Um mich her ist alles So [friedsam]1, so still, Mein Herz es so [wünschet]2, Mein Geist es so will; Nicht [sehn]3 will ich Menschen, Nicht [sehn]3 will ich Welt, Allein seyn und denken, Ist was mir gefällt. Wenn [Unmuth]4 mich quälet, Wenn Freude mich täuscht, Und oft bittre Thränen Mein Gram von mir heischt; So trag' ich [mein]5 Leiden Geduldig allein, Allein weiß ich ruhig Und standhaft zu seyn. Wie leicht sich die Seele Im Stillen erholt, Wie sanft jede Stunde Zur Ewigkeit rollt; Mein Wunsch, meine Wonne Bist, Einsamkeit, du, Und häuslicher [Frieden]6, Und [ländliche]7 Ruh.
Acht Deutsche Lieder
by Franz Xaver Mozart (1791 - 1844)
1. Die Einsamkeit  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, "Die Einsamkeit" [author's text checked 2 times against a primary source]
- possibly by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Die Einsamkeit" [author's text checked 2 times against a primary source]
- sometimes misattributed to Johann Karl Unger (1771 - 1836)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Malcolm Wren) , "Solitude", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Der Neue Teutsche Merkur. vom Jahr 1804. Herausgegeben von C. M. Wieland. Erster Band. Weimar 1804. Im Verlage des L. Industrie-Comptoirs. 4. Stück. April 1804, page 248; with Österreichisches Taschenbuch für das Jahr 1804. Mit Gedichten und Aufsätzen von [...]. Wien. Bey Anton Pichler, pages 48-49; and with Mustersammlung aus deutschen Klassikern geordnet nach den Bedürfnissen unterer, mittlerer und oberer Klassen der verschiedenen Schulanstalten Deutschlands, in drei Cursus gestellt und herausgegeben von mehreren Lehrern der Bürgerschule zu Leipzig. Zweiter Cursus. Leipzig, 1825 bei Carl Heinrich Reclam, page 298. Randhartinger attributes the poem to Matthisson, but there is no corroborating source that we have found yet.
Note: As a response to this poem (of an unknown author) Johann Karl Unger devised his Die Geselligkeit as a "counter-poem".
1 Randhartinger: "einsam"2 Randhartinger: "wünscht"
3 Randhartinger: "sehen"
4 Randhartinger: "Wehmuth"
5 Randhartinger: "meine"
6 Österr. Taschenbuch, Randhartinger: "Friede"
7 Österr. Taschenbuch: "häusliche"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Malcolm Wren [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler
2. Das Klavier  [sung text checked 1 time]
Du Echo meiner Klagen, mein treues Saitenspiel! Nun kömmt nach trüben Tagen die Nacht der Sorgen Ziel. Gehorcht mir sanfte Saiten, und helft mein Leid bestreiten! Doch nein laßt mir mein Leid, und mein Zärtlichkeit. Ihr holden Saiten klinget in sanfter Harmonie, flieht was die Oper singet, und folgt der Fantasie. Seyd sanft wie meine Liebe, besinget ihre Triebe, und zeigt durch eure Macht, das sie euch singend macht.
Authorship:
- by Justus Friedrich Wilhelm Zachariä (1726 - 1777) [author's text not yet checked against a primary source]
3. Der Vergnügsame  [sung text checked 1 time]
Seit mich die Huld des Geschickes mit weiser Einfalt versehn, ließ ich die Kugel des Glückes so wie sie rollete gehn. Bey kleiner Güter Genusse verschmäht ich was mir gebrach, und sah dem eilenden Flusse der Jugendtage nicht nach. Frey von verzehrenden Neide, von Unvergnügsamkeit frey, wußt ich, daß heutige Freude ein Quell der morgenden sey.
Authorship:
- by Johann Nikolaus Götz (1721 - 1781) [author's text not yet checked against a primary source]
4. Aus den Griechischen  [sung text checked 1 time]
O wär ich eine schöne Leyr von weissen Elfenbein, und trügen schöne Knaben mich zum Tanz in Liebers Reihn! O wär ich schönes, großes Gold noch nicht im Feu'r geglüht, und trüge mich ein schönes Weib von züchtigen Gemüth.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
5. Todtengräberlied  [sung text checked 1 time]
Grabe, Spaden, grabe! Alles, was ich habe, Dank' ich, Spaden, dir! Reich' und arme Leute Werden meine Beute, Kommen einst zu mir! Weiland groß und edel, Nickte dieser Schädel Keinem Grusse Dank! Dieses Beingerippe Ohne Wang' und Lippe Hatte Gold und Rang. Jener Kopf mit Haaren War vor wenig Jahren Schön, wie Engel sind! Tausend junge Fentchen Leckten ihm das Händchen, Gafften sich halb blind! Grabe, Spaden, grabe! Alles, was ich habe, Dank' ich, Spaden, dir! Reich' und arme Leute Werden meine Beute, Kommen einst zu mir!
Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Todtengräberlied", written 1775, first published 1777 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Doodgraverslied", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Grave-digger's song", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Dig! And, Spade, keep diggin'!", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Hölty. Besorgt durch seine Freunde Friederich Leopold Grafen zu Stolberg und Johann Heinrich Voß. Hamburg, bei Carl Ernst Bohn. 1783, pages 44-45, with Poetische Blumenlese für das Jahr 1777. Herausgegeben von Joh. Heinr. Voß. Hamburg, bey Carl Ernst Bohn, pages 60-61, and with Ludwig Christoph Heinrich Hölty's Sämtliche Werke kritisch und chronologisch herausgegeben von Wilhelm Michael, Erster Band, Weimar, Gesellschaft der Bibliophilen, 1914, page 195.
