Quelle! dich grüßt mein Blick mit Sehnsuchtsthränen, Seit am Blumenaltare deiner Ufer, Seit im Tempel deiner Gesträuche, Laura Weinend mit Gott sprach. Geister des Himmels müssen dich umschweben, Stille Stäte, wo Laura betend hinsank, Wo die Zukunft über der Gruft sich ihren Blicken enthüllte! Huldigend schmiegten sich des Frühlings Kinder Um des weißen Gewandes Saum, die Lüfte Wehten Purpurblüten auf ihres Hauptes Wallenden Schleier. Über ihr Antliz war die Ruhe des Himmels, War der Friede der Engel ausgegossen Und verklärend hellte des bessern Lebens Hoffnung ihr Auge. Quelle, dich grüßt mein Blick mit Sehnsuchtsthränen! Jede Blume worauf die Holde kniete Will ich sorgsam pflücken, und ihres Grabmals Urne bekränzen.
Gesänge mit Begleitung des Pianoforte Ihro Majestät der Königin von Preussen in tiefster Ehrfurcht gewidmet von J. F. H. Riel
Song Cycle by Johann Friedrich Heinrich Riel (1774 - 1845)
1. Lauras Quelle  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Lauras Quelle", appears in Am Dessauer Philanthropin (1781-1784)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La source de Laura", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Ghiare, fresche e dolci acque Ove le belle membra Pose colei, che sola a me par donna, Date udienza -- -- Alle dolenti mie parole estreme! --Petrarca
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2. Mein Mädchen  [sung text not yet checked]
Ich hab' ein Mädchen, Es ist das schönste Auf unsern Fluren; Aber ich nenn' es euch nicht! Ich lieb' ein Mädchen, Es ist die Rose In unserm Garten; Aber ihr findet sie nicht! Ich lieb' ein Mädchen, Sein Nahme klinget Süß, wie Gesänge; Aber ich sag' ihn euch nicht! Ich lieb' ein Mädchen, Es folgt den Hirschen [Kühn]1, wie Diane; Aber ihr kennet sie nicht! Ich bin verrathen! Denn keinem Mädchen, Als nur Elise'n, Gleichet das freundliche Bild!
Text Authorship:
- by Karl Reinhard (1769 - 1840), "Mein Mädchen", written 1791, appears in Gedichte
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Karl Reinhard, neue Ausgabe, Altona: bei Johann Friedrich Hammerich, 1819, pages 77 - 78.
1 Danzi: "Schön"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Das schlafende Kind in der Laube  [sung text not yet checked]
Ida schläft; mit jedem Zuge Ihres Athems trinkt sie Duft; Sanft, wie vom Vorüberfluge Eines Engels, weht die Luft. Holde Friedensgeister schweben Um ihr lächelndes Gesicht; Denn das rauhe Erdenleben Blickt in ihren Traum noch nicht. Walle, zarte Blüthe, walle, Schmeichelnd, wie der weiche Sinn Ihrer Lieblichkeit, und falle Leis' auf ihren Schlummer hin. Falle nieder, vom Gewimmel Schöner Freuden hell umringt, Wie ein Geist, der seinen Himmel Einer Schwesterseele bringt. O, sie schlummert in der Fülle Heilger Unschuld noch so süß! Seht! die Wang' umblüht das stille, Unverlorne Paradies. Blühet aus der reinen Seele Zart und unbefleckt herauf. Leiser! Leiser! Philomele, Wecke nicht den Engel auf!
