Die Waldung schweigt Und Nebel schleichen, Die Sonne steigt, Glänzt durch die Eichen: Um nasses Moos Erheben Funken, Der Erde Schoos Blüht auf und die Vögel sind trunken. Die Lerche singt In hohen Lüften, Der Nachhall klingt In allen Klüften. – Durch Nebelzug Nun rastlos weiter Im schnellen Flug! Schon glänzet die Sonne so heiter! Die Schöpfung regt Die muntern Glieder. Das Herz mir schlägt, – Ich seh' sie wieder! Durch niedre Luft Mit schwerem Segen Zieht Nebelduft, Ihm nicken die Saaten entgegen. Wo find ich sie? Wo mag sie weilen? Vergißt mich nie Und wünscht mein Eilen? Ha, jeder Sinn, Vom Bilde trunken, Strebt zu ihr hin, Die Schöpfung ist ringsum versunken. Ihr holder Blick, Der auf mich sinket, Ist schon mein Glück. Wie freundlich winket Der zarte Mund Mir Zauberküssen! O holder Bund! O Glück! mich so nahe zu wissen! Auf, eilt euch, schnell! Ihr Rosse munter! Der Tag wird hell, So fliegt hinunter! Daß auch mein Herz Den Segen finde, Und jeder Schmerz Im himmlischen Taumel verschwinde!
Drei Gedichte von L. Tieck, 2tes Heft
Song Cycle by Karl Ludwig Friedrich Hetsch (1806 - 1872)
1. Morgen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Morgen"
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Confirmed with Ludwig Tieck, Gedichte, Teil 1, Heidelberg, 1967, pages 135-138.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Ruhe, Süssliebchen im Schatten  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
[Ruhe, Süßliebchen]1, im Schatten Der [grünen]2, dämmernden Nacht: Es säuselt das Gras auf den Matten, Es fächelt und kühlt dich der Schatten Und treue Liebe wacht. Schlafe, schlaf ein, Leiser rauscht der Hain, Ewig bin ich dein. Schweigt, ihr versteckten Gesänge, Und stört nicht die süßeste Ruh'! Es lauschet der Vögel Gedränge, Es ruhen die lauten Gesänge, Schließ, Liebchen, dein Auge zu. Schlafe, schlaf ein, [Im]3 dämmernden Schein, Ich will dein Wächter sein. Murmelt fort, ihr Melodien, Rausche nur, du stiller Bach. Schöne Liebesphantasien Sprechen in den Melodien, Zarte Träume schwimmen nach. Durch den flüsternden Hain Schwärmen goldne Bienelein Und summen zum Schlummer dich ein.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), no title, appears in Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence, no. 10, chapter heading: "Wie Magelone mit ihrem Ritter entfloh"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Rust zacht, lief schatje, in 't duister", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Rest, my love, in the shade", copyright ©
- ENG English (Amy Pfrimmer) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Mio dolce amore, riposa", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
1 Bertelsmann: "Schlummre süß Liebchen"; Holstein: "Ruhe, Herzliebchen"; Klose: "Ruhe, süss Liebchen"; further changes may exist not noted above.
2 Spohr: "grauen"
3 Hensel: "Schlaf im"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Sind es Schmerzen, sind es Freuden  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Sind es Schmerzen, sind es Freuden, Die durch meinen Busen ziehn? Alle alten Wünsche scheiden, Tausend neue Blumen blühn. Durch die Dämmerung der Tränen Seh' ich [ferne]1 Sonnen stehn, - Welches Schmachten! welches Sehnen! Wag' ich's? soll ich näher gehn? Ach, und fällt die Träne nieder, Ist es dunkel um mich her; Dennoch kömmt kein Wunsch mir wieder, [Zukunft]2 ist von Hoffnung leer. So schlage denn, [strebendes]3 Herz, So fließet denn, Tränen, [herab]4, Ach, Lust ist nur tieferer Schmerz, Leben ist [dunkeles]5 Grab, - Ohne Verschulden Soll [ich]6 erdulden? Wie ist's, daß mir im Traum Alle Gedanken Auf und nieder schwanken! Ich kenne mich noch kaum. O, hört mich, ihr gütigen Sterne, O höre mich, [grünende Flur]7, [Du, Liebe, den heiligen]8 Schwur: Bleib' ich ihr ferne, Sterb' ich gerne. Ach, nur [im Licht von]9 ihrem Blick Wohnt Leben und Hoffnung und Glück!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), no title, appears in Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence, no. 4, chapter heading: "Peter sieht die schöne Magelone"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Són dolors o són alegries", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Are they sorrows or are they joys", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Sono dolori, sono gioie", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , "Ar tai skausmas, ar tai džiaugsmas", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
1 Weber: "neue" (new)
2 Weber: "Erde" (the earth)
3 Weber: "sterbendes" (dying)
4 Weber: "hinab" (out)
5 Brahms: "dunkles"
6 Weber: "ich's" (I)
7 Weber: "weite Nature" (wide Nature)
8 Weber: "Hört den ernsten" (Hear the serious)
9 omitted by Weber.
Textual variants provided by Peter W. Shea
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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