Fragt wohl der Lenz die Erde, Ob sie ihn lieben will, Mit bittender Geberde, Demüthig, scheu und still? Es kommt der Held, der frohe, Reißt sie an seine Brust, Aus der in mächtiger Lohe Flammt seiner Liebe Lust. Drum, wenn du, lieber Junge Ein Mädchen lieben magst, Umarme es im Sprunge Eh schüchtern du es fragst. Die Liebste muß gewähren, Was kühn du dir geraubt! O laß vom Lenz dich lehren: Das Küssen ist erlaubt!
[Sieben] Lieder und Gesänge für 1 Stimme mit Pianoforte
by Carl Schön (1855 - 1925)
1. Rath  [sung text not yet checked]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
Nun sind der Tage schon sieben vorbei, Seitdem ich zuletzt sie gesehen. Wie die hungernde Katze den heissen Brei, Umschleich' ich ihr Haus auf den Zehen. Verhüllt ist ihr Fenster bei Tag und bei Nacht, Verriegelt ist Thor und Pforte, Und drinnen die keifende Muhme wacht, Wie Fafner bei seinem Horte. Geduld! Bald kommt die Walpurgisnacht, Wo die Hexen treiben ihr Wesen; Dann öffnet die Muhme das Fenster sacht Und reitet hinaus auf dem Besen. Zum Bloxberg fliegt sie wie Wirbelwind, Wo Teufel und Truden tosen, Und während die Alte den Satan minnt, Wird mich ein Engelein kosen.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Sehnsucht", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Triftiger Grund  [sung text not yet checked]
Dirnlein kommt vom Maientanz, Hat sich müde gesprungen. Fragt die Mutter, "Wo ist dein Kranz, Den ich in's Haar dir geschlungen?" "Als ich schritt durch die Felder hin, Kam der Wind gefahren, Riss mir Myrthe und Rosmarin Ungestüm aus den Haaren." Macht die Mutter ein ernst Gesicht, Legt die Stirne in Falten, "Mädel, hast du zwei Hände nicht Fest dein Kränzel zu halten?" "Musste mit beiden Händen just Meinen Friedel umfassen, Als wir uns küssten nach Herzenslust. -- Konnt' ich ihn fahren lassen?"
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Triftiger Grund", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen, first published 1885
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Frederick W. Bancroft)
- ENG English (Sharon Krebs) , "A compelling reason", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, vierte Auflage, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, pages 124-125.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. O, süsse Mutter, ich kann nicht spinnen  [sung text not yet checked]
O süße Mutter, Ich kann nicht spinnen, Ich kann nicht sitzen Im Stüblein innen, Im engen Haus; Es stockt das Rädchen, Es reißt das Fädchen, O süße Mutter, Ich muß hinaus. Der Frühling gucket Hell durch die Scheiben, Wer kann nun sitzen, Wer kann nun bleiben Und fleißig sein? O laß mich gehen, [O]1 laß mich sehen, Ob ich kann fliegen [Wie]2 Vögelein. O laß mich sehen, O laß mich lauschen, Wo Lüftlein wehen, Wo Bächlein rauschen, Wo Blümlein blühn. Laß mich sie pflücken Und schön mir schmücken Die braunen Locken Mit buntem Grün. Und kommen Knaben [Im]3 wilden Haufen, So will ich traben, So will ich laufen, Nicht stille stehn; Will hinter Hecken Mich [hier]4 verstecken, Bis sie mit Lärmen Vorüber gehn. Bringt aber Blumen Ein frommer Knabe, Die ich zum Kranze Just nötig habe, Was soll ich tun? Darf ich wohl nickend, Ihm freundlich blickend, O süße Mutter, Zur Seit' ihm ruhn?
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 72
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Oh sweet mother", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "O dearest Mother"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "O dolce madre", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Wolf: "Und"
2 Wolf: "Wie's"
3 Wolf: "In"
4 Reinecke: "still"
Research team for this page: John Versmoren , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Zwiegesang  [sung text not yet checked]
Im Fliederbusch ein Vöglein saß In der stillen, schönen Maiennacht, Darunter ein Mägdlein im hohen Gras In der stillen, schönen Maiennacht. Sang Mägdlein, hielt das Vöglein Ruh', Sang Vöglein, hört' das Mägdlein zu, Und weithin klang Der Zwiegesang Das mondbeglänzte Thal entlang. Was sang das Vöglein im Gezweig Durch die stille, schöne Maiennacht? Was sang doch wohl das Mägdlein [gleich]1 Durch die stille, schöne Maiennacht? Von Frühlingssonne das Vögelein, Von Liebeswonne das Mägdelein. Wie der Gesang Zum Herzen [drang]2, [Vergess']3 ich nimmer mein [Lebelang]4!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Zwiegesang", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1837
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Duet", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Duetto", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "Canto a dois", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Robert Reinick, Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, neu herausgegeben von Adolf Bothe, München: Verlag Rösl u. Cie., 1919, page 4. First published in Deutscher Musenalmanach auf das Jahr 1837, p. 217.
1 omitted by Mangold2 Berger, Mangold: "klang"
3 Dresel: "Vergeß'"
4 Berger, Mangold: "Leben lang"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Mondnacht
Mondnacht mit dem Silberscheine
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7. O wie tief hat er mir in's Aug' geseh'n  [sung text not yet checked]
O wie tief, hat er mir in's Aug geseh'n, und wie bald, war's um meine Ruh' gescheh'n. Sprach von Lieb', sprach von Leid, schlang den Arm so leis um mich, zitternd hab' ich's gefühlt, wie das Blut zum Herzen schlich. Und nun hat er mich gar auf den blassen Mund geküsst, und ich schwieg, doch mir war grad' als ob ich sterben müsst! Und bei Tag und bei Nacht träum' von seinen Küssen ich, wo ich geh'wo ich steh' immer ruft's: Ich liebe Dich!
Text Authorship:
- by Maria Scholz, née Stonawski (1861 - 1944), as Maria Stona, first published 1897
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Researcher for this page: Peter Donderwinkel