Text Authorship:
- by Christoph August Tiedge (1752 - 1841), "Das schlafende Kind in der Laube", appears in Elegien und vermischte Gedichte, in Elegische Gedichte
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Lebenslied  [sung text not yet checked]
Junge Freudengötter, Flattert auf und ab! Streuet Rosenblätter Auf den Ernst herab, Daß die Stirn' erheitert, Daß die Lippe frei, Und die Brust erweitert Für die Scherze sey! Leichter Sinn befreiet Den gefangnen Witz; Jede Stelle weihet Er zum Göttersitz. Seht, die Götter kommen! Nur, vom Tiefsinn fern, Sind sie unter frommen, Frohen Menschen gern. Mag die Weisheit immer Unsre Mahle weihn; Aber laßt uns nimmer Zu vernünftig seyn! Zu viel Weisheit machte Manchen kalten Tropf; Doch kein Froher lachte Sich um Herz und Kopf. Laßt die Grübler denken, Und sich laut entzwein! Heitres Leben schenken Grazien uns ein. Nehmt die Freudenschaale, Eh' die Sonne sinkt, Die zum Lebensmahle Frohe Gäste winkt! Trinkt in langen Zügen! Kurz währt alles Ding. Haschet das Vergnügen, Diesen Schmetterling, Der sich auf den Blüten Unsers Lebens wiegt! Keiner mag ihn hüten; Hascht ihn, er entfliegt! Auch die Blüten fallen! Eine Hore bringt Alles zu den Hallen, Wo kein Lied erklingt. Doch wenn ihr veraltet Auf vom Mahle steht: Nur die Freude haltet Dann noch fest, und geht!
Text Authorship:
- by Christoph August Tiedge (1752 - 1841), "Lebenslied", appears in Elegien und vermischte Gedichte, in Vermischte Gedichte
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. An dich
Alles, was ich wünsche und wähle
. . . . . . . . . .
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6. An die Zeit  [sung text not yet checked]
Es war eine Zeit, da lachte mich dies Leben In holder Frühlingsschönheit an. Dahin ist die Zeit, wo all' mein Seyn und Streben In Geistesseligkeit zerrann! Es war eine Zeit, da mir im Menschenherzen Nur Huld und Lieb' entgegen schlug. Dann kam eine Zeit, -- wie könnt' ich sie verschmerzen? Was Huld und Liebe schien, -- war Trug! Da fühlte mein Geist den tiefsten, bängsten Kummer, Und kehrt' in sich den düstern Blick; Doch rief meinen Geist aus starrem Seelenschlummer Ein guter Genius zurück. Der Genius sprach: "Ich bin der Geist der Liebe; Ich weihe deine innre Ruh'; Doch werf' ich den Kranz aus Blüthen edler Triebe Nur ihr, der sanften Duldung, zu."
Text Authorship:
- by Elisa (Elisabeth) Charlotte Konstantia von der Recke (1756 - 1833), "An die Zeit"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Andenken  [sung text not yet checked]
Ich denke dein, [Wenn]1 durch den Hain Der Nachtigallen [Akkorde]2 schallen! [Wann]3 denkst du mein? Ich denke dein Im Dämmerschein Der Abendhelle Am Schattenquelle! Wo denkst du mein? Ich denke dein Mit süßer Pein, Mit bangem Sehnen [Und]4 heißen Thränen! Wie denkst du mein? [O denke mein,]5 Bis zum Verein Auf besserm Sterne! In jeder Ferne Denk' ich nur dein!
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Andenken", written 1792-93, first published 1802
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Denken aan", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Remembrance", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Souvenir", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "A te va il mio pensiero...", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Caê Vieira) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta, 1811, pages 276-277, and with Friedrich von Matthisson, Gedichte, fifteenth edition, Zurich: Orell, Fuessli & Co., 1851, pages 217-218.
First published in Flora Teutschlands Töchtern geweiht von Freunden und Freundinnen des schönen Geschlechts. Erstes Vierteljahr. Tübingen, 1802. In der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, pages 3-4.
