German (Deutsch) translations of Zehn Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte, opus 7
by Hans Bill (1863 - 1936)
Zwei Sternlein machen mich jung und alt Und haben über mich all' Gewalt Mit ihrem Blitzen und Blinken; Ich weiß auch einen rothen Mund, Ach! daran könnt' ich mich gesund Von allen Schmerzen trinken. Doch Eine geht dahin und lacht Und will mich nicht verstehen, Wie der Sommer in all seiner Pracht Nichts weiß von des Winters Wehen. Die Vöglein singen das alte Lied, Daß nie vom Leide sich Liebe schied, Ich schweige in sehnenden Ängsten. Ich wollte, es käme im Abendroth Den Weg mir entgegen der bleiche Tod Und spräche: Nun littst du am längsten! Wohl mag sich freuen am Sonnenstrahl Der Frohe auf Bergesgipfel, Ich liege klagend im schattigen Thal, Und oben rauschen die Wipfel.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure
See other settings of this text.
Wie ihre lieben Augen Heut' so verweinet sind! Wer könnte dich betrüben, Du liebes, süßes Kind! Magst lachen oder weinen, Wie immer hold du bist; Der Himmel bleibt der Himmel, Wenn er auch wolkig ist.
Text Authorship:
- by Eduard von Bauernfeld (1802 - 1890), "Die Träne"
See other settings of this text.
Schöne Wiege meiner Leiden, schönes Grabmal meiner Ruh', schöne Stadt, wir müssen scheiden, - Lebe wohl! ruf' ich dir zu. Lebe wohl, du heil'ge Schwelle, wo da wandelt Liebchen traut; lebe wohl! du heil'ge Stelle, wo ich sie zuerst geschaut. Hätt' ich doch nie gesehen, schöne Herzenskönigin! Nimmer wär' es dann geschehen, daß ich jetzt so elend bin. Nie wollt' ich dein Herze rühren, Liebe hab' ich nicht erfleht; nur ein stilles Leben führen wo dein Odem weht. Doch du drängst mich selbst von hinnen, bittre Worte spricht dein Mund; Wahnsinn wühlt in meinen Sinnen, Wahnsinn wühlt in meiner Brust und mein Herz ist krank und wund. Und die Glieder matt und träge schlepp' ich fort am Wanderstab, bis mein müdes Haupt ich lege ferne in ein kühles Grab.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Lieder, no. 5
See other settings of this text.
Schon tragen die Lüfte den Frühling herbei, und köstliche Düfte entströmen dem Mai. Es regt sich mir innen ein seliges Minnen; komm, küss' mich geschwind, du mein herziges Kind! Ein Lied fühl' ich schweben hier tief in der Brust, es will in das Leben entflattern mit Lust. Doch weg von den Lippen erst musst du es nippen, d'rum küss' mich geschwind, du mein herziges Kind!
Leben das nur Leben scheinet, Wo nicht Herz, nicht Auge spricht, Wo der Mensch zur Form versteinet, Machst du ganz mein Herz zunicht? Die mich oft mit Trost erfüllet, O Natur, auch du so leer? Tief in Schnee und Eis gehüllet, Blickst du frostig zu mir her. Hör' ich nur ein Waldhorn klingen, Hör' ich einen Feldgesang, Rühret gleich mein Geist die Schwingen, Fühlt der Hoffnung frischen Drang. O Natur, voll Muttergüte, Gib doch deine Kinder frei, Sonnenstrahl und Quell und Blüte, Daß auch ich gerettet sei. Mit den Lüften will ich streifen, Rauschend durch den grünen Hain, Mit den Strömen will ich schweifen, Schwimmend in des Himmels Schein. In der Vögel Morgenlieder Stimm' ich frei und fröhlich ein: Alle Wesen sollen Brüder, Du, Natur, uns Mutter sein!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Naturfreiheit", written 1820
See other settings of this text.
Über'm Garten durch die Lüfte Hört' ich Wandervögel ziehn, Das bedeutet Frühlingsdüfte, Unten fängt's schon an zu blühn. Jauchzen möcht' ich, möchte weinen, Ist's mir doch, als könnt's nicht sein! Alte Wunder wieder scheinen Mit dem Mondenglanz herein. Und der Mond, die Sterne sagen's, Und im Träumen rauscht's der Hain, Und die Nachtigallen schlagen's: Sie, ja sie ist dein, sie ist dein!
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Frühlingsnacht", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
See other settings of this text.
Note: the Dover score for Schumann's song has "Alle" instead of "Alte" in stanza 2, line 3, word 1.
Mondbeglänzt im stillen Walde Schläft der Teich in Farn und Moose; Mitternächtlich aus der Tiefe Taucht die bleiche Wasserrose. Träumend nicken Buch' und Birke; Nicht ein Flüstern, nicht ein Schaudern, Um im Schlummer nicht das süße Waldgeheimnis auszuplaudern. Nenuphar, die weiße Blume, Birgt sich gern in Nacht und Schweigen; Nur des Himmels trauten Sternen Wagt sie schüchtern sich zu zeigen! Nur den kalten keuschen Lichtern, Die da dämmern fern und trübe: -- Nenuphar, du weiße Blume, Wie gleichst du meiner Liebe!
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), no title, appears in Dreizehnlinden, in 18. Hildegundens Trauer, no. 6
See other settings of this text.
O süßer Zauber, wonnereich, wer spricht dich aus, was kommt dir gleich, wenn erste Liebe unbewusst aufblitzt in jugendlicher Brust, das Herz die ganze Last der neuen Seligkeit nicht fasst, ein Schauer durch die Sinne dringt, die Sehnsucht unter Wonnen ringt? O öffnet euren Busen weit, lasst ein die ganze Seligkeit!
Text Authorship:
- by Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1796 - 1869), no title, appears in Waldfräulein. Ein Mährchen in achtzehn Abentheuern
Go to the general single-text view
Was weht um meine Schläfe
Wie laue Frühlingsluft,
Was spielt um meine Wangen
Wie süßer Rosenduft?
Es ist dein holder Gedanke,
Der tröstend mich umspielt,
Es ist dein stilles Sehnen,
Was meine Schläfe kühlt!
...
Text Authorship:
- by Eligius Franz Joseph, Freiherr von Münch-Bellinghausen (1806 - 1871), as Friedrich Halm, no title, appears in Hochzeitlieder, no. 8
See other settings of this text.
Sie ist für mich schon lange tot, doch kann ich ihr Grab nicht schmücken; ich möchte einen Totenkranz mir selbst auf die Seele drücken. Sprich nicht von Liebe, armes Herz; die Liebe, die kann sterben, und wo sie stirbt, da wird sie auch in Ewigkeit verderben. Noch lebet die, die mich betrog, die mir mein Glück zertreten. Es schaut der Mond so still herein - ich möchte für sie beten.