Ferne, ferne Flammen helle Sterne, Gehen nieder, kommen wieder; Blicken auf mich traulich nieder. Weit aus blauer Ferne Schimmern nur die Sterne. Ferne, ferne Flammen helle Sterne, Steigen nimmer zu mir nieder, Bringen nimmer Frieden wieder: Weit aus blauer Ferne Schimmern nur die Sterne. Ferne, ferne Flammen helle Sterne, Immer heller wird ihr Blinken, Wollen still hinauf mich winken: Frieden ist nicht ferne, Wohnt auf jenem Sterne.
Ernste und heitere Lieder , opus 96
by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859)
1. Ferne flammen helle Sterne  [sung text not yet checked]
2. Einsam? nein, das bin ich nicht!  [sung text not yet checked]
Einsam? [Nein, das]1 bin ich nicht! Denn die Geister meiner Lieben, Die in ferner Heimath blieben, Sie umschweben mich. Traurig? Nein, das bin ich nicht! Denn ich weiß daß in Gedanken Meine [Theuern sich]2 umranken, Und mir nahe sind. Glüklich? Nein, das bin ich nicht! Denn bei still geweinten Thränen Fühl ich [wehmuthsvolles]3 Sehnen Nach der Heimath hin. Hoffend? Ja, [dies]4 ist mein Sinn! Einst mit den geliebten Meinen Wiederum mich zu vereinen, Das erfüllt mein Herz!
Text Authorship:
- by Karl Gottfried Theodor Winkler (1775 - 1856), as Theodor Hell, no title, appears in Sängers Reise, first published 1816
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Sängers Reise von Theodor Hell, erstes Bändchen, Stuttgart: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1816, page 4.
1 Isenmann: "nun das"; further changes may exist not shown above.2 Weber: "Theuren mich"
3 Weber: "stets ein heimlich"
4 Weber: "das"
3. Mein Reichthum  [sung text not yet checked]
In dem Herzen ein Bild, Das so lieb und so schön, Das so süß und so mild, Wie noch keins ich geseh'n. In dem Aug' eine Thrän', Die, von Sehnsucht geweint, Wie vom Himmel gesandt Mir als Tröst'rin erscheint. In dem Busen ein Lied, Das gefühlt meine Noth, Das noch nie mich verrieth, Das mir treu bis zum Tod. Habe nichts auf der Erd', Bin dem Bettler fast gleich, Doch die Thrän' halt' ich werth, Und das Lied macht mich reich. Doch noch reicher das Bild, Das, geliebt und geehrt, Mich mit Thränen erfüllt, Und das Lied mich gelehrt.
4. Guten Abend, lieber Mondenschein  [sung text not yet checked]
"Guten Abend, lieber Mondenschein! Wie [blickst]1 mir so traulich ins Herz hinein! Nun sprich, und laß dich nicht lange fragen, Du hast mir gewiß [einen]2 Gruß zu sagen, [Einen]2 Gruß von meinem Schatz!" -- "Wie [sollt']3 ich bringen den Gruß zu dir? [Du hast ja]4 keinen Schatz bei mir; Und was mir da unten die [Burschen]5 sagen, Und was mir die Frauen und Mädchen klagen, Ei, das versteh' ich nicht." -- "Hast Recht, [mein]6 lieber Mondenschein, Du darfst auch Schätzchens Bote nicht sein; Denn thätst [du zu tief]7 ihr ins Auge sehen, Du könntest ja [nimmermehr]8 untergehen, [Schienst]9 ewig nur für sie.“ [Dies]10 Liedchen ist ein Abendreih'n, Ein Wandrer sang's im Vollmondschein; Und die es lesen bei Kerzenlicht, Die Leute [verstehen]11 das Liedchen nicht, Und ist doch kinderleicht.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Abendreihn", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Reiselieder, in Wanderlieder eines rheinischen Handwerksburschen, no. 5
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant du soir", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Müller, mit Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Max Müller, Erster Theil, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1868, page 34
1 Grünberger: "blickst du"2 Grünberger: "'nen"
3 Draeseke, Fischhof: "soll"
4 Draeseke, Fischhof: "Hab' ich doch"; Grünberger: "Hast ja"
5 Draeseke, Grünberger: "Bursche"
6 Draeseke, Fischhof: "du"
7 Gade: "zu tief du"
8 Grünberger: "nimmer"
9 Grünberger: "Scheinst"
10 Grünberger: "Das"
11 Grünberger: "versteh'n"
5. Verbot  [sung text not yet checked]
Gerne sitz' ich still allein In dem milden Mondenschein Abends vor der Thür; Doch die Ältern mir's verbieten, Soll daheim die Stube hüten. Doch geh' ich, so oft ich kann. Kömmt zu mir ein feiner Mann, Spricht so hold mit mir. Doch die Ältern mir's verbieten, Soll daheim die Stube hüten. Ob es wirklich Sünde ist, Wenn der Mann mich zärtlich küßt? Möchte zweifeln schier! Doch die Ältern mir's verbieten, Soll daheim die Stube hüten. Und doch schmeckt ein Kuß so süß, Zaubert mich in's Paradies Von der Erde hier. Doch die Ältern mir's verbieten, Soll daheim die Stube hüten. Ach! wie gern reich' ich die Hand Ihm zum Liebesunterpfand! Glücklich wären wir! Doch die Ältern mir's verbieten, Soll daheim die Stube hüten. Und doch bin kein Kind ich mehr. Oft wird mir das Herz so schwer, Kann doch nichts dafür. Doch die Ältern mir's verbieten, Soll daheim die Stube hüten. Nur Geduld! in einem Jahr Trag' ein Kränzchen ich im Haar, Froher Bräute Zier! Ob's die Ältern auch gebieten, Kann nicht mehr die Stube hüten!
Text Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857), "Das Verbot", appears in Lyra und Harfe. Liederproben
Go to the general single-text view
Confirmed with Johann Georg Keil, Lyra und Harfe. Liederproben, Leipzig: Friedrich Fleischer, 1834, pages 63 - 64. Appears in Lieder.
6. Letztes Ziel  [sung text not yet checked]
Bächlein, sag', was soll dein Eilen? Willst du hier nicht länger weilen, Willst dein Blumenbette fliehn, Strebst nach fernem Meere hin? Bächlein, sag', was suchest du? Suche Ruh'! Wolken, was soll euer Rennen? Wollt euch von den Fluren trennen? Hebt mit ungehemmtem Lauf Euch zum blauen Himmel auf? Wolken, sagt, wo eilt ihr zu? Suchen Ruh'! Vögel in den blauen Lüften, Scheidet von den Blütendüften? Flieget hin nach fernem Land, Zieht nach unbekanntem Strand? Vögel, sagt, wo wollt ihr zu? Suchen Ruh'! Und du, Mensch, mit deinem Streben, Kannst auch du nicht ruhig leben? Unaufhaltsam treibt's dich fort, Duldet dich an keinem Ort! Sage, Mensch, was suchest du? Suche Ruh'! Ruhe suche nicht hienieden! Jenseits nur wohnt ew'ger Frieden! Laß' dein Streben, laß' dein Mühn, Laß' dein Sehnen, dein Erglühn! Deckt dich einst der Hügel zu, Hast du