Blick' ich in dein braunes Auge, In die dunkle Märchenwelt, Wird von seltsam süßem Grauen Mir oft leis das Herz geschwellt. Ward dir nie die schaur'ge Kunde Von den stillen Geisterseen? Wo den lustgelockten Wandrer Niederzieh'n die Wasserfeen. Blick' ich in Dein braunes Auge, Lockt's mich wie ein Zaubersee, Todessehnsucht zieht mich nieder, Und mir wird so geisterweh. Schweigend senk' ich dann die Stirne Ahnungsvoll in Furcht und Schmerz, -- Und Du küßest ängstlich fragend Mir das traumbewegte Herz.
6 Lieder , opus 26
by Robert von Hornstein (1833 - 1890)
1. Blick' ich in dein braunes Auge  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), no title, appears in Gedichte, in Umbrische Nächte, no. 5
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Confirmed with Gedichte von Wilhelm Hertz, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1859, page 14.
2. Das Zigeunermädchen  [sung text not yet checked]
Ohne Mütterchen zu fragen, Hatt' ich Abends umgeschlagen Meinen schmucken Sarafan -- Ging zum Tanz in später Stunde, Hüpft' und sprang, hub in der Runde Wie ein Kind zu tanzen an. Sarafan, der Mädchen Zier du, O, wie lieblich stehst auch mir du! Und zerrissen im Gedränge, Im Gezerr und Tanz der Menge Ward der schmucke Sarafan -- Mutter schalt; mit eignen Händen Mußt' ich bald zur Hochzeit wenden Meinen schmucken Sarafan. Sarafan, der Mädchen Zier du, O, wie lieblich stehst auch mir du! War mir sonst ein wahrer Jammer So zu sitzen in der Kammer, Schien mir stets zu viel gethan -- Doch zum Hochzeitsschmuck behende Rühr' ich gerne meine Hände, Wende gern den Sarafan! Sarafan, der Mädchen Zier du, O, wie lieblich stehst auch mir du!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), "Das Zigeunermädchen singt:", appears in Alte und neue Gedichte, in 6. Volksweisen als Intermezzo, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Bodenstedt, Alte und neue Gedichte, Erster Band, Berlin: Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R.v. Decker), 1867, page 139.
3. Auf dem See von St. Wolfgang  [sung text not yet checked]
O gedenkst du der Stund', als auf schimmernder Bahn Überm See von Sankt Wolfgang uns wiegte der Kahn, Wo die Felswand sich gipfelt aus laubiger Nacht, Und die Tiefe der Flut ist wie lichter Smaragd? Hochsommerzeit war's, und der Tag war uns hold, Denn der Abend zerrann wie in schmelzendes Gold, Und sein Widerschein wölbte sich leuchtend im See, Mit Wald und Geklipp und den Firnen von Schnee. Von dem Kirchlein am Hang mit den Fenstern voll Glut Schwamm festlich Geläut zu uns her auf der Flut, Zwei Glocken, die eine wie hellster Gesang, Tiefstimmig die andre von schütterndem Klang. Und als wär' er begabt mit Empfindung und Sinn, Zog leiser und leiser der Nachen dahin, Wie getragen von wehender Fittiche Schlag Durch den Himmel, der über und unter uns lag. O Stunde des Heils, da im endlosen Ring Wie des Himmels Umwölbung die Lieb' uns umfing, Und, was tief in den schauernden Herzen uns klang, Ineinander verschmolz wie der Glocken Gesang!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Neue Gedichte, in Lieder aus alter und neuer Zeit, no. 2
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4. Auf der Haide  [sung text not yet checked]
Auf der Heide [saust]1 der Wind - Herzig Kind, herzig Kind - Willst du, daß trotz Sturm und Graus In die Nacht ich muß hinaus - Willst du, daß ich geh'? Auf der Heid' zu Bergeshöh' Treibt der Schnee, treibt der Schnee; Feget Straßen, Schlucht und Teich Mit den weißen Flügeln gleich. Willst du, daß ich geh'? Horch, wie klingt's herauf vom See Wild und weh, wild und weh! An den Weiden sitzt die Fei Und mein Weg geht dort vorbei - Willst du, daß ich geh'? Wie ist's hier in deinem Arm Traut und warm, traut und warm; Ach, wie oft hab' ich gedacht: So bei dir nur eine Nacht - Willst du, daß ich geh'?
Text Authorship:
- by Karl von Lemcke (1831 - 1913), "Auf der Haide saust der Wind", appears in Lieder und Gedichte, in 3. Vermischte Lieder, first published 1861
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Do you wish me to go?", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Veux-tu que j'y aille ?", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Brahms: "weht"
5. Spielmanns Wanderlied
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6. Waldeinsamkeit  [sung text not yet checked]
Deine süßen, süßen Schauer, O Waldesruh', In meine Seele hauche Und träufle du! Laß mich träumen die Träume Der Jugendzeit! O Frieden, o Ruh'! komm' über mich! Wie lieb' ich dich, lieb' ich dich, Waldeinsamkeit! Märzveilchen [blühen]1, [es treibt in den Bäumen]2, Der Frühling kam; Es zwitschern die [Vögel]3, [die Wipfel rauschen]2 So wundersam; [O Schöpfungsodem, der die Brust mir Bezaubert und feit! O Frieden, o Ruh', komm' über mich! Wie lieb' ich dich, lieb' ich dich, Waldeinsamkeit!]2 [Feierlich sonntägliche Stille Und Frühlingszeit; Kein Laut, keine Seele]4 Weit und breit! [Nur ein leiser, leiser Kummer Ist mein Geleit; --]2 O Frieden, o Ruh'! komm' über mich! Wie lieb' ich dich, lieb' ich dich, Waldeinsamkeit!
Text Authorship:
- by Heinrich Leuthold (1827 - 1879), "Waldeinsamkeit"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Solitude of the forest", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Solitude de la forêt", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Leuthold, Gedichte, Frauenfeld, Verlag von J.Huber: 1879. Note: there exists an earlier version of this poem.
1 Thuille: "blüh'n"2 omitted by Pache.
3 Pache: "Vöglein"
4 Pache: "Kein Laut sonst, Ruhe"