Es rauscht der Wald in leisem Psalme, Wenn Morgenroth die Wipfel säumt, Und es erzählen sich die Halme, Was sie in dunkler Nacht geträumt. Wenn kaum der letzte Stern verschwunden, Dann jubeln Vöglein fern und nah, Daß nach den sonnenlosen Stunden Auf's Neu' der Glanz des Morgens da. -- Ich aber möchte gern verzichten Auf Morgenglanz und Sonnenpracht, Und gäbe gern den Tag, den lichten, Für eine süße Stund' der Nacht!
Zwölf Lieder , opus 43
by (Carl) Ludwig (Heinrich) Berger (1777 - 1839)
1. Es rauscht der Wald  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Friedrich) Emil Rittershaus (1834 - 1897), written 1880
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2. Nachtgesang
Language: German (Deutsch)
Es hüllt die Nacht die Welt
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3. Dis‑moi donc
Language: French (Français)
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4. Stummes Leid
Language: German (Deutsch)
Ich grüsse dich, lieblicher Mondenschein
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5. Vaters Waldlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es thät ein Reh in Morgenroth Durch Buch' und Birken zieh'n; Es kannte weder Sorg' noch Noth, Der Wald war ja so grün! Ein arglos Reh, So weiß wie Schnee, Juchhe! -- Jetzt zieht das Reh nicht mehr! Das Rehlein zog zum frischen Quell, So fröhlich und so rein, Besah die Äuglein groß und hell In Wassers Wiederschein; Ein arglos Reh, So weiß wie Schnee, Juchhe! -- Jetzt zieht das Reh nicht mehr! Das Rehlein zog erquickt zurück Zum dunkeln Waldesraum; -- Und siehst du nicht mit tück'schem Blick Den Schütz am Tannenbaum? Du arglos Reh, So weiß wie Schnee, Ach weh! -- Jetzt zieht das Reh nicht mehr! Und siehst du nicht das Todesrohr, Der Mündung schwarzen Kreis? Das Rehlein, fröhlich nach wie vor, Wie Schnee so rein und weiß, Kennt nimmer List -- Hilf, Jesu Christ! Ach weh! Ein Blutstrom färbt den Schnee!
Text Authorship:
- by Johann Friedrich Kind (1768 - 1843), "Des Vaters Waldlied", written 1815, appears in Gedichte, in Die stille Kirche, no. 2
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Confirmed with Johann Friedrich Kind, Gedichte: drittes Bändchen; zweite, verbesserte und vollständige Auflage, Leipzig: Johann Friedrich Hartknoch, 1819, pages 277 - 278. Appears in Die stille Kirche, no. 2.6. Erinnerungen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ach, wenn sich doch Alles vergessen so ließ'! Ihr Blicken, ihr Kosen, ihr heller Gesang! Ihr liebliches Tanzen, ihr Lächeln so süß! Ach, wenn sich doch Alles vergessen so ließ'! Die rauschende Quelle, der blühende Baum, Woran sie mit Küssen ihr Trautchen mich hieß! Ach, wenn sich doch Alles vergessen so ließ'! Wie röthlich auf waldigem Hügel sie stand, Und freudig die sinkende Sonne mir wies! Ach, wenn sich doch Alles vergessen so ließ'! Ihr Tanz in der heimlichen Laube, wenn ich Auf ländlicher Flöte was Ländliches blies! Ach, wenn sich doch Alles vergessen so ließ'! Wie unter dem nächtlichen Himmel sie stand, Und Leier und Bären und Venus mir wies! Ach, wenn sich doch Alles vergessen so ließ'! Wenn gar zu unbändig im Küssen ich war, Und sie mich zur Straf' in die Venus verwies! Weil aber nicht Alles vergessen sich läßt, Weil Lieb' und Erinnerung brüten darauf, Wie Schwalben und Täubchen auf piependem Nest; So fließ, o mein Leben, in Seufzen zerfließ! Und, Seufzender, singe dein ewiges Lied: Ach, wenn sich doch Alles vergessen so ließ'!
