Blanke, schlanke Kellnerin, Blank und schlank sind deine Flaschen, Blanker, schlanker ist dein Leib. Laß mich trinken, laß mich naschen Sorgenbann und Leidvertreib! Blanke, schlanke Kellnerin, Zum Umspannen ist dein Mieder Mit vier Fingern ohn' Beschwer. Fülle mir den Schoppen wieder! Mit vier Zügen ist er leer. Blanke, schlanke Kellnerin, Schlanke Leibchen hab' ich gerne, Aber schlanke Flaschen nicht, Dank dem durstig heißen Sterne, Unter dem ich trat an's Licht. Blanke, schlanke Kellnerin, Fordr' ich doch den schlanksten Schoppen, Sage nicht, ich sei ein Thor. Denn er zaubert, mich zu foppen, Deinen schlanken Leib mir vor. Blanke, schlanke Kellnerin, Schlanke Flaschen dir behagen, Ob ihr Glas auch leicht zerbricht: Schlanke Leibchen, laß dir sagen, Knacken wohl, doch brechen nicht. Blanke, schlanke Kellnerin, Wohl bekomm' es deinen Kannen, Daß so schnell mein Schoppen leer! Darf ich deinen Leib umspannen, Mess' ich keine Flasche mehr.
Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste. Fünf Gedichte für 1 tiefere Stimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Max Joseph Beer (1851 - 1908)
Translated to:
French (Français) — La belle serveuse de Bacharach et ses clients.
1. Blanke, schlanke Kellnerin  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Die schlanke Kellnerin und die schlanken Flaschen", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 1
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2. Das Röschen  [sung text not yet checked]
Du kleine junge Kellnerin, Warum so gar verlegen? Wer schüttet doch den Wein dahin Um eines Kusses wegen? Komm, daß der Alt' es nur nicht seh'; Ich will es auf mich nehmen. Schenk' ein, Gesichtchen in die Höh'! Ich büße dir das Schämen. Du schauest in das Glas hinein Mit purpurrothen Wangen: Da schwimmt hoch oben auf dem Wein Ein Röschen unbefangen. Und sieh, ich küss' es, wie ich will, Bis es hinabgesunken. Halt, Röschen, auf der Wange still! Der Wein ist ausgetrunken.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Das Röschen", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 2
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3. Der Kirchgang  [sung text not yet checked]
Will ich [in die Kirche gehn]1, Bleib' ich bei dem Keller stehn. Zugeschlossen ist sein Thor, Aber sieh, wer sitzt davor? Zu der schönen Kellnerin Setz' ich auf die Bank mich hin. Darf sie schenken keinen Wein, Darf sie doch mir freundlich sein. Kind, ein freundliches Gesicht Ist ja keine Sünde nicht. Kann ich sitzen fromm bei dir, Ist's wie in der Kirche hier. Von der Kirche sprech' ich auch, Will es so des Sonntags Brauch, Von dem heiligen Altar, Von dem grünbekränzten Haar. Sitze still! Wer weiß, wie weit Von uns beiden ist die Zeit, Wo uns Gott der Herr bescheert, Was uns besser beten lehrt.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Der Kirchgang", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 5
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1 Fesca: "nach der Kirche gehen"; further changes may exist not noted.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Übergegossen  [sung text not yet checked]
Du hast den Becher mir zu voll gegossen, Und auf die Hand ist dir der Wein geflossen. Trink' ab, trink' ab mit deinen rothen Lippen! Ich will von deiner Hand die Tropfen nippen. Und um des Bechers Rand such' ich die Stelle, Wo du geküßt die goldbeschäumte Welle. So will ich deines Mundes Küsse küssen, Bis du den Mund mir selbst wirst reichen müssen. Und wenn dein Herz es meint mit diesem Zecher, So wie dein Krug es meint mit seinem Becher, Nur zu, nur zu, und laß es überfließen! So wirst du meiner Liebe Keim begießen.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Übergegossen", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 3
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5. Der letzte Gast  [sung text not yet checked]
Ich bin der letzte Gast im Haus. Komm, leuchte mir zur Thür hinaus, Und bieten wir uns gute Ruh', So gieb mir einen Kuß dazu. Du schenktest heut' mir trüben Wein In meinen letzten Becher ein. Ich schalt dich nicht und trank ihn aus: Ich war ja letzter Gast im Haus. Mir gegenüber saßest du, Es fielen dir die Augen zu. Ich dacht': Sie wünscht dich wohl hinaus, Du bist der letzte Gast im Haus. Ich bin der letzte Gast im Haus; Der schöne frische Rosenstrauß, Den ich dir gab beim ersten Glas, Hängt dir am Busen welk und blaß. Nun gute Nacht! Nun gute Ruh'! Und morgen früh wann öffnest du? Ich bin der letzte Gast im Haus, Und eh' es dämmert, wandr' ich aus. Ich bin der letzte Gast im Haus, Den letzten Tropfen trink' ich aus. Setz' mir mein grünes Glas beiseit, Zerbräch's ein Andrer, thät' mir's leid.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Der letzte Gast", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 6
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