Lieder aus „The Gardener“

Wärst du in Eile, deinen Krug zu füllen,
dann komme, komm’ an meinen See.
Das Wasser wird deine Füße umschmiegen und dir sein Geheimnis murmeln.
Der Regen wirft schon seinen Schatten auf den Sand voraus,
und das Gewölk hängt tief auf einem blau umriss’nen Blätterdach,
so wie dein Haar wallt über deinen Brauen.
Den Rhythmus deiner Schritte kenne ich genau,
da sie in meinem Herzen pochen.
Komme, komm’ an meinen See,
wenn deinen Krug du füllen musst.

Wärst müßig du und säßest matt
und ließest deinen Krug dann auf dem Wasser treiben,
so komme, komm’ an meinen See.
Sein Uferhang ist grün und übersät von wilden Blumen ohne Zahl.
Aus deinen dunkeln Augen wird Gedanke um Gedanke schweifen,
wie Vögel aus dem Nest.
Dein Schleier wird hinab zu deinen Füßen gleiten.
Komme, komm’ an meinen See, wenn du Ruhe suchen musst .

Und stelltest du das Spiel des Lebens ein und tauchtest ein ins Wasser,
so komme, komm’ an meinen See.
Leg deinen blauen Umhang ab am Ufer;
das blaue Wasser wird dich hüllend decken.
Die Wellen werden auf den Zehenspitzen stehen, um deinen Nacken zu liebkosen
und dir ins Ohr zu wispern.
Komme, komm’ an meinen See, wenn du einst tauchst ins Wasser.

Und musst du irre werden und in den Tod springen,
dann komme, komm’ an meinen See.
mein See ist kühl und unermesslich tief.
Er ist so dunkel wie ein Schlafen ohne Traum.
In seinen Tiefen sind Nacht und Tag eins geworden
und alle Lieder sind verstummt.
Komme, komm’ an meinen See, wenn einst in den Tod du tauchst.

Mein Herz, ein wilder Vogel, -
in deinen Augen hat es seinen Himmel wohl gefunden.
Sie sind's, in denen sich der Morgen wiegt,
sie sind der Sterne Königreich;
in ihren Tiefen haben meine Lieder sich verloren.
Ach lass' in diesen Himmel mich entschweben,
in seine einsame Unendlichkeit.
Ach lass mich teilen sein Gewölk,
in seinem Sonnenlicht die Flügel breiten.

Am Morgen warf’ ich meine Netze aus ins Meer.
Aus abgrundtiefem Dunkel zog ich Seltsames herauf
und Schönes. Manch eines strahlte wie ein Lächeln,
manch eines glitzerte wie Tränen, und manches war errötet
wie die Wangen einer Braut.
Als ich heimkam mit des Tages schwerem Fang, traf ich die Liebste an 
im Garten. Träge riss sie an Blättern einer Blume.
Ich zauderte im ersten Augenblick. Dann legt' ich ihr zu Füßen, 
was ich hochgezogen, und schwieg.
Flüchtigen Blicks sah sie es an und fragte: „Was ist das Seltsames? 
Weiß wirklich nicht, wofür es gut sein soll!“
Beschämt senkt’ ich den Kopf und dachte: „Ich habe nicht darum gekämpft, 
ich hab’s nicht auf dem Markt erstanden;
es ist kein passendes Geschenk für sie.“
Dann warf ich es, eins nach dem andern, 
die ganze Nacht lang auf die Straße.
Am Morgen kamen Reisende; sie hoben die Geschenke auf
und brachten sie in ferne Länder.

Sprich zu mir, mein Freund!
Sag' es mit Worten, was du sangst.
Schwarz ist die Nacht.
Die Sterne im Gewölk versunken.
Der Wind, er seufzt im Blätterdach.
Mein Haar werde ich lösen.
Und wie die Nacht wird dich mein blaues Cape umfangen.
Ich werd' dein Haupt an meinem Busen bergen;
in dieser wonn'gen Einsamkeit
an deinem Herzen raunen.
Ich werd' die Augen schließen - lauschen.
Mein Blick wird deinem nicht begegnen.
Wenn du geendet hast,
dann werden wir in Stille sitzen - schweigen.
Nur Bäume werden flüstern dann im Dunkel.
Die Nacht wird bleich.
Der Tag  erwacht.
Wir werden uns dann in die Augen schauen
und unserer Wege ziehen.
Sprich zu mir, mein Freund.
Sag es mit Worten, was du sangst.

Du bist die Abendwolke
die am Himmel meiner Träume schwebt.
Ich lass dich leuchten, form dich stets 
mit meiner Liebe Sehnen.
Mein bist du, mein,
verweilst in meinen Träumen ohne End.

Deine Füße leuchten rosenrot
von meines Herzens Glut, das voll Begehr.
Du erntest meine abendlichen Lieder!
Deine Lippen, bittersüß,
schmecken nach meinem Wein der Pein.
Mein bist du, mein,
verweilst in meinen Träumen ohne End.

Mit dem Schatten meiner Lust
hab deine Augen dunkel ich umflort,
die meinen tiefen Blicken oft begegnen.
Ich hab dich eingefangen und umsponnen,
meine Geliebte, mit dem Netz meiner Musik.
Mein bist du, mein,
verweilst in meinen Träumen ohne End.