Note: Modern spelling would change "Spaden" to "Spaten" (line 1-1) and "Fentchen" to "Fäntchen" (line 3-4)
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
6. Mein Mädchen  [sung text checked 1 time]
Wenn im leichten Hirtenkleide Mein geliebtes Mädchen geht, Wenn um sie die junge Freude Sich im süßen Taumel dreht, Unter Rosen, zwischen Reben, In dem Hain und an dem Bach, Folgt ihr dann mit stillem Beben Meine ganze Seele nach. Wär' ich auf der Frühlingsaue Nur das Lüftchen, das sie fühlt, Nur ein Tropfen von dem Thaue Der um sie die Blume kühlt; Nur das Bäumchen an der Quelle, Das sie schützet und ergötzt, Und die kleine Silberwelle, Die den schönsten Fuß benetzt! Wären meine Klagetöne Der Gesang der Nachtigall, Hörte mich die sanfte Schöne Zärtlich in dem Wiederhall! Lispelt' ich an Rosenwänden Als ein Abendwind herab, Oder wär' in ihren Händen Der beblümte Hirtenstab! Könnt' ich ihr als Veilchen dienen, Wenn sie neue Kränze flicht; Könnt' ich in der Laube grünen, Wo mit ihr ein Engel spricht! Böt' ich in vertrauten Schatten Ihrem Schlummer sanftes Moos, Oder, wo sich Täubchen gatten, Meinen blumenreichen Schooß! Mach', o Liebe! dort im Stillen, Unter jenem Mirthenbaum, Wo sie ruht, um ihretwillen Mich zum leichten Morgentraum! Mit verschämtem holden Lachen Sehe sie mein Schattenbild -- Und, o Liebe, beym Erwachen Werd' ihr Morgentraum erfüllt!
Authorship:
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814) [author's text not yet checked against a primary source]
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Researcher for this text: Ferdinando Albeggiani7. Maylied  [sung text checked 1 time]
Grüner wird die Au, Und der Himmel blau; Schwalben kehren wieder, Und die Erstlingslieder Kleiner Vögelein Zwitschern durch den Hain. Aus dem Blütenstrauch Weht der Liebe Hauch: Seit der Lenz erschienen, Waltet sie im Grünen, Malt die Blumen bunt, Roth des Mädchens Mund. Brüder, küsset ihn! Denn die Jahre fliehn! [Einen Kuß in Ehren Kann euch niemand wehren!]1 Küßt ihn, Brüder, küßt, Weil er [kußlich]2 ist! Seht, der Tauber girrt, Seht, der Tauber schwirrt Um sein liebes Täubchen! Nehmt euch auch ein Weibchen, Wie der Tauber thut, Und seid wohlgemut!
Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Mailied", written 1773, first published 1779 [an adaptation] [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Meilied", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "May song", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant de mai", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Hölty. Besorgt durch seine Freunde Friederich Leopold Grafen zu Stolberg und Johann Heinrich Voß. Carlsruhe, bey Christian Gottlieb Schmieder, 1784, pages 22-23, and with Poetische Blumenlese für das Jahr 1779. Herausgegeben von Joh. Heinr. Voß. Hamburg, bei Carl Ernst Bohn, pages 7-8.
This is Hölty's poem in its first version, posthumously printed in the first edition (edited by Voß). Hölty's poem exists in 6 manuscript copies, later versions differ significantly (see below).
1 1779 edition: "Da wir küßen können, / Und von Liebe brennen!"2 Schubert: "küßlich"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
8. Das Geheimniss  [sung text checked 1 time]
Sie konnte mir kein Wörtchen sagen, Zu viele Lauscher waren wach, Den Blick nur durft ich schüchtern fragen, Und wohl verstand ich, was er sprach. Leis [komm']1 ich her in deine Stille, Du schön belaubtes [Buchenzelt]2, Verbirg in deiner grünen Hülle Die Liebenden dem Aug' der Welt! Von ferne mit verworrnem Sausen Arbeitet der geschäft'ge Tag, Und durch der Stimmen hohles Brausen Erkenn' ich schwerer Hämmer Schlag. So sauer ringt die kargen Loose Der Mensch dem harten Himmel ab, Doch leicht erworben, aus dem Schooße Der Götter fällt das Glück herab. Daß ja die Menschen nie es hören, Wie treue Lieb' uns still beglückt! Sie können nur die Freude stöhren, Weil Freude nie sie [selbst entzückt]3. Die Welt wird nie das Glück erlauben, Als Beute [wird es nur]4 gehascht, Entwenden mußt du's oder rauben, Eh [dich die Mißgunst]5 überrascht. Leis auf den Zähen kommt's geschlichen, Die Stille liebt es und die Nacht, Mit schnellen Füßen ist's entwichen, Wo des Verräthers Auge wacht. O schlinge dich, du sanfte Quelle, Ein breiter Strom um uns herum, Und drohend mit empörter Welle Vertheidige dieß Heiligthum.
Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Das Geheimniß", written 1797, first published 1798 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El secret", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De geheime schuilplaats", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , "The secret", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le secret", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friederich Schiller, Erster Theil, Leipzig, 1800, bey Siegfried Lebrecht Crusius, pages 15-16; and with Musen-Almanach für das Jahr 1798. herausgegeben von Schiller. Tübingen, in der J.G.Cottaischen Buchhandlung, pages 299-300.
1 Schiller (Musenalmanach): "schleich"2 Schubert (D. 250, Neue Gesamtausgabe): "Buchengrün"
3 Schmezer: "selbst, nie entzückt"
4 Schubert (D. 793): "nur wird es"
5 Schmezer: "die Mißgunst uns"
See also Zelter's Im Garten which uses some pieces from this poem.
Research team for this text: Ulrich Eisenlohr , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]