by Julius Wolff (1834 - 1910)

«Ich freu mich, sprach das Mägdelein
Language: German (Deutsch) 
Available translation(s): ENG
«Ich freu mich, sprach das Mägdelein,
Und will den Sommer fröhlich sein
Und lauter guter Dinge;
Mein Herze ist von Freuden voll,
Daß ich mich wohl gehaben soll
Mit einem Edelinge.

Lieb Tochter, war der Mutter Rath,
Der Knabe sich vermessen hat,
Er hat dich hintergangen.
Die Rosen haben Dornen all,
Wenn er dir zuwirft seinen Ball,
So sollst du ihn nit fangen.

Frau Mutter, laßt die Rosen stehn,
Ich will zu meinem Buhlen gehn
Und weiß ihn wohl zu finden;
Es klingt sein Lied wie keins im Land,
Er fängt mich höflich bei der Hand
Im Reien an der Linden.

Lieb Kind, nimm dir des Meiers Sohn,
Deß Liedel geht aus anderm Ton,
Er hat die Truh voll Gulden;
Dein Vater bläst das Jägerhorn,
Ich hab im Haus nicht Flachs, nicht Korn,
Der Ritter hat nur Schulden.

Den Dorfknab mag ich nimmer ha'n,
Der Ritter hat mir's angethan,
Verguldt sind seine Sporen,
Mein Freundschaft und mein Heimlichkeit
Gehören ihm in Ewigkeit,
Ihm hab ich mich verschworen. --

O weh, ihr Rosen, welk und blaß,
Wie wurdet ihr von Thränen naß,
Wie seid ihr nun verzaget.
Auf einem Grabe ganz allein
Da sitzt ein kleines Vögelein
Zur Winterszeit und klaget.»

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Authorship:

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

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  • ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission


Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website: 2010-02-22
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