In den Bäumen regt sich's leise, Mondschein durch die Zweige bricht. Hier und dort ein Laut der Rüden, Hier und dort ein einsam Licht. Nacht liegt über Thal und Bergen. Und ich wand're durch die Nacht Dir entgegen -- sehnsuchtbebend, Dir entgegen -- sachte, sacht!
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 4
by Josef Giehrl (1857 - 1893)
1. Nächtliche Pfade  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Nächtliche Pfade", appears in Hochland-Lieder, in 8. Wanderstunden, no. 8, first published 1879 [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Camins nocturnals", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Nocturnal paths", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sentiers nocturnes", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hochland-Lieder von Karl Stieler, Stuttgart, Meyer & Zeller's Verlag (Friedrich Vogel), 1879, page 106.
Researcher for this text: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Verirrt  [sung text not yet checked]
Ein Vöglein singt so süße Vor mir von Ort zu Ort; Weh, meine wunden Füße! Das Vöglein singt so süße, Ich wandre immerfort. Wo ist nun hin das Singen? Schon sank das Abendrot; Die Nacht hat es verstecket, Hat alles zugedecket - Wem klag ich meine Not? Kein Sternlein blinkt im Walde, Weiß weder Weg noch Ort; Die Blumen an der Halde, Die Blumen in dem Walde, Die blühn im Dunkeln fort.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Verirrt" [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Lost", copyright © 2008
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Perdu", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
3. Nun sei mir heimlich zart und lieb  [sung text not yet checked]
Nun sei mir heimlich zart und lieb; Setz deinen Fuß auf meinen nun! Mir sagt es: ich verließ die Welt, Um ganz allein auf dir zu ruhn; Und dir: o ließe mich die Welt, Und könnt ich friedlich und allein, Wie deines leichten Fußes jetzt, So deines Lebens Träger sein!
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Nun sei mir heimlich zart und lieb" [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Letzter Wunsch  [sung text not yet checked]
Mein Schatz will Hochzeit halten, Ich liege auf den Tod Und nehme mit zu Grabe, Was ich in Schmerz und Noth Um ihn gelitten habe. An meinem Fenster blühen Gelbveigel und Rosmarin; Wenn ich von Lieb und Jammer Hinweggeschieden bin, Tragt still sie aus der Kammer! Zwei Sträußlein sollt ihr binden, Eins heftet mir an's Kleid, Eins sendet meinem Knaben; Es ist für alle Zeit Die letzte meiner Gaben. O dürft' ich ungesehen Dem frohen Paare nah'n, Und, wenn die Glocken läuten, Ihn segnend noch umfah'n, -- Und treten still beiseiten.
Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Letzter Wunsch", appears in Gedichte, Hamburg: Hoffmann und Campe, pages 70-71, first published 1859 [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Last wish", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Dernière volonté", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
5. Nun geht der Mond durch Wolkennacht  [sung text not yet checked]
Nun geht der Mond durch Wolkennacht, Nun ist der Tag herum; Da schweigen alle Vögel bald Im Walde um und um. Die Heidelerch' noch oben singt Ein Stück zu allerbest; Die Amsel schlägt den letzten Ton Und fliegt zu Nest, zu Nest. Da nehm auch ich zu guter Nacht Zur Hand die Geige mein; Das ist ein klingend Nachtgebet Und steigt zum Himmel ein.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), no title, appears in Die neuen Fiedellieder, no. 8 [author's text checked 2 times against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Storms Werke, herausgegeben von Theodor Hertel, ertes Band, Mehers Klassiker-Ausgaben, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien, 1918, page 111.
Researcher for this text: Harry Joelson
6. Liebchen Geige  [sung text not yet checked]
Die ich [für's Leben]1 mir gewählt Ist eine kleine Braune, Die Einz'ge, die mich nie gequält Mit Eifersucht und Laune. Sie ruht, in meinen Arm geschmiegt, An meiner linken Wange, Geherzt, geliebkost und gewiegt, Lohnt sie mir mit Gesange. Was lebt und webt in meiner Brust, Sie weiß davon zu sagen, Sie jubelt auf in heller Lust Und seufzt in leisen Klagen. Sie grollt und wettert, jauchzt und springt, Singt lockend süße Lieder, Und meine ganze Seele klingt Aus ihren Saiten wieder. Mein Geigenliebchen, komm ans Kinn Und laß dein Stimmlein hören, Du Lacherin, du Trösterin, Du Zaubrin mit Beschwören! Ich drücke dich und streichle dich Traumselig mit dem Bogen Und wonnig überströmst du mich Mit deiner Töne Wogen.
Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Liebchen Geige", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881 [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Rosenthal: "zum Liebchen"; further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]