Text Authorship:
- by Klamer Eberhard Karl Schmidt (1746 - 1824), "Erinnerungen", appears in Elegieen und Phantasieen, first published 1790
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7. Blümchen wunderhold  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es blüht ein Blümchen irgendwo In einem stillen Thal; Das schmeichelt Aug' und Herz so froh Wie Abendsonnenstrahl; Das ist viel köstlicher als Gold, Als Perl' und Diamant: Drum wird es "Blümchen Wunderhold" Mit gutem Fug genannt. Wohl sänge ich ein langes Lied Von meines Blümchens Kraft; Wie es am Leib' und am Gemüth So hohe Wunder schafft. Was kein geheimes Elixir Dir sonst gewähren kann, Das leistet traun mein Blümchen dir! Man säh' es ihm nicht an. Wer Wunderhold im Busen hegt, Wird wie ein Engel schön. Das hab' ich, inniglich bewegt, An Mann und Weib gesehn. An Mann und Weib, alt oder jung, Zieht's wie ein Talisman Der schönsten Seelen Huldigung Unwiderstehlich an. Auf steifem Hals ein Strotzerhaupt, [Das aber alle Höhn Weit, weit hinauszuragen glaubt]1, Läßt doch gewiß nicht schön. Wenn irgend nun ein Rang, wenn Gold Zu steif den Hals dir gab, So schmeidigt ihn mein Wunderhold Und biegt dein Haupt herab. Es webet über dein Gesicht Der Anmut Rosenflor; Und zieht des Auges grellem Licht Die Wimper mildernd vor. Es teilt der Flöte weichen Klang Des Schreiers Kehle mit, Und wandelt in Zephyrengang Des Stürmers Poltertritt. Der Laute gleicht des Menschen Herz, Zu Sang und Klang gebaut, Doch spielen sie oft Lust und Schmerz Zu stürmisch und zu laut: Der Schmerz, wann Ehre, Macht und Gold Vor deinen Wünschen fliehn, Und Lust, wann sie in deinen Sold Mit Siegeskränzen ziehn. O wie dann Wunderhold das Herz So mild und lieblich stimmt! Wie allgefällig Ernst und Scherz In seinem Zauber schwimmt! Wie man alsdann nichts thut und spricht, Drob jemand zürnen kann! Das macht, man trotzt und strotzet nicht Und drängt sich nicht voran. O wie man dann so wohlgemuth, So friedlich lebt und webt! Wie um das Lager, wo man ruht, Der Schlaf so segnend schwebt! Denn Wunderhold hält alles fern, Was giftig beißt und sticht; Und stäch' ein Molch auch noch so gern, So kann und kann er nicht. Ich sing', o Lieber, glaub' es mir, Nichts aus der Fabelwelt, Wenn gleich ein solches Wunder dir Fast hart zu glauben fällt. Mein Lied ist nur ein Widerschein Der Himmelslieblichkeit, Die Wunderhold auf Groß und Klein In Thun und Wesen streut. Ach! hättest du nur Die gekannt, Die einst mein Kleinod war - Der Tod entriß sie meiner Hand Hart hinterm Traualtar -- Dann würdest du es ganz verstehn, Was Wunderhold vermag, Und in das Licht der Wahrheit sehn, Wie in den hellen Tag. Wohl hundertmal verdankt' ich ihr Des Blümchens Segensflor. Sanft schob sie's in den Busen mir Zurück, wann ich's verlor. Jetzt rafft ein Geist der Ungeduld Es oft mir aus der Brust. Erst, wann ich büße meine Schuld, Bereu' ich den Verlust. O was des Blümchens Wunderkraft Am Leib' und am Gemüt Ihr, meiner Holdin, einst verschafft, Faßt nicht das längste Lied! - Weil's mehr, als Seide, Perl' und Gold Der Schönheit Zier verleiht, So nenn' ich's "Blümchen Wunderhold", Sonst heißt's - Bescheidenheit.
