der Wanderschaft, no. 7
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Avondlied", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening song", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant du soir", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed wtih Gedichte von Gottfried Kinkel, Erster Band, Siebente Auflage, Stuttgart, Verlag der J. F. Cotta'schen Buchhandlung, 1872, pages 191-192.
1 Blumner: "nun" (Musikalien-catalog von Heinrichshofen's Verlag in Magdeburg); further changes may exist not shown above2 Taubert: "Eng'lein"
3 Ohlsen: "Thäler"; Schumann: "Tiefe"
4 Ohlsen: "in"
5 Taubert: "schau' nicht trüb"
6 Ohlsen: "Stürmen" (the score is almost certainly erroneous)
2. Altes Lied, altes Leid  [sung text not yet checked]
Warum bist du denn so traurig, Ich bin aller Freuden voll; Meinst, ich wollte [dich verlassen]1? Ach, du [gefallst mir gar]2 zu wohl! Morgen muß ich von dir reisen, Abschied nehmen mit Gewalt, Kommst mir zwar aus meinen Augen, Aber nicht aus meinem Sinn! Sitzen dort zwei schöne Tauben Wohl auf [einem]3 schönen Ast: Wo sich zwei [Verliebte]4 scheiden, Da [verwelken]4 Laub und Gras. Laub und Gras verwelken zwaren, Aber treue Liebe nicht; Scheiden, ach, du böses Kräutlein, Ach, wie schwer betrübst du mich!
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Warum bist du denn so traurig"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Guido Goerres (ed.), Altrheinländische Mährlein und Liedlein, Coblenz: J. Hölscher, MDCCCXXXXIII, page 96.
1 Grimm: "von dir lassen"2 Gretscher: "g'fallst mir gar"; Grimm: "gefällst mir viel"
3 Grimm: "jenem"
4 Grimm: "Geliebte"
5 Grimm: "verwelket"
3. Das erste Grün  [sung text not yet checked]
Du junges Grün, du frisches Gras! [Wie]1 manches Herz durch dich genas, Das von des Winters Schnee erkrankt, O wie mein Herz nach dir verlangt! Schon [brichst]2 du aus der Erde Nacht, Wie dir mein Aug' entgegen lacht! [Hier in des Waldes stillem Grund Drück' ich dich, Grün, an Herz und Mund.]3 [Wie treibt's]4 mich von den Menschen fort! Mein Leid, das [hebt]5 kein Menschenwort, Nur junges Grün ans Herz gelegt, Macht, daß mein Herze stiller schlägt.
Text Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Frühlingskur", appears in Gedichte, in Die lyrischen Gedichte
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Verd primerenc", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Eerste groen", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Primo verde", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
1 von Wilm: "So"
2 von Wilm: "steigst"; Schumann: "wächst"
3 Linke: "Und hier im stillen Waldesgrund / Drück' ich dich warm an Herz und Mund."
4 von Wilm: "Es treibt"
5 von Wilm: "heilt"
4. Frühlingslust  [sung text not yet checked]
[Wie]1 ist mir so wohl und so heiter Im blühenden, lächelnden Mai! Das Herz pocht lebend'ger, wird weiter, Die Seele so stark und so frei! Zersprengt sind die eisigen Bande, Es fächelt balsamisch die Luft, Vom blumigen, freundlichen Strande Weht labend erquickender Duft! Es strömen vom Herzen die Lieder, Es schwellt mir, wie Wogen, die Brust, Es wallet hinauf und hernieder, Es regt sich unendliche Lust! Wie ist mir so wohl und so heiter Im blühenden, lächelnden Mai, Das Herz pocht lebend'ger, wird weiter, Die Seele so stark und so frei!
Text Authorship:
- by Karl Friedrich Heinrich Strass (1803 - 1864), "Mailied"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Karl Friedrich Heinrich Strass, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1842, page 227.
1 Böhme: "Es"; further changes may exist not shown above.5. Abschied  [sung text not yet checked]
Wenn man die Hand zum [Abschied]1 [gibt]2, Dann fühlt man wol mit leisem Beben, Wie treu und innig man geliebt Mit ganzer Seele, ganzem Leben. Dann zittert durch das Herz ein Weh, Wie man vordem es kaum empfunden, Als ob das Glück zu Ende geh' Mit diesen schmerzensreichen Stunden. Die Sonne der Vergangenheit Blitzt noch einmal durch Scheidetränen, Und alle Lieb' nnd alles Leid Flammt auf in wunderbarem Sehnen. Die Ferne ligt in Sonnenpracht, Der Frühling geht auf allen Wegen; Ich aber zieh' in dunkler Nacht Dem neuen Morgenrot entgegen.
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Scheiden", appears in Lieder, in Wanderlieder, in Wesertal, first published 1862
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View original text (without footnotes)1 Radecke: "Scheiden giebt" ; further changes may exist not noted.
2 spelled "giebt" in the incipits given in Hofmeister for Dietrich and Radecke.