Aus dem Grunde deines Herzens, O Geliebte, blicktest du Mit den reinen blauen Augen In die Tiefe meiner Seele. Und auf deiner Blicke Schwingen Zogen Klänge, wie ich nimmer Sie geahnet, in mein Herz. Und die Klänge wurden Worte, Und die Worte wurden Lieder, Und die Lieder, sich erhebend, Auf den Schwingen des Gesanges, Suchen wieder ihre Heimath. -- Sieh', da kommen sie zu dir Möchten an dein Herz sich schmiegen. -- Und sie schmeicheln und sie bitten: «Liebes Herz, dem unser Leben Wir verdanken, willst du uns Als die deinen noch erkennen? Liebes Herz verstoß uns nicht!»
Zwölf Lieder , opus 12
by Ernst Frank (1847 - 1889)
1. Heimkehr  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Bitte", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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2. Frühling umstrahlet ihr Antlitz zart  [sung text checked 1 time]
Frühling umstrahlet ihr Antlitz zart, ihr Auge glüht in Sommerschwüle, im Busen wehet Herbsteskühle, doch ach, ihr Herz in Winterfrost erstarrt. O wär' es Sommer immerdar, nicht fürchtet' ich des Lenzes Laune, nicht fürchtet' ich des Herbstes Schauer, noch Frost und Eis im Winter gar.
3. Vorsatz  [sung text not yet checked]
Ich [will's dir]1 nimmer sagen, Wie ich so lieb dich hab', Im Herzen will ich's tragen, Will [stumm]2 sein wie das Grab. Kein Lied [soll dir's]3 gestehen, Soll flehen um mein Glück, Du selber sollst es sehen, Du selbst -- in meinem Blick. Und [kannst]4 du es nicht lesen, Was dort so zärtlich spricht, So ist's ein Traum gewesen; Dem Träumer zürne nicht.
Text Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), no title, appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch, in Frühlingsliebe, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "My secret"
Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Fünfte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1883, page 45. Note: C. Schnabel's score has a typo in stanza 2, line 2, word 4 ("dein" instead of "mein").
1 Becker, Dorn, Hallet, Hoth, Hoppe, Jonas, Lang, Lassen, Lederer, Naret-Koning, Nodnagel, Nordmann, Rehberg, Roeder, Schaefer, C. Schultz, Simon: "will dir's"; Bradsky, Kauffmann: "will Dir"; further changes may exist for composers with unverified texts.2 Lang: "still"
3 Schnabel: "soll's dir"
4 Henkel: "willst"
4. In der Winternacht  [sung text checked 1 time]
Als du durch die Nacht dahin mir zur Seite gingst, alles, was ich hab' und bin, lauschend meinem Wort empfingst, tief in deiner Seele Grund tat ich einen Blick, und von dir auch ward mir kund wie ein Traum ein hold Geschick. Ringsum lag in Mondespracht träumend Flur und Hag, und mir ward die Winternacht wie ein lichter Frühlingstag; komme, was da kommen mag, noch so fern von dir fühl' ich deines Herzens Schlag, gleich als gingst du neben mir.
5. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Da draußen auf der Aue, Da stehn die Blümelein, Sie haben den Kelch geschlossen Und sind geschlummert ein. Da draußen in dem Walde, Da wohnen die Vögelein, Sie sitzen in ihren Nestern, Da mag es gar heimlich seyn. Da droben an dem Himmel, Da wandeln die Sternelein, Sie leuchten durch das Dunkel Mit ihrem milden Schein. Und hier im armen Stübchen, Hier liegt mein Kindelein, Und bei ihm sitzt die Mutter, Und wiegt und singt es ein.
Text Authorship:
- by Franz Theodor Kugler (1808 - 1858), no title, appears in Wiegenlieder, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Lullaby"
6. Einsamkeit  [sung text not yet checked]
[Wild verwachsne]1 dunkle Fichten, Leise klagt die Quelle fort; Herz, das ist der rechte Ort Für dein schmerzliches Verzichten! Grauer Vogel in den Zweigen, Einsam deine Klage singt, Und auf deine Frage bringt Antwort nicht des Waldes Schweigen. Wenn's auch immer Schweigen bliebe, Klage, klage fort; es weht, Der dich höret und versteht, Stille hier der Geist der Liebe. Nicht verloren hier im Moose, Herz, dein heimlich Weinen geht, Deine Liebe Gott versteht, Deine tiefe, hoffnungslose!
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Einsamkeit"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Schumann: "Wildverwachs'ne"
7. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Bunte Vögel, Sommervögel, Wieget euch auf Zweigen, Lasset Blumen sich zu Blumen Wehend neigen, Daß durch Lüfte Klänge ziehen, wallen Düfte, -- Daß er schlafe, daß er träume. Rauschet leise, still und leise Über ihn, ihr Lieder! Ziehet zarte, goldne Schleier Auf ihn nieder, Daß die Falten Fest den Schlaf am Auge halten, -- Daß er schlafe, daß er träume.
