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Buch der Bilder; Zwölf Lieder

Song Cycle by (Rudolf) Walther Hirschberg (1889 - 1960)

1. Winterabend  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Der Abend kommt von weit gegangen
durch den verschneiten, leisen Tann.
Dann preßt er seine Winterwangen
an alle Fenster lauschend an.

Und stille wird ein jedes Haus:
die Alten in den Sesseln sinnen,
die Mütter sind wie Königinnen,
die Kinder wollen nicht beginnen
mit ihrem Spiel. Die Mägde spinnen
nicht mehr. Der Abend horcht nach innen,
und innen horchen sie hinaus.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Erste Gedichte

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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Gedichte, Leipzig : Insel-Verlag, 1927, p.178


Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

2. Stunden des Lebens  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge
und keine Heimat haben in der Zeit.
Und das sind Wünsche: leise Dialoge
täglicher Stunden mit der Ewigkeit.

Und das ist Leben. Bis aus einem Gestern
die einsamste Stunde steigt,
die, anders lächelnd als die andern Schwestern,
dem Ewigen entgegenschweigt.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Motto", appears in Frühe Gedichte, in Mir zur Feier

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

3. Liebeslied  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Wie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.

Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher [Geiger]1 hat uns in der Hand?
O süßes Lied.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Liebeslied", appears in Neue Gedichte, first published 1892

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó d'amor", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Ruth Schonthal) , "Love song", copyright ©
  • ENG English (Elisabeth Siekhaus) , "Love song", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant d'amour", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Canto d'amore", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)
1 Martinsson: "Spieler"

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

4. Kinderseelen  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Weisse Seelen mit den Silberschwingen,
Kinderseelen, die noch niemals sangen, -
die nur leis in immer weitern Ringen
zu dem Leben ziehn, vor dem sie bangen,
werdet ihr nicht euren Traum enttäuschen,
wenn die Stimmen draußen euch erwachen, -
und ihr könnt aus tausent Taggeräuschen
nicht mehr lösen euer Liederlachen?

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Weisse Seelen mit den Silberschwingen", appears in Frühe Gedichte, in Mir zur Feier

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Ruth Schonthal) , "White souls", copyright ©

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

5. Herbst  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Die Blätter fallen, fallen wie von weit, 
als welkten in den Himmeln ferne Gärten; 
sie fallen mit verneinender Gebärde. 
Und in den Nächten fällt die schwere Erde 
aus allen Sternen in die Einsamkeit. 
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. 
Und sieh die andre an: es ist in allen. 
Und doch ist einer, welcher dieses Fallen 
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Herbst", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (John H. Campbell) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Bertram Kottmann) , "Autumn", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Walter A. Aue) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Bertram Kottmann) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Gary Bachlund) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Automne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Autunno", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this page: John H. Campbell

6. Traum im Frühling  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Purpurrote Rosen binden
möcht ich mir für meinen Tisch
und, verloren unter Linden,
irgendwo ein Mädchen finden,
klug und blond und träumerisch.

Möchte seine Hände fassen,
möchte knieen vor dem Kind
und den Mund, den sehnsuchtblassen,
mir von Lippen küssen lassen,
die der Frühling selber sind.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent, in Funde, no. 16

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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Erste Gedichte, DigiCat, 2022


Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

7. Mädchenklage  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Diese Neigung, in den Jahren,
da wir alle Kinder waren,
viel allein zu sein, war mild;
andern ging die Zeit im Streite,
und man hatte seine Seite,
seine Nähe, seine Weite,
einen Weg, ein Tier, ein Bild.

Und ich dachte noch, das Leben
hörte niemals auf zu geben,
dass man sich in sich besinnt.
Bin ich in mir nicht im Größten?
Will mich meines nicht mehr trösten
und verstehen wie als Kind?

Plötzlich bin ich wie verstoßen,
und zu einem Übergroßen
wird mir diese Einsamkeit,
wenn, auf meiner Brüste Hügeln
stehend, mein Gefühl nach Flügeln
oder einem Ende schreit.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Mädchen-Klage", written 1906, appears in Neue Gedichte

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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Neue Gedichte, Leipzig : Insel-Verlag, 1907, p.2


Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

8. Mädchenmelancholie  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Mir fällt ein junger Ritter ein
fast wie ein alter Spruch.

Der kam. So kommt manchmal im Hain
der große Sturm und hüllt dich ein.
Der ging. So läßt das Benedein
der großen Glocken dich allein
oft mitten im Gebet...
Dann willst du in die Stille schrein,
und weinst doch nur ganz leis hinein
tief in dein kühles Tuch.

Mir fällt ein junger Ritter ein,
der weit in Waffen geht.

Sein Lächeln war so weich und fein:
wie Glanz auf altem Elfenbein,
wie Heimweh, wie ein Weihnachtsschnein
im dunkeln Dorf, wie Türkisstein
um den sich lauter Perlen reihn,
wie Mondenschein
auf einem lieben Buch.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Mädchenmelancholie", appears in Das Buch der Bilder

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Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

9. Der Knabe  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Ich möchte einer werden so wie die, 
die durch die Nacht mit wilden Pferden fahren, 
mit Fackeln, die gleich aufgegangnen Haaren 
in ihres Jagens großem Winde wehn. 
Vorn möcht ich stehen wie in einem Kahne, 
groß und wie eine Fahne aufgerollt. 
Dunkel, aber mit einem Helm von Gold, 
der unruhig glänzt. Und hinter mir gereiht 
zehn Männer aus derselben Dunkelheit 
mit Helmen, die, wie meiner, unstät sind, 
bald klar wie Glas, bald dunkel, alt und blind. 
Und einer steht bei mir und bläst uns Raum 
mit der Trompete, welche blitzt und schreit, 
und bläst uns eine schwarze Einsamkeit, 
durch die wir rasen wie ein rascher Traum: 
Die Häuser fallen hinter uns ins Knie, 
die Gassen biegen sich uns schief entgegen, 
die Plätze weichen aus: wir fassen sie, 
und unsre Rosse rauschen wie ein Regen.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Der Knabe", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , "The lad", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le garçon", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission

Confirmed with Rainer Maria Rilke, Die Gedichte, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1997, page 332.


Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]

10. Kriegsknechts‑Rang  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Bei uns gibts nicht Edelinge,
die was gelten durch ihr Blut,
jedes Rang ist jedes Klinge,
und sein Wappen ist der Mut.

Wer nur immer kühn sein Schwert zog,
hält den Schild von Schande rein,
wer noch gestern unterm Heer zog,
Herzog kann er morgen sein.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Kriegsknecht-Rang", appears in Erste Gedichte, in Larenopfer, in Aus dem dreißigjährigen Kriege. Kohlenskizze in Callots Manier, no. 4

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

11. Nachtwind  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Manchmal geschieht es in tiefer Nacht,
daß der Wind wie ein Kind erwacht,
und er kommt die Allee allein
leise, leise ins Dorf herein.

Und er tastet bis an den Teich,
und dann horcht er herum:
und die Häuser sind bleich,
und die Eichen sind stumm . . .

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Frühe Gedichte, in Mir zur Feier

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission

Confirmed with Rainer Maria Rilke, Die Gedichte, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1997, page 161.


Research team for this page: Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor]

12. Schlußstück  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Der Tod ist groß. 
Wir sind die Seinen
lachenden Munds. 
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Schlußstück", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Conclusió", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Salvador Pila) , "Conclusion", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Mathias Rüegg) , copyright ©
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Finale", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this page: John Versmoren
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