1 Matthisson (editions until 1803): "Wann"2 Lang (both settings): "Accorde"
3 Matthisson (editions after 1803): "Wenn"
4 Lang (c1835 setting): "Mit"
5 Lang (c1835 setting), Matthisson (Flora 1802): "Ich denke dein"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]
8. Zu singen bei einer Wasserfahrt  [sung text not yet checked]
Wir ruhen, vom Wasser gewiegt, Im Kreise vertraulich und enge; Durch Eintracht wie Blumengehänge Verknüpft und in Reihen gefügt; Uns sondert von lästiger Menge Die Flut, die den Nachen umschmiegt. So gleiten, im Raume vereint, Wir auf der Vergänglichkeit Wellen, Wo Freunde sich innig gesellen Zum Freunde, der redlich es meint! Getrost, weil die dunkelsten Stellen Ein Glanz aus der Höhe bescheint. Ach! trüg' uns die fährliche Flut Des Lebens so friedlich und leise! O drohte nie Trennung dem Kreise, Der sorglos um Zukunft hier ruht! O nähm' uns am Ziele der Reise [Elysiums]1 Busen in Hut! Verhallen mag unser Gesang, Wie Flötenhauch schwinden das Leben; Mit Jubel und [Seufzern]2 verschweben Des Daseins zerfließender Klang! Der Geist wird verklärt sich erheben, Wenn Lethe sein Fahrzeug verschlang.
Text Authorship:
- by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762 - 1834), "Lied zu singen bei einer Wasserfahrt"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von J.G. von Salis, Neue Auflage, Zürich: bey Orell Füßli und Compagnie, 1808, pages 111-112.
1 Lang: "Elisiums"2 Harder, Nägeli: "Seufzer"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
9. Die Kinderzeit  [sung text not yet checked]
O süße Zeit herzinniger Gefühle Der Kindlichkeit! Wie denk' ich dein so gern im Weltgewühle, Du süße Zeit! Schon ist in Nacht des Lebens viel geschwunden; Du strahlst von fern Mir heller stets, wie durch der Dämm'rung Stunden Der Abendstern. Noch seh' ich sie als Kind in holdem Sinnen Nach Veilchen spähn, Ihr blondes Haar, ihr Lenzgewand von Linnen Im Winde wehn. Noch schwebt vor mir die grüne Seidenschleife, Die dort sie trug; Ich wüßte noch die Farbe jeder Streife Am Busentuch. Vom Wiesenplan, wohin wir Knaben kamen Zum Mädchenkreis, Behielt ich mehr, als ich vom Kreis der Damen Nach Tagen weiß. O süße Zeit! als ich von Haselhecken Mein Pferd mir schnitt, Und rasch einher auf dem gestreiften Stecken Das Feld durchritt. Da reizten mich, statt eitler Lorbeerkränze, Violen nur; Des Landguts Hag war meiner Wünsche Grenze, Mein Hof die Flur; Vergnügt, wenn ich Soldatenheer' aus Bleie Zur Schau gestellt, Und stolzer, als vor meiner Krieger Reihe, Im Waffenfeld. Ganz unbekannt war, was mein Herz begehrte, Zu klein dem Neid. Mich kümmerten nicht Fürsten, nicht Gelehrte, Nicht beider Streit. O süße Zeit! Durchbebt von Wehmutsschauer, Gedenk' ich dein; Den Blick nach dir, getrübt von spät'rer Trauer, Hellt Abendschein. Gespielen, wir sind nun verändert, älter Und weit zerstreut; Auch mancher, ach! zu weltklug, höhnt nun kälter Die Herzlichkeit. Weg ist die Bank, wo wir uns abends setzten, Und öd' ihr Raum; Der niedre Strauch, an dem wir uns ergötzten, Erwuchs zum Baum. Der Zwang zerriß, am fremden Brautaltare, Des Herzens Plan, Und manchen trug die schwarze Totenbahre Zum Ziel der Bahn. Klein ward der Kreis! die Abendwolken senken Sich tief herein; Wer übrig blieb, muß manchem Angedenken Schon Seufzer weih'n.
Text Authorship:
- by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762 - 1834), "Die Kinderzeit"
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