Das schlimmste Weh auf Erden ist Das Scheiden, ja das Scheiden! Wer doch ein Kraut dagegen wüßt'! Wir hatten uns so heiß geküßt, Und mußten's dennoch leiden. Ein Morgen kam in gold'ner Pracht, O blieb es ewig Grau'n der Nacht! Da klang der Lerche Ruf mit Macht Zum Scheiden, ja zum Scheiden! Durch's Land der Reisewagen rollt -- O Leben zu beneiden! Wohl, Berg' und Thäler schau'n so hold, Darüber glüht das Sonnengold, Der Thau blitzt von den Weiden. O schweigt! Es sitzt mein Lieb darin, Nach all dem Schein blickt sie nicht hin, Verstört, gebrochen ist ihr Sinn Vom Scheiden, ja vom Scheiden! Mein weinend Lieb, o sei getrost! Ein Balsam blüht den Leiden. Wie wild der Herbst den Wald durchtos't Doch kommt ein Lenz, der licht umros't Ihn festlich wird bekleiden. So wird auch uns ein Tag ersteh'n, Ein wonneglühend Wiederseh'n, Bergeßen machen und verweh'n Das Scheiden, ja das Scheiden!
Vier Lieder , opus 8
by (Johann Hermann) Heinrich Böie (1825 - 1879)
1. Vom Scheiden  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Bernhard Ferdinand Julius Endrulat (1828 - 1886), "Vom Scheiden"
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2. Heimweh  [sung text not yet checked]
Es überkommt ein Sehnen Wie Frühlingshauch mein Herz, All' meine Gedanken steuern Gleich Schwalben heimatwärts. Hörst du die Linde säuseln, Die deine Wieg' umrauscht, Mahnt dich der Buche Geflüster, Die deine Küsse belauscht? Ist dir in's Ohr geklungen Ein keckes Burschenlied, Das nun zu den alten Brüdern Den irren Flüchtling zieht? Ach nein, ihr ahnt den Zauber Der Heimatsehnsucht nicht; Es sind nicht Klänge der Freude, Durch die sie lockt und spricht. Es sind die schwanken Cypressen Mit ihrem Trauergetön -- Wenn du Gräber hast in der Heimat, Erst dann dünkt die Heimat dir schön!
Text Authorship:
- by Bernhard Ferdinand Julius Endrulat (1828 - 1886), "Heimweh"
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Confirmed with Norddeutscher Musen-Almanach, erster Jahrgang, ed. by Emil Weber, Hannover: Wilh. Riemschnieder, 1857, page 17.
3. Traurige Wanderschaft
Wenn's wieder Frühling worden ist
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4. Es ist ein Stern gefallen  [sung text not yet checked]
Es fällt ein Stern herunter Aus seiner funkelnden Höh; Das ist der Stern der Liebe, Den ich dort fallen seh. Es fallen vom Apfelbaume, Der [weißen Blätter so viel]1, Es kommen die neckenden [Lüfte]2, Und treiben damit ihr Spiel. Es singt [der]3 Schwan im [Weiher]4, Und rudert auf und ab, Und immer leiser singend, Taucht er ins Flutengrab. Es ist so still und [dunkel]5! Verweht ist Blatt und Blüt', Der Stern ist knisternd zerstoben, Verklungen das Schwanenlied.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 59
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , "A star is tumbling downward", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Charles Beltjens) , no title, appears in Intermezzo lyrique, no. 59, first published 1827
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) [singable] (Hamutal Atariah) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 163.
1 Backer-Grøndahl, Haine: "Blüten und Blätter viel"; Cui, Gernsheim, Pfitzner: "Blüten und Blätter so viel"; Mangold: "weißen Blätter viel"; Unger: "Blätter und Blüten viel"2 Gernsheim: "Winde"
3 Unger: "ein"
4 Gernsheim: "Wasser"
5 Haine, Mangold: "so dunkel"