Vier Lieder für Bariton und Klavier, nach Gedichten von Georg Trakl

by Cesar Bresgen (1913 - 1988)

1. Sommer [sung text not yet checked]

Am Abend schweigt die Klage
Des Kuckucks im Wald.
Tiefer neigt sich das Korn,
Der rote Mohn.

Schwarzes Gewitter droht
Über dem Hügel.
Das alte Lied der Grille
Erstirbt im Feld.

Nimmer regt sich das Laub
Der Kastanie.
Auf der Wendeltreppe
Rauscht dein Kleid.

Stille leuchtet die Kerze
Im dunklen Zimmer;
Eine silberne Hand
Löschte sie aus;
Windstille, sternlose Nacht.

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  • ENG English (Walter A. Aue) , "Summer", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Bertram Kottmann) , "Summer", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Été", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Estate", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: Harry Joelson

2. Klage [sung text not yet checked]

Schlaf und Tod, die düstern Adler
Umrauschen nachtlang dieses Haupt:
Des Menschen goldnes Bildnis
Verschlänge die eisige Woge
Der Ewigkeit. An schaurigen Riffen
Zerschellt der purpurne Leib
Und es klagt die dunkle Stimme
Über dem Meer.
Schwester stürmischer Schwermut
Sieh ein ängstlicher Kahn versinkt
Unter Sternen,
Dem schweigenden Antlitz der Nacht.

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  • ENG English (Bertram Kottmann) , "Lament", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Plainte", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Lamento", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: Harry Joelson

3. Menschliches Elend [sung text not yet checked]

Die Uhr, die vor der Sonne fünfe schlägt -
Einsame Menschen packt ein dunkles Grausen,
Im Abendgarten kahle Bäume sausen.
Des Toten Antlitz sich am Fenster regt.

Vielleicht, daß diese Stunde stille steht.
Vor trüben Augen blaue Bilder gaukeln
Im Takt der Schiffe, die am Flusse schaukeln.
Am Kai ein Schwesternzug vorüberweht.

Im Hasel spielen Mädchen blaß und blind,
Wie Liebende, die sich im Schlaf umschlingen.
Vielleicht, daß um ein Aas dort Fliegen singen,
Vielleicht auch weint im Mutterschoß ein Kind.

Aus Händen sinken Astern blau und rot,
Des Jünglings Mund entgleitet fremd und weise;
Und Lider flattern angstverwirrt und leise;
Durch Fieberschwärze weht ein Duft von Brot.

Es scheint, man hört auch gräßliches Geschrei;
Gebeine durch verfallne Mauern schimmern.
Ein böses Herz lacht laut in schönen Zimmern;
An einem Träumer lauft ein Hund vorbei.

Ein leerer Sarg im Dunkel sich verliert.
Dem Mörder will ein Raum sich bleich erhellen,
Indes Laternen nachts im Sturm zerschellen.
Des Edlen weiße Schläfe Lorbeer ziert.

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

3. Tiefe Ruh [sung text not yet checked]

Tiefe Ruh - o tiefe Ruh!
Keine fromme Glocke läutet,
Süße Schmerzensmutter du -
Deinen Frieden todgeweitet.

Schließ mit deinen kühlen, guten
Händen alle Wunden zu -
Daß nach innen sie verbluten -
Süße Schmerzensmutter - du!

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  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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