German (Deutsch) translations of Sieben Gesänge, opus 2
by Franz Xaver Viktor Neruda (1843 - 1915)
Wie kannst du ruhig schlafen, Und weißt, ich lebe noch? Der alte Zorn kommt wieder, Und dann [zerbrech']1 ich mein Joch. Kennst du das alte Liedchen: Wie einst ein toter Knab' Um Mitternacht die Geliebte Zu sich geholt ins Grab? Glaub' mir, du wunderschönes, Du wunderholdes Kind, Ich [lebe]2 und bin noch stärker Als alle Toten sind!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 21, first published 1823-4
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View original text (without footnotes)Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 126.
1 Heller: "zerbreche"2 Merxhausen (Decker): "leb' "
Vöglein, wohin so schnell? „Nach Norden, nach Norden! Dort scheint die [Sonne]1 [nun so]2 hell, Dort ist's nun Frühling [worden]3.“ O Vöglein mit den Flügeln bunt, Und wenn du kommst zum Lindengrund, Zum Hause meiner [Lieben]4, Dann sag' ihr, daß ich Tag und Nacht Von ihr geträumt, an sie gedacht, Und daß ich treu geblieben. Und die Blumen im Thal, Grüss tausend, tausendmal!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 16
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Zutphen, Thieme'sche Buchhandlung, 1873, pages 59-60.
1 Henkel: "Sonn'"2 Thuille: "so"
3 Franz, Keller, Thuille: "geworden"
4 Franz, Heidingsfeld, Keller: "Liebe"; Thuille: "Liebsten"
Wenn ich in deine Augen [seh']1, So schwindet [all' mein Leid]2 und Weh; Doch wenn ich küße deinen Mund, So werd' ich ganz und gar gesund. Wenn ich mich lehn' an deine Brust, Kommt's über mich wie Himmelslust; Doch wenn du sprichst: ich liebe dich! [So]3 muß ich weinen bitterlich.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 4
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View original text (without footnotes)Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 114.
1 Hensel: "sehe"2 Franz, Dresel: "alles Leid"
3 Wolf: "Dann"
In Deinem Auge winket Ein trübes feuchtes Licht; Wie Thau am Halme blinket, Doch eine Thrän' ist's nicht! Ach, wär' es eine Thräne, Eine Thräne mir geweint, Eine einzige glühende Thräne Für Deinen scheidenden Freund! --
Text Authorship:
- by Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1796 - 1869), "Das trübe Auge"
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Es fliegt manch Vöglein in das Nest, Und fliegt auch [wied'r heraus;]1 Und bist du 'mal mein Schatz gewest, So ist die Liebschaft aus. Du hast mich schlimm betrogen Um schnöden Geldgewinn -- Viel Glück, viel Glück zum reichen Mann!2 Geh du nur immer hin! Viel Blümlein steh'n im hohen Korn Von roth und blauer Zier, Und hast du eins [davon verlorn]3, So such ein andres dir. Glaub' nicht, daß ich mich gräme Um deinen falschen Sinn -- Ich find' schon einen andern [Schatz]4;2 Geh du nur immer hin!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar, in Lieder eines fahrenden Schülers, no. 2
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View original text (without footnotes)Confirmed with: Gedichte von Emanuel Geibel, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1855, page 239.
1 Silcher: "wiedrum aus,"; Weins: "wieder 'raus"2 Silcher adds "Geh' du, la la la, geh' du, la la la,"
3 Weins: "verlor'n davon"
4 Blumenthal: "Mann"
Wenn du [bei mei'm]1 [Schätzel]2 kommst, Sag', ich ließ sie grüßen. Wenn sie fraget, wie mir's geht, Sag', auf beiden Füßen. Wenn sie fraget, ob ich krank, Sag', ich sei gestorben Wenn sie an zu weinen fangt, Sag', ich käme morgen.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Sag', ich ließ sie grüßen", appears in Des Knaben Wunderhorn
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View original text (without footnotes)1 Henschel, Neruda: "bei me'm"; Hopekirk: "bei'm"; Meyer-Helmund: "bei mein'm"; Machts: "bei mei'n"; Reiter: "bei mein'"; further changes may exist not noted above.
2 Machts: "Schätzerl"; further changes may exist not noted above.
In [die]1 Ferne geht mein Sehnen, Zu den Wolken dringt mein Blick, Aus dem Auge rinnen Thränen, Um das längst vergangne Glück. Lüfte, die ihr in den Bäumen Leise flüsternd, weiter eilt. Wißt ihr wohl von jenen Räumen, Wo die Allerschönste weilt? Weiden weinen an den Bächen, Quellen an der Felsenwand; Klagend scheinen sie zu sprechen Von dem wunderbaren Land. Doch mein Leid, wer kann es theilen? Luft und Welle darf entflieh'n, Ueber Erd' und Himmel eilen; Ich nur langsam weiterzieh'n.
Text Authorship:
- by Julius Mosen (1803 - 1867), appears in Georg Venlot, chapter 14
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View original text (without footnotes)1 in some editions, "der"