Text Authorship:
- by Gottfried August Bürger (1747 - 1794), title 1: "Das Blümchen Wunderhold", title 2: "Das Blümchen Wunderhold"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Beethoven: "Dess' Wangen hoch sich bläh'n,/ Dess' Nase nur nach Äther schnaubt"
8. Des Schäfers Liebeswerbung  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Komm, [biß]1 mein Liebchen, biß mein Weib! Und fodre Lust und Zeitvertreib, So oft und viel dein Herz begehrt, Und Garten, Flur, und Hain gewährt. Bald wollen wir von freien Höhn Rund um die Herden weiden sehn, Und sehn der Lämmer Fröhlichkeit, Und junger Stiere Hörnerstreit; Bald hören, durch den Birkenhain, Das Tutti froher Vögelein, Und, an des Bächleins Murmelfall, Das Solo einer Nachtigall. Bald rudern auf bekränztem Kahn, Den See hinab, den See hinan; Bald Fischchen angeln aus der Flut, Bald locken junge Vögelbrut; Bald atmen auf der Maienflur Den Balsam blühender Natur; Bald, um die dünnbebuschten Höhn, Nach Erd- und Heidelbeeren gehn. Ein Blumengurt, ein Myrtenhut Kühlt Liebchen vor des Sommers Glut. Ist Liebchen müde, bett' ich's gleich Auf Moos und Thymiänchen weich. Ein Wams, verbrämt mit Schwanenfell, Mit Knöpfen von Krystallen hell, Ein Röckchen weiß, aus zarter Woll', Aus Lämmchenwoll' es tragen soll. Und hüpfen soll's in Saffian, Mit goldnen Spänglein auf dem Spann, Und weißen Strümpfchen, fein gestrickt, Mit Blumenzwickeln ausgeschmückt. Im Maimond tanzt ein Schäferchor Dir hundert frohe Reigen vor. Behagt dir dieser Zeitvertreib, So biß mein Liebchen, biß mein Weib! Ich sing' und blas' auf meinem Rohr Dir täglich Lust und Liebe vor. Ist das für Liebchen Zeitvertreib, So biß mein Liebchen, biß mein Weib!
Text Authorship:
- by Gottfried August Bürger (1747 - 1794), "Des Schäfers Liebeswerbung"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Bürgers Gedichte in zwei Teilen. Teil 1: Gedichte, 1789, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart.
1 Berger: "sei"; further changes may exist not shown above.9. Dicht von Felsen eingeschlossen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Dicht von Felsen eingeschlossen Wo die stillen Bächlein gehn, Wo die dunkeln Weiden sprossen -- Wünsch ich bald mein Grab zu sehn. [Dort im kühlen abgelegnen Thal]1 Such ich Ruh für meines Herzens Quaal. Hat sie dich ja doch verstossen Und sie war so süß [und]2 schön, Tausend Tränen sind geflossen Und sie durfte [dich]3 verschmähn. Suche Ruh für [deines]4 Herzens Quaal Hier ein Grab im einsam grünen Thal. Hoffend und ich [ward]5 verstossen Bitten zeugten nur Verschmähn. Dicht von Felsen eingeschlossen, Wo die stillen Bächlein gehn, Hier im stillen einsam grünen Thal [Such zum Troste dir ein Grab zumal]6.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), no title, written 1799, appears in Leben und Tod der heiligen Genoveva - Ein Trauerspiel
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View original text (without footnotes)1 Harder: "Hier im kühlen abgelegnen Thal"; L. Reichardt: "Hier im stillen einsam grünen Thal"
2 L. Reichardt: "so"
3 Harder: "mich"
4 Harder: "meines"
5 Harder: "werd"
6 Harder: "Such ich Ruh für meines Herzens Quaal"
10. Phanariot  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Meinen Vater, meine Mutter haben sie in's Meer ersäuft, Haben ihre heil'gen Leichen durch die Straßen hingeschleift; Meine schöne Schwester haben aus der Kammer sie gejagt, Haben auf dem freien Markte sie verkauft als eine Magd. Hör' ich eine Woge rauschen, ist es mir, als ob's mich ruft, Ja, mich rufen meine Eltern aus der tiefen, weiten Gruft, Rufen Rache - und ich schleudre Türkenköpfe in die Fluth, Bis gesättigt ist die Rache, bis die wilde Woge ruht. Aber wenn die Abendlüfte kühl um meine Schläfe wehn, Ach, sie seufzen in die Ohren mir wie leises, banges Flehn. Ach, es sind der Schwester Seufzer in der Schmach der Sklaverei: Bruder, mache deine Schwester aus den schnöden Banden frei! Ach, daß ich ein Adler wäre, könnte schweben in den Höhn, Und mit schnellen, scharfen Blicken durch die Städt' und Lande spähn, Bis ich meine Schwester fände, und sie aus der Feinde Hand Frei in meinem Schnabel trüge nach dem freien Griechenland!
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Der Phanariot", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Griechenlieder, in Lieder der Griechen
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11. Sand's Todesmorgen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die Glocken hallen leis' und bang, In tiefer Wehmuth Trauerklang. Es harret stumm der Menge Kreis Und manche Thräne rinnet heiß! Ein Maienmorgen trüb, doch lind1, Mit leisen Schauern rauscht der Wind, Die Wolken ziehen schwer und grau, Doch droben ew'gen Himmels Blau. Hart war der Kampf und schwer die That, Du sä'test dunkle Purpursaat! Dir wuchs daraus der Todtenkranz, Doch mild bethaut von Thränenglanz. Die letzte, bange Stunde naht, Vollendet ist Dein Erdenpfad. Du kniest, wir beten still mit Dir: "Des Himmels Gnade sei mit Dir!" Es hat Dein irrend Herz gefehlt, Doch edel war die Brust beseelt! Es büßt der Irrthum durch den Tod, Doch jenseit glänzt das Morgenroth!
Text Authorship:
- by Ludwig Rellstab (1799 - 1860), "Carl Ludwig Sand's Hinrichtung"
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View original text (without footnotes)1 note from the original publication: "Sand wurde bekanntlich zu Manheim den 20. Mai 1820, an einem regnichten aber milden Morgen, zwischen der fünften und sechsten Stunde hingerichtet."
12. Andreas Hofer  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Zu Mantua in Banden Der treue Hofer war, In Mantua zum Tode Führt ihn der Feinde Schar; Es blutete der Brüder Herz, Ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz! Mit ihm das Land Tyrol. Die Hände auf dem Rücken [Andreas]1 Hofer ging Mit ruhig festen Schritten, Ihm schien der Tod gering; Der Tod, den er so manchesmal Vom [Iselberg]2 geschickt ins Thal Im heil'gen Land Tyrol. Doch als aus Kerkergittern Im Festen Mantua Die treuen Waffenbrüder Die Händ' er strecken sah, Da rief er aus: "Gott sei mit euch, Mit dem verrathnen deutschen Reich, Und mit dem Land Tyrol!" Dem Tambour will der Wirbel Nicht unter'm Schlägel vor, Als nun [Andreas]1 Hofer Schritt durch das finstre Thor; - [Andreas]1 noch in Banden frei, Dort stand er fest auf der Bastei, Der Mann vom Land Tyrol. Dort soll er niederknieen, Er sprach: "Das thu' ich nit! Will sterben, wie ich stehe, Will sterben, wie ich stritt, So wie ich steh' auf dieser Schanz'; Es leb' mein guter Kaiser Franz, Mit ihm sein Land Tyrol!" Und von der Hand die Binde Nimmt ihm der Korporal; [Andreas]3 Hofer betet Allhier zum letzten Mal, Dann ruft er: "Nun, so trefft mich recht! Gebt Feuer, ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tyrol!"
Text Authorship:
- by Julius Mosen (1803 - 1867), "Andreas Hofer"
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View original text (without footnotes)1 Goltermann: "der Sandwirth"
2 Goltermann: "Inselberg"
3 Goltermann: "und Sandwirth"