Die Wellen blinken und fließen dahin, Es liebt sich so lieblich im Lenze! Am Flusse sitzet die Schäferin Und windet die zärtlichsten Kränze. [ Das knospet und quillt und duftet und blüht,]1 es liebt sich so lieblich im Lenze! Die Schäferin seufzt aus [tiefer Brust]2: »Wem geb' ich meine Kränze?« Ein Reiter reitet den Fluß entlang, er grüßet so blühenden Mutes, die Schäferin schaut ihm nach so bang, fern flattert die Feder des Hutes. Sie weint und wirft in den gleitenden Fluß die schönen Blumenkränze. Die Nachtigall singt von Lieb' und Kuß, es liebt sich so lieblich im Lenze!
Sechs Lieder von Heinrich Heine , opus 38
by Robert Franz (1815 - 1892)
1. Frühling  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Frühling", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 13, first published 1839
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The waves flash and flow in", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "L'amour est si doux au printemps !", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 In later editions, Heine changed this to "Das knospet und quillt, mit duftender Lust" (The budding, the streaming, with joyous, wafting fragrances). Stanford uses this.
2 In the first edition, Heine had: "vollem Gemüt"; but in later editions he changed it to "tiefer Brust".
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2. Der Schmetterling ist in die Rose verliebt  [sung text not yet checked]
Der Schmetterling ist in die Rose verliebt, Umflattert sie tausendmal, Ihn selber aber goldig [zart]1 Umflattert der [liebende Sonnenstrahl]2. [Jedoch]3, in wen ist die Rose verliebt? Das wüßt' ich gar [zu]4 gern. Ist es die singende Nachtigall? [Ist es]5 der schweigende Abendstern? Ich weiß nicht, in [wen]6 die Rose verliebt; Ich aber lieb' euch all: [Rose]7, Schmetterling, Sonnenstrahl, Abendstern und Nachtigall.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 7
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le papillon est amoureux de la rose", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 241.
1 Stanford: "und zart"2 Lang: "Sonnenstrahl"
3 Lang: "doch"
4 Stanford: "so"
5 Lang: "oder"
6 Urspruch: "wen ist"
7 Lang: "O Rose"
Research team for this page: Ted Perry , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Childe Harold  [sung text not yet checked]
Eine starke, schwarze Barke segelt trauervoll dahin. Die vermummten und verstummten Leichenhüter sitzen drin. Toter Dichter, stille liegt er, mit entblößtem Angesicht; seine blauen Augen schauen immer noch zum Himmelslicht. Aus der Tiefe klingts, als riefe eine kranke Nixenbraut, und die Wellen, sie zerschellen an dem Kahn, wie Klagelaut.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Childe Harold", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 3
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4. Sag mir!  [sung text checked 1 time]
Sag mir, wer einst die Uhren erfund, Die Zeitabteilung, Minuten und Stund'? Das war ein frierend trauriger Mann. Er saß in der Winternacht und sann, Und zählte der Mäuschen heimliches Quicken Und des Holzwurms ebenmäßiges Picken. Sag mir, wer einst das Küssen erfund? Das war ein glühend glücklicher Mund; Er küßte und dachte nichts dabei. Es war im schönen Monat Mai, Die Blumen sind aus der Erde gesprungen, Die Sonne lachte, die Vögel sungen.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 25
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
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5. Güldne Sternlein schauen nieder  [sung text checked 1 time]
Güldne Sternlein schauen nieder, Mit der Liebe Sehnsuchtwehe; Bunte Blümlein nicken wieder, Schauen schmachtend in die Höhe. Zärtlich blickt der Mond herunter, Spiegelt sich in Bächleins Fluten, Und vor Liebe taucht er unter, Kühlt im Wasser seine Gluten. Wollustatmend, in der Schwüle, Schnäbeln weiße Turteltäubchen; Flimmernd, wie zum Liebesspiele, Fliegt der Glühwurm nach dem Weibchen. Lüftlein schauern wundersüße, Ziehen feiernd durch die Bäume, Werfen Kuß und Liebesgrüße Nach den Schatten weicher Träume. Blümlein hüpfet, Bächlein springet, Sternlein kommt herabgeschossen, Alles wacht und lacht und singet - Liebe hat ihr Reich erschlossen.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), appears in Almansor: Eine Tragödie, first published 1821
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. In der Fremde  [sung text not yet checked]
Es treibt [dich]1 fort von Ort zu Ort, Du weißt nicht mal warum; Im Winde klingt ein sanftes Wort, Schaust dich verwundert um. Die Liebe, die dahinten blieb, Sie ruft dich sanft zurück: "O komm zurück, ich hab dich lieb, Du bist mein einz'ges Glück!" Doch weiter, weiter, sonder Rast, Du darfst nicht stille stehn; Was du so sehr geliebet hast, Sollst du nicht wiedersehn.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in In der Fremde, no. 1
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- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 295.
1 Marschner, Mayer: "mich"; further changes may exist not shown above.Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]