Laue Luft kommt blau geflossen, Frühling, Frühling soll es sein! Waldwärts Hörnerklang geschossen, Mut'ger Augen lichter Schein; Und das Wirren bunt und bunter Wird ein magisch wilder Fluß, In die schöne Welt hinunter Lockt dich dieses Stromes Gruß. Und ich mag mich nicht bewahren! Weit von Euch treibt mich der Wind; Auf dem Strome will ich fahren, Von dem Glanze selig blind! Tausend Stimmen lockend schlagen; Hoch Aurora flammend weht; Fahre zu! ich mag nicht fragen, Wo die Fahrt zu Ende geht.
6 vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass , opus 32
by Moritz Hauptmann (1792 - 1868)
1. Sängerfahrt  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Frische Fahrt", appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Rachel O'Connell) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff, Gedichte, Berlin, Verlag von M. Simion, 1841, page 3.
2. Zigeunerlied  [sung text not yet checked]
Im Nebelgeriesel, im tiefen Schnee, Im wilden Wald, in der Winternacht, Ich hörte der Wölfe Hungergeheul, Ich hörte der Eulen Geschrei: Wille wau wau wau! Wille wo wo wo! Wito hu! Ich schoß einmal eine Katz' am Zaun, Der Anne, der Hex', ihre [schwarze]1 Katz'; Da kamen des Nachts sieben Wehrwölf' zu mir, [Es waren sieben]2 Weiber vom Dorf. Wille wau wau wau! Wille wo wo wo! Wito hu! Ich kannte sie all', ich kannte sie wohl Die Anne, die Ursel, die [Käth']3, Die Liese, die Barbe, die Ev', die Beth'; Sie heulten im Kreise mich an. Wille wau wau wau! Wille wo wo wo! Wito hu! Da nannt' ich sie alle beim Namen laut: Was willst du, Anne? was willst du, Beth? [Da rüttelten sie sich, da schüttelten sie sich Und liefen und heulten davon.]4 Wille wau wau wau! Wille wo wo wo! Wito hu!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Zigeunerlied", written 1771
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson tsigane", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Sämtliche Werke, Volume 1, Paris, Gedruckt bei Paul Renouard, Tétot Frères, 1836, page 28.
1 Droste-Hülshoff: "schwarze liebe"2 Droste-Hülshoff: "Waren sieben"; Lachner: "Waren sieben, sieben"
3 Lachner: "Käthe"
4 Spohr: "Sie rüttelten sich, sie schüttelten sich,/ Und liefen heulend davon."
3. Frühlingsliebe
Wenn der Frühling kommt und von den Bergen schaut,
Wenn der Schnee im Thal und auf den Hügeln thaut,
Wenn die Bächlein quellen
Und die Knospen schwellen,
Wird die Sehnsucht mir im Herzen laut.
Wenn der Weichselbaum die duft'gen Blüten schneit,
Wenn die Störche kommen und der Kuckuck schreit,
Wenn die Tauben girren
Und die Bienen schwirren,
Dann beginnt der Liebe goldne Zeit.
Wenn die Wiesen schmückt der Blumen bunte Zier,
Und die Liebe ruft aus Busch und Waldrevier,
Wenn die Finken schlagen
Und zu Neste tragen,
Such' auch ich ein süßes Liebchen mir.
...
Text Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857), "Frühlingsliebe", appears in Lyra und Harfe. Liederproben, in Ländliche Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Note: the poet is incorrectly given as "Heil" on the Mayer score.
4. Abendlied
Ich stand auf Berges Halde, Als Sonn' hinunter ging, Und sah, wie überm Walde Des Abends Goldnetz hing. Des Himmels Wolken tauten Der Erde Frieden zu, Bei Abendglockenlauten Ging die Natur zur Ruh'. Ich sprach: «O Herz, empfinde Der Schöpfung Stille nun, Und schick' mit jedem Kinde Der Flur dich auch, zu ruhn.» Die Blumen alle schließen Die Augen allgemach, Und alle Wellen fließen Besänftiget im Bach. Nun hat der müde Silfe Sich unters Blatt gesetzt, Und die Libell' am Schilfe Entschlummert taubenetzt. Es ward dem goldnen Käfer Zur Wieg' ein Rosenblatt; Die Herde mit dem Schäfer Sucht ihre Lagerstatt. Die Lerche sucht aus Lüften Ihr feuchtes Nest im Klee, Und in des Waldes Schlüften Ihr Lager Hirsch und Reh. Wer sein ein Hüttchen nennet, Ruht nun darin sich aus; Und wen die Fremde trennet, Den trägt ein Traum nach Haus. Mich fasset ein Verlangen, Daß ich zu dieser Frist Hinauf nicht kann gelangen, Wo meine Heimat ist.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Abendlied", appears in Lyrische Gedichte, in 4. Haus und Jahr, in 5. Fünfte Reihe. Sommer
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5. Frühlingsreigen
Freude jubelt; Liebe waltet; Auf! beginnt den Maientanz! Zephyrs lindem Hauch entfaltet Sich der Blumengöttin Kranz. In des Forst geheimer Dichte Girrt und flötet Minnelaut; Unterm Grün, im Abendlichte, Kosen Bräutigam und Braut. Bäll' und Opern freun den Städter, Assembleen die Städterin: Uns entzückt der Frühlingsäther, Uns der Haine Baldachin. Krönt der frohen Weisheit Becher! Horcht der Wipfel Silberschall! Sucht verschwieg'ne Blüthendächer! Ruht auf Moos' am Wasserfall! Mit des Sinngrüns blauen Glocken Schmückt der holden Jungfraun Haar! Tanzt, umweht von Blüthenflocken! Wallt im Zwielicht Paar und Paar! Heute Kuss auf Kuss der Trauten, Das sich dir in Lieb' ergab: Viel, ach! viel der Thränen thauthen Schon auf junger Herzen Grab.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Frühlingsreigen"
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6. Waldeinsamkeit  [sung text not yet checked]
Waldeinsamkeit, Die mich erfreut, So morgen wie heut In ewger Zeit, O wie mich freut Waldeinsamkeit. Waldeinsamkeit Wie liegst du weit! O Dir gereut Einst mit der Zeit. Ach einzge Freud Waldeinsamkeit! Waldeinsamkeit Mich wieder freut, Mir geschieht kein Leid, Hier wohnt kein Neid Von neuem mich freut Waldeinsamkeit.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), no title, written 1797, appears in Der blonde Eckbert
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