Ich [wandre]1 durch die stille Nacht, Da schleicht der Mond so heimlich sacht Oft aus der dunklen Wolkenhülle, Und hin und her im Tal, Erwacht die Nachtigall [Dann]2 wieder alles grau und stille. O wunderbarer Nachtgesang, Von fern im Land der Ströme Gang, Leis Schauern in den [dunklen]3 Bäumen -- Wirr'st die Gedanken mir, Mein irres Singen hier Ist wie ein Rufen [nur]4 aus Träumen.
Sechs Lieder
Song Cycle by Erich Zeisl (1905 - 1959)
1. Nachts  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachts", appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder, first published 1841
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Manuel Capdevila i Font) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "I wander through the quiet night", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je me promenais par une nuit silencieuse", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Di notte", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph von Eichendorff, Sämtliche Gedichte und Versepen, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 2001, page 264.
First published in the appendices to the novellas Taugenichts and Marmorbild, 1826 in the cycle Nachtbilder (no. 1)
1 Curschmann, E. Taubert: "wandle"; further changes may exist not shown above for Taubert2 Curschmann: "Nun"
3 Curschmann, Eckert, Franz, Kletzki, Reger: "dunkeln"
4 omitted by Kiel
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
2. Die Nacht bricht an  [sung text not yet checked]
Ein Wolkengebirg' umfließt Die Sonne, die herabgesunken. Der Tag, noch müd von allen Kämpfen, schließt. Einsam am Ufer treibt ein Kahn Und alles, alles ist getan. Und alles ruhen will, So todesmüd, so traurig still. Ein spätes Lied, die Nacht bricht an, Und alles, alles ist getan.
Text Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Ein Stündlein wohl vor Tag  [sung text not yet checked]
[Derweil]1 ich [schlafend]2 [lag]3, Ein Stündlein wohl vor Tag, Sang vor dem Fenster auf dem Baum Ein Schwälblein mir, [ich]4 hört' es kaum Ein Stündlein wohl vor Tag: "Hör an, was ich dir sag'! Dein Schätzlein ich verklag': Derweil ich [dieses]2 singen tu', Herzt [er]5 ein Lieb in guter Ruh, Ein Stündlein wohl vor Tag." O weh! nicht weiter sag'! O still! nichts hören mag! [Flieg ab, flieg ab]6 von meinem Baum! -- Ach, Lieb' und Treu' ist wie [ein]7 Traum Ein Stündlein wohl vor Tag.
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Ein Stündlein wohl vor Tag"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Wijtse Rodenburg) , "Terwijl ik nog in bed lag", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "An hour before daybreak", copyright ©
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Une petite heure juste avant le jour", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Stavo a dormire ancora", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, page 31.
1 Deprosse, Distler: "Dieweil"2 Leberl: "eben"
3 Bellerman: "fand"; further changes may exist not shown above
4 Distler: "man"
5 Rheinberger: "es"
6 Leberl: "Flieg ab"
7 Leberl: "im"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Schrei
Eine wilde Lokomotive Schrie in der Nacht, In den Häusern, in den Betten Sind die Menschen aufgewacht, In den Herzen, die sich hoben, Zitterte der weiße Schrei. Durch die eisgefror'ne Stille Sauste er im fahlen Flug, Roter Rauch auf seiner Stirne, Leuchtend bleich ein Leichenzug. Mit den Kolben, die sich warfen, Bohrte er sich ein mit Gier In den grenzenlosen Abgrund, Und umarmend wie ein Tier, Schrie er: "Du bist mein, du Erde, Meer und Lande, mein, du Nacht!" In den Häusern, in den Betten Sind die Menschen aufgewacht!
Text Authorship:
- by Walther Eidlitz (1892 - 1976)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Stilleben  [sung text not yet checked]
Zankst du schon wieder? sprach Hans Lau Zu seiner lieben Ehefrau. "Versoffner, unverschämter Mann"-- Geduld, mein Kind, ich zieh mich an -- "Wo nun schon wieder hin?" Zu Weine. Zank du alleine. "Du gehst? -- Verdammtes Kaffeehaus! Ja! blieb er nur die Nacht nicht aus. Gott! ich soll so verlassen sein? -- Wer pocht? -- Herr Nachbar? -- nur herein! Mein böser Teufel ist zu Weine: Wir sind alleine."
Text Authorship:
- by Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781), "Die Haushaltung", appears in Lieder
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Der Weise
Es stand vor seines Hauses Thor
Ein Esel mit gespitztem Ohr,
Der käute sich sein Bündel Heu
Gedankenvoll und still entzwei. --
Nun kommen da und bleiben stehn
Der naseweisen Buben zween,
Die auch sogleich, indem sie lachen,
Verhasste Redensarten machen,
...
Daß sich der Esel ärgern sollte. --
Doch dieser hocherfahrne Greis
Beschrieb nur einen halben Kreis,
Verhielt sich stumm und zeigte itzt
Die Seite, wo der Wedel sitzt.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), no title, appears in Kritik des Herzens
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Gary Bachlund) , "Wilhelm Busch self-caricature", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission