Was macht dir, Herzliebster! Die Wange so blaß? Was macht dir das Auge Von Tränen so naß? "O Liebchen! Herzliebchen! Wohl ist es mir weh; Weit muß ich von hinnen Weit über die See!" Und mußt du von hinnen Dort über die See Gibt's wohl noch ein Liebchen. Herzliebster! ade! "Es scheinen viel Sterne Am Himmelsgezelt, Doch keiner von allen Wie Luna gefällt." So nimm nur dies Ringlein Von Golde so schwer, Und wird es zu eng dir, So wirf's in das Meer. "So steck' nur dies Blümlein An's klopfende Herz; Und duftet's dir nimmer, Verging auch dein Schmerz."
Sechs Lieder für gemischten Chor , opus 8
by Julius Otto Grimm (1827 - 1903)
1. Volkslied
Text Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Ade", appears in Gedichte, in Die lyrischen Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
2. Frühlingslied
Das ist ein Tag, der klingen mag -- Die Wachtel schlägt im Korn, Die Lerche jauchzt mit Jubelschlag Wohl überm hellen grünen Hag, Der Jäger bläst in's Horn. Frau Nachtigall ruft süßen Schall, Durch's Laub ein Flüstern zieht, Das Echo tönt im Widerhall, Es klingt und singt allüberall --: Das ist ein Frühlingslied!
Text Authorship:
- by Hermann Rollett (1819 - 1904), no title, appears in Jucunde, first published 1853
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (David Kenneth Smith) , "This is a day for singing songs", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "C'est un jour pour chanter", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Jucunde von Hermann Rollett, Leipzig, Verlag von Otto Wigand, 1853, page 7.
3. Herbstlied  [sung text not yet checked]
Es schleicht um Busch und Halde Der Sonnenstrahl so matt; Im herbstlich stillen Walde Fällt langsam Blatt um Blatt. Die Welt versinkt in Todesruh, Was ist's denn mehr? Auch du, auch du Mein Herz, du findest balde Die rechte Lagerstatt. Du brachst am Lebenssteige Die Früchte, die er bot, Der Jugend Rosenzweige, Der Minne Himmelsbrot. Doch endlich wird des Windes Raub Die letzte Lieb, das letzte Laub; [So neige dich, o neige]1 Dich lächelnd in den Tod.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Juniuslieder, in Herbstlieder, no. 3
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View original text (without footnotes)1 Raff: "So neige mein Herz, so neige"
4. Morgenlied
Die Waldvöglein in den Zweigen Stehn singend auf bei Zeit, Derweil noch schlafen und schweigen Der Menschen Lust und Leid. O Jubel und o Wonne, Nach Nächten, dunkel und bang, Zu grüßen die liebe Sonne Mit frohem Lied und Klang! Zu schweben und zu schwanken Da droben hoch im Blau'n, Zu trösten die Müden und Kranken, Die drunten auf Träume bau'n; Und zu rufen hinab in die Lande: Wacht auf nun, nah und fern, Es kommt mit des Frühroths Brande Ein neuer Tag vom Herrn! Wohlauf denn frisch gesungen, Ein Jedes nach seinem Brauch! Ist's nur vom Herzen erklungen, Gefällt's dem Himmel auch.
Text Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Der Jungbrunnen: Neue Märchen von einem fahrenden Schüler, in Glückspilzchen, Chapter 5, first published 1850
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5. Abendfeier
Waldesrauschen winkt der Sonne Gluthen zitternd noch die letzten Grüße zu, Vogelsang in duft'ger Bäume Fluthen wiegt mich leise ein zur Abendruh. Sinnend naht die Nacht zur stillen Feier, schweigend ruht die Welt im duft'gen Schleier. Sieh da schwebt auf ihren dunklen Schwingen die Vergangenheit zu mir herauf, zeigt der Menschen Träumen mir und Ringen, ewig fruchtlos schwankend ab und auf. Leise klingt es in den Abendwinden: Sei getrost, auch du wirst Ruhe finden!
6. Die Nonne
Im stillen Klostergarten Eine bleiche Jungfrau ging; Der Mond beschien sie trübe, An ihrer Wimper hing Die Träne zarter Liebe. "O wohl mir, daß gestorben Der treue Buhle mein! Ich darf ihn wieder lieben: Er wird ein Engel sein, Und Engel darf ich lieben." Sie trat mit zagem Schritte Wohl zum Mariabild; Es stand im lichten Scheine, Es sah so muttermild Herunter auf die Reine. Sie sank zu seinen Füßen, Sah auf mit Himmelsruh', Bis ihre Augenlider Im Tode fielen zu: Ihr Schleier wallte nieder.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Die Nonne", written 1805, appears in Balladen und Romanzen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Corien Sleeswijk) , "De non", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Kelly Dean Hansen) , "The nun", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La nonne", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Uhlands Werke, Erster Teil, Gedichte, herausgegeben von Adalbert Silbermann, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., [no year], pages 111-112.
Note: in stanza 4, line 3, word 3, Hinrichs has the typo "Augenlieder" in the score.