O komm zu mir, wenn durch die Nacht Wandelt das Sternenheer, Dann schwebt mit uns in Mondespracht Die Gondel übers Meer. Die Luft ist weich wie [Liebesscherz]1, Sanft spielt [der goldne]2 Schein, Die [Zither]3 klingt und zieht dein Herz Mit in die Lust hinein. [O komm zu mir, wenn durch die Nacht Wandelt das Sternenheer, Dann schwebt mit uns in Mondespracht Die Gondel übers Meer.]4 [Das ist für Liebende die Stund', Liebchen, wie ich und du; So friedlich [blaut]5 des Himmels Rund, Es schläft das Meer in Ruh.]6 Und wie es schläft, [da]7 sagt der [Blick]8, Was [keine]9 Zunge spricht, [Die Lippe]10 zieht sich nicht zurück, [Und wehrt dem Kusse nicht.]11 [O komm zu mir, wenn durch die Nacht Wandelt das Sternenheer, Dann schwebt mit uns in Mondespracht Die Gondel übers Meer.]4
Fünf Lieder , opus 139
by Johann Wenzeslaus Kalliwoda (1801 - 1866)
1. Gondoliera  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Gondoliera", appears in Jugendgedichte, in 2. Zweites Buch, in Berlin
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), "Oh, come to me when daylight sets", appears in National Airs, volume I, first published 1818
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Gondola song", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Barcarolle", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Gianni Franceschi) , "Gondoliera", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
1 Grimm: "Liebesschmerz" [sic]
2 Marschner: "im gold'nem"
3 Hensel: "Cither"
4 omitted by Petzold
5 Grimm: "ruht"
6 Schumann:
Dies ist für sel'ge Lieb' die Stund, Liebchen, o komm und schau, so friedlich strahlt des Himmels Rund, es schläft des Meeres Blau.7 Schumann: "so"
8 Grimm: "Mund"
9 Grimm, Hensel, Petzold, Schumann, Raff: "nie die"
10 Schumann: "Das Auge"
11 Schumann: "zurück die Seele nicht"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
2. Die Fahnenwacht  [sung text checked 1 time]
Der Sänger hält im Feld die Fahnenwacht! Im Arme ruht ihm das Schwert, das [todesscharfe]1; [Mit hellem Lied grüßt er]2 die stille Nacht Und [rührt die gold'nen Saiten seiner]3 Harfe: Die Dame, die ich liebe, nenn' ich nicht, Doch hab' ich ihre Farben mir erkoren, Ich streite gern für Freiheit und für Licht, Getreu der Fahne, der ich zugeschworen! Die Nacht verrinnt, Kampf bringt der junge Tag! Der Sänger will nicht von der Fahne weichen. Es blitzt sein Schwert, doch ist's ein Blitz und Schlag, Und singend schlägt er Lebende zu Leichen: Die Dame, die ich liebe, nenn' ich nicht, Kommt nur heran, die Brust mir zu durchbohren, Ich sterbe gern für Freiheit und für Licht, Getreu der Fahne, der ich zugeschworen! Der Tod ist satt, gewonnen ist die Schlacht! Aus tiefen Wunden strömt des Sängers Leben. Auf blut'ger Fahne, die er treu bewacht, Hört man ihn sterbend noch sein Lied erheben: Die Dame, die ich liebte, nannt' ich nicht, Mein Leben ist, die Ehre nicht, verloren! Ich stritt und fiel für Freiheit und für Licht, Getreu der Fahne, der ich zugeschworen!
Authorship:
- by Feodor Franz Ludwig Löwe (1816 - 1890), "Die Fahnenwacht"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Feodor Löwe, Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta'scher Verlag, 1854, pages 75-76. Note: this poem was revised for the 1860 edition.
1 Kalliwoda: "scharfe"2 Kalliwoda: "Er grüßt mit hellem Lied"
3 Kalliwoda: "spielt dazu mit blut’ger Hand die"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann
3. O frage nicht  [sung text not yet checked]
O frage nicht, Was auf des Auges stillem Grunde Mir oft wie eine Thräne bebt, Was schüchtern oft [von]1 meinem Munde Wwie ein verstohlner Seufzer schwebt! Es ist ein Wort, unausgesprochen, Ein selig goldnes Traumgesicht, Und nur mein Blick, mein Herzenspochen Verräth es dir -- o frage nicht! O frage nicht, Was ruhelos in deine Nähe Mich wie ein Zauber mächtig bannt, Warum ich dennoch seitwärts stehe, Wenn du mich lächelnd kaum erkannt! Von Schmetterlingen rings umgaukelt, Genährt vom ersten Sonnenlicht, Ein Röschen du, vom West geschaukelt, Entblättert' ich -- o frage nicht! O frage nicht, Zu welcher früher Sonnenwende Mein kurzers Leben sich gesenkt, Zu welchem Abgrund, welchem Ende Mein müder Fuß hinunterlenkt! Dir sei die Welt ein ew'ger Morgen Voll Maienglanz und Duft und Licht, Was Schmerzen sind, dir sei's verborgen, Leb' wohl, vergiß -- und frage nicht!
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Frage nicht!", appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch
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View original text (without footnotes)Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Dritte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1874, pages 60-61.
1 Bradsky: "zu"Research team for this page: Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Heimweh  [sung text not yet checked]
Hin zu euch, ihr meine Lieben, hin zu euch verlangt mein Herz! Mit der Sehnsucht heißen Trieben zieht's mich träumend heimatwärts. Ach, seit ich von euch geschieden, schwimmt in Tränen oft mein Blick; scheiden sah ich Ruh' und Frieden, nur die Wehmut blieb zurück. Und in einsam ernster Stunde wird das Herz mir voll und weich, tiefer schmerzt der Trennung Wunde, heißer zieht's mich hin zu euch. Ja, ich mein', ich könnt' euch grüßen, seh' ich in die Nacht hinaus, und mit tausend Liebesküssen send' ich meine Sehnsucht aus. Ja, sie dringt zu euch hinüber, und ich fühl' auch euren Gruß! Ach, er klingt so süß herüber, dass ich weinen, weinen muss. Heiße Tränen rieseln nieder, und zur Freude wird der Schmerz! Kurze Frist, ich hab' euch wieder; gib zur Ruh' dich, banges Herz!
Authorship:
- by (Johann) Otto Prechtler (1813 - 1881)
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Sängers Morgenlied  [sung text not yet checked]
Grünende Pfade entlang Walle ich gerne, Grüsse die herrliche, dämmernde Ferne Mit der Saiten lockendem Klang. Blüten vorüber, von Ort zu Ort, Zieht mich der Zauber der Ferne fort. Nimmer die heimische Flur Fesselt mein Sinnen; Schönes vollenden und Grosses beginnen Will ich im Schoos' der weiten Natur. Darum über Gebirg und Thal Wandre ich frey wie der Morgenstrahl. Aber nahe bei dir, Perle die Frauen! Mögt' ich ein einsames Hüttchen mir bauen, Theiltest du liebend die Stätte mit mir. Dann schlöss' dein Auge das Weltall ein, Dann würd' ich gerne im Hütchen sein.
Authorship:
- by Ida, Baronin von Reinsberg-Düringsfeld (1815 - 1876), as Thekla, "Sängers Morgenlied", appears in Gedichte von Thekla, first published 1835
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Confirmed with Gedichte von Thekla, Leipzig: Friedrich August Leo, 1835, pages 50 - 51.
Researcher for this page: Melanie Trumbull