Vor meinem Fenster regt Die alte Linde Das dunkle Haupt, bewegt Vom Morgenwinde. O Linde, treuer Baum, Was soll dein Schütteln? Willst du aus süßem Traum Mein Herze rütteln? Ach hin, ja hin und her -- Wenn ich's nur wüßte, Ob er so immer wär', Als da er mich küßte,
Sechs Gesänge , opus 26
by Robert Franz (1815 - 1892)
1. Wenn ich's nur wüsste  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Wenn ich's nur wüßte", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 43
See other settings of this text.
2. Lieber Schatz, sei wieder gut mir
In dem Dornbusch Blüht ein Röslein, Ist ein' Lust, es anzusehn! Wollt' es pflücken, Mich zu schmücken, Doch der Dorn läßt's nicht gescheh'n. Sang ein Vöglein In den Lüften, Klang der Sang süß in's Gemüth: ,,Willst du brechen, Laß dich stechen, Ohne Dorn kein Röslein blüht.`` Lieber Schatz, sei Wieder gut mir, Lieber Schatz, leg ab dein'n Zorn: Immer Schmollen, Immer Grollen -- Für ein' Ros' wär's zu viel Dorn.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Lieber Schatz, sei wieder gut", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 41
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
3. Vergiß mein nicht!
Den Strauß, den sie gewunden Zur schönsten aller Stunden Im schönen Mai zumal, Küss' ich viel tausendmal. Ob Freud', ob Leid ihn feuchtet, Wenn er von Thränen leuchtet An meinem Angesicht, Ich weiß es selber nicht. Wohl nagt mit jedem Tage Am Herzen mir die Klage Mit bösem Gift getränkt, Daß mein sie nicht gedenkt. Doch in der Thräne Schimmer Der blühnde Strauß noch immer Wie sonst statt ihrer spricht: Vergiß, vergiß mein nicht!
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Vergißmeinnicht", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 84, first published 1848
See other settings of this text.
4. Des Müden Abendlied  [sung text not yet checked]
Verglommen ist das Abendrot, Da tönt ein fernes Klingen; Ich glaube fast, das ist der Tod, Der will in Schlaf mich singen. O [singe]1 nur zu, Du Spielmann du! Du sollst mir Frieden bringen. Ein weiches Bette der Rasen giebt, [Es säuseln so kühl]2 die Cypressen, [Und was ich gelebt, und was]3 ich geliebt, Ich will es [alles]4 vergessen. Keinen Ruhm, kein Glück, Laß ich zurück, [Hab']5 nichts als Schmerzen besessen. So fahr denn wohl, du arge Welt, Mit deinen bunten Schäumen! Was dich ergötzt, was dir gefällt, Wie gern will ich's versäumen! Schon wehet die Nacht Mich an so sacht; Nun [laßt]6 mich ruhn und träumen.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Des Müden Abendlied"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Charles Tomlinson Griffes)
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Thuille: "sing'"
2 Esser: "So kühl säuseln"
3 Esser: "Was ich gelebt, was"
4 Esser: "all"
5 Lachner: "Habe"
6 Esser: "lass"
5. Vom Auge zum Herzen
Durch schöne Augen hab' ich in Ein schönes Herz geschaut; Das hat erhoben meinen Sinn Und mein Gemüth erbaut. Durch schöne Augen hab' ich in Ein schönes Herz geschaut; Das hat geleuchtet durch mich hin, Und sanft mich überthaut. Durch schöne Augen hab' ich in Ein schönes Herz geschaut; Davon ich still getröstet bin, Wenn in der Nacht mir graut.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), appears in Ein Winter in Berlin, no. 5, first published 1843
See other settings of this text.
6. An den Wind  [sung text not yet checked]
Ich wandre fort [ins ferne]1 Land, Noch einmal blickt' ich um, bewegt Und sah, wie sie den Mund geregt, Und wie gewinket ihre Hand. Wohl rief sie noch ein freundlich Wort Mir nach auf meinen trüben Gang, Doch hört' ich nicht den liebsten Klang, Weil ihn der Wind getragen fort. Daß ich mein Glück verlassen muß, Du rauher, kalter Windeshauch, Ist's nicht genug, daß du mir auch Entreißest ihren letzten Gruß?
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "An den Wind", appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Liebesklänge
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "To the wind", copyright © 2004
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Au vent", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Nicolaus Lenau, Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1877, pages 187-188. Note for stanza 2, line 2, word 4: in Mendelssohn's score and in some editions of Lenau, there is a misprint of "meinem".
1 Mendelssohn: "in fernes"