Es glich dem Maienthaue Vor Zeiten meine Lieb; An jeder Blume der Aue Ein Tropfen haften blieb. Und kann die Sonne gezogen Am blauen Himmelsrund, Der Thau ward aufgesogen Von ihrem heissen Mund. Nun gleicht dem Quell mein Minnen, Der hat der Tropfen viel, Und seine Wellen rinnen Zu einem einz'gen Ziel. Sie rauschen leise Lieder Der schlanken Weide am Rain, Sie neigt sich lauschend nieder. -- Ach Lieb, wann wirst du mein?
Zehn Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 53
by Arno Kleffel (1840 - 1913)
Translations available for the entire opus: ENG
Heft 1 -- 1. Thautropfen und Quell  [sung text not yet checked]
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- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Thautropfen und Quell", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 75.
Heft 1 -- 2. Märzenwind  [sung text not yet checked]
Kühl war die Märzenluft, heiss war mein Blut. Wind kam geflogen und nahm mir den Hut. Über den Gartenzaun ward er geweht. Dort hat gefunden ihn Nachbars Margareth, Hat ihm die Erde geblasen vom Rand Und ihm ein Veilchen gesteckt unter's Band, Warf ihn herüber mir ohne ein Wort. Als ich ihr danken wollt', war sie schon fort. Nun muss ich täglich am Gartenzaun steh'n, Wart' auf den Wind, doch der Wind will nicht weh'n. Gretchen auch schau' ich durch's Gartenstacket, Aber nicht einmal den Blondkopf sie dreht. Hilft mir der Wind nicht, so werf' ich hinein Selber den Hut ihr und steig' hinterdrein!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Märzenwind", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "March wind", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1885, pages 113-114.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
Heft 1 -- 3. Schlehenblüthe  [sung text not yet checked]
Blühender Schleh, blühender Schleh, Schimmerst an Hecken und Rainen; Leg' ich mich nieder in Gras und in Klee, Möchte recht bitterlich weinen. Blühender Schleh, blühender Schleh, Mahnst mich an bräutliches Linnen. Wenn ich im Arme des Andern sie seh', Mein' ich, ich komme von Sinnen. Blühender Schleh, blühender Schleh, Wahr' dich vor Kälte und Wetter! Mir hat die Blüthen getödtet der Schnee, Sturmwind pfeift durch die Blätter.
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- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Schlehenblüthe", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 72.
Heft 1 -- 4. Blüthen, Blüthen überall  [sung text not yet checked]
Blüthen, Blüthen überall. Süßes Locken der Nachtigall. Nachtigall auf dem Hollundertrieb, Hat mich das blonde [Mädel]1 lieb? Und die Nachtigall nimmer müd [Singt: "Sie glüht, sie glüht, sie glüht."]2
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- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), appears in Frau Holde
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- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Nightingale up in the eldertree"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Frau Holde Gedicht von Rudolf Baumbach, Leipzig: Verlag von A.G. Liebeskind, 1885, page 32
1 von Fielitz: "Mädchen"2 Fischof: "Singet: "Sie glüht, sie glüht."
Heft 1 -- 5. Heim  [sung text not yet checked]
Bin durch die Alpen gezogen, Wo die Lawine rollt, Sah, wie in Meereswogen Tauchte der Sonne Gold. Aber freudig ich tauschte Alpen und Meeresstrand Für das Tannen-durchrauschte Nordische Heimatland. Schlösser sah ich und Thürme, Schimmernd und marmorweiss; [Dunkeler]1 Pinien Schirme Wiegten im Wind sich leis, Aber schöner und besser -- Lacht mich immerhin aus -- Als die Marmorschlösser Dünkt mich mein Vaterhaus. Mägdlein durfte ich kosen, Schlank und liliengleich, Frauen wie volle Rosen, Üppig und anmuthreich; [Lilie aber und Rose]2 Werden von der besiegt, Die mich als Knaben [im Schose]3 [In den]4 Schlaf gewiegt.
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- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Heim", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, pages 84-85.