Text Authorship:
- by Wilhelm Wackernagel (1806 - 1869), "Schlummerlied", appears in Gedichte eines fahrenden Schülers
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Confirmed with Gedichte von Wilhelm Wackernagel. Auswahl, Basel: Schweighauserische Verlags-Buchhandlung, 1873, page 17.
8. Die Schuhe geflickt  [sung text not yet checked]
Die Schuhe geflickt und der Beutel gespickt, Grüß' Gott, du wirthliches Dach! Fahrt wohl, ihr Brüder, die ihr mir nickt, Und saget nichts Böses mir nach; Schweigt stille, ihr Mädel, von Abschied und Trauer, Ich blase die Feder wohl über die Mauer, Und fliegt sie grad' oder schräg, So geht mein Weg. Sie steckten ans Wamms mir den duftigen Strauß Und schenkten mir noch einmal ein, Dann wandert' ich fürbaß zum Thore hinaus Und war in der Fremde allein. Zurück nach den Thürmen noch blickt' ich vom Stege, Da riefen die Vögel aus Busch und Gehege: Fahr' weiter, Gesell, fahr' zu! Was säumest du? Zog über die Heide und über das Moor, Da wehte der Wind so kalt, Da sang es im Schilfe, da pfiff es im Rohr, Und dann in den düsteren Wald, Da gingen die Bäume die Winke die Wanke, Die Brausen die Brasseln, die Klinke die Klanke, Da schäumte und rauschte der Bach: Mir nach! mir nach! Nun kam ich zur klappernden Mühle in Gang Und dachte: da kehrest du ein Und legst dein Bündel still unter die Bank Und grüßest mit Glück herein! Den Mühlenstein sollst auf's Wasser du schlagen. Tragt's den, so wird es dich auch wohl tragen; Das Mühlrad ging immer rundum: Kehr' um! kehr' um! Ich habe durchfahren das weite Land, Durchfahren dahin, daher, Und was allerwegen vom Glück ich fand, Davon ist das Ränzel nicht schwer, Die Blumen am Wege, am Himmel die Sterne, Die Einen verwelkt, die Andern so ferne, Mein Herz, in der Welt allein, Wer denkt noch dein?
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
9. Ich freu' mich, sprach das Mägdelein  [sung text not yet checked]
«Ich freu mich, sprach das Mägdelein, Und will den Sommer fröhlich sein Und lauter guter Dinge; Mein Herze ist von Freuden voll, Daß ich mich wohl gehaben soll Mit einem Edelinge. Lieb Tochter, war der Mutter Rath, Der Knabe sich vermessen hat, Er hat dich hintergangen. Die Rosen haben Dornen all, Wenn er dir zuwirft seinen Ball, So sollst du ihn nit fangen. Frau Mutter, laßt die Rosen stehn, Ich will zu meinem Buhlen gehn Und weiß ihn wohl zu finden; Es klingt sein Lied wie keins im Land, Er fängt mich höflich bei der Hand Im Reien an der Linden. Lieb Kind, nimm dir des Meiers Sohn, Deß Liedel geht aus anderm Ton, Er hat die Truh voll Gulden; Dein Vater bläst das Jägerhorn, Ich hab im Haus nicht Flachs, nicht Korn, Der Ritter hat nur Schulden. Den Dorfknab mag ich nimmer ha'n, Der Ritter hat mir's angethan, Verguldt sind seine Sporen, Mein Freundschaft und mein Heimlichkeit Gehören ihm in Ewigkeit, Ihm hab ich mich verschworen. -- O weh, ihr Rosen, welk und blaß, Wie wurdet ihr von Thränen naß, Wie seid ihr nun verzaget. Auf einem Grabe ganz allein Da sitzt ein kleines Vögelein Zur Winterszeit und klaget.»
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
11. An meiner Thüre, du blühender Zweig  [sung text not yet checked]
"An meiner Thüre du blühender Zweig Frühe beim Morgenrothe, Bist mir ein lieblicher Fingerzeig, Sehnender Freundin Bote. Tausendmal segn' ich den flüchtigen Fuß, Der mit schüchternem Wagen Dich als thaufrischen, wonnigen Gruß Mir auf die Schwelle getragen. Weiß ich es doch, als hätt' ich's gesehn, Wer dich pflückte vom Strauche, Wittre in deinem Dufte ein Wehn Von ihres Mundes Hauche. Und ein sinniger, seliger Mann, Pflanz' ich dich auf am Hute, Sehen mag dich, wer sehen kann, Sehen die Hochgemuthe!"
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
12. Und wenn ich des Papstes Schlüssel trüg'  [sung text not yet checked]
Und wenn ich des Papstes Schlüssel trüg', Und wenn mit des Kaisers Schwert ich schlüg', Ich wüßt' eine Wundermäre; Ich spräche wohl heilig mein Herzenslieb Und schlüge zum Ritter den Tugenddieb, Wenn ich und kein Andrer es wäre. Komm, komm, viellieber Geselle mein, Du wilder Falke, kehr' ein, kehr' ein! Ich weiß einen Himmel auf Erden; Und wenn du auch noch kein Ritter bist, Und wenn auch dein Lieb keine Heilige ist, Da können wir selig werden.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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