1 Weinzierl: "Dunkler"2 Seiffert: "Lilien aber und Rosen"
3 Seiffert: "mit Kosen"
4 Weinzierl: "Sanft in den"
Heft 2 -- 6. Der stille Trinker  [sung text not yet checked]
Sie schwenkten die Kannen Und priesen die Mädchen, Marien und Annen, Lieschen und Kätchen. Nur einer sass in der Ecke allein, Stumm, beim Wein; Der [musste]1 wohl ohne Liebchen sein. Die Wächter riefen Und bliesen Zwei; Die Zecher schliefen Auf Stroh und Heu. Der stille Trinker allein nicht schlief, Stand auf und lief -- Wohin? -- Weiss [ich's]2? -- Stille Wasser sind tief!
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- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Der stille Trinker", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The quiet drinker", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, page 32.
1 Sinigaglia: "musst' "2 Sinigaglia: "ich"
Heft 2 -- 7. Der Frühling wird wach  [sung text not yet checked]
Es steigen die Glöckchen Aus schmelzendem Eis Und schütteln die Röckchen, Halb grün und halb weiss. Es knarren die Eichen, Befreit rauscht der Bach, Die Kälte will weichen, Der Frühling wird wach! Die Mutter Sibylle Tut's Schiebfenster auf Und schaut durch die Brille Zum Giebel hinauf. Zwei Kätzelein schleichen Verliebt über's Dach, Die Kälte will weichen, Der Frühling wird wach! Was kommt dort getänzelt, Trägt Söckel am Schuh? Es trippelt und schwänzelt Und kichert mir zu. Verheissendes Zeichen, Beherzt folg' ich nach, Die Kälte will weichen, Der Frühling wird wach!
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- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Der Frühling wird wach", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 70-71.
Heft 2 -- 8. Die Wasserrose  [sung text not yet checked]
Kreischend in die Höhe fliegt Aufgeschreckt ein Reiher, Und vor meinen Füssen liegt Schilfumsäumt ein Weiher. Eine Wasserrose ruht Schwebend auf den Wogen Wie ein Stern, der in die Fluth Sank vom Himmelsbogen. Eine Stimme mahnte leis Mich an's eigne Leben, Als ich sah der Blüthe weiss Auf dem Wasser schweben. Ihre Wurzel kriecht im See Tief im schwarzen Schlamme, Doch die Blüthe steigt zur Höh', Trinkt der Sonne Flamme.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Die Wasserrose", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The waterlily", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lieder eines fahrenden Gesellen, vierte Auflage, Leipzig: A. G. Liebeskind, 1882, page 65.
Heft 2 -- 9. Überall blühendes Maienglück  [sung text not yet checked]
Überall blühendes Maienglück, Mir nur ist bang im Gemüthe. Hast mir versprochen, du kehrtest zurück, Ständen die Rosen in Blüthe. Ach, Gelbveiel und Rautenstrauch Blühen schon längst in den Scherben, Und die Knospen der Rose auch Schwellen und wollen sich färben. Rose, du musst in die Kammer herein Und in die dunkelste Ecke, Dass dir der wärmende Sonnenschein Vorschnell die Blüthen nicht wecke. Draussen im Garten im sonnigen Glast Stehen sie alle schon offen. Aber solang du noch Knospen hast, Darf ich Arme noch hoffen.
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- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Überall blühendes Maienglück", appears in Von der Landstrasse. Lieder., first published 1883
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Everywhere the blossoming joy of May", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Von der Landstrasse. Lieder von Rudolf Baumbach , Zweites Tausend, Leipzig: Verlag von A.G. Liebeskind, 1882, page 67.
Heft 2 -- 10. Gute Nacht  [sung text not yet checked]
Mutter Nacht im Mantel grau Kommt zu Berg gestiegen, Gras und Blumen trinken Thau, Nächt'ge Vögel fliegen, Silbersternlein wandeln sacht. Gute Nacht! Was da flieht den Sonnenschein, Wandelt jetzt im Walde. Ruhig schläft der Senne ein An des Berges Halde. Salige Fräulein haben Acht. Gute Nacht! Was euch kümmert, was euch plagt, Lasst es thalwärts fahren. So ihr Glück im Herzen tragt, Sollt ihr's weislich sparen, Bis die Sonne wieder lacht. Gute Nacht!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Gute Nacht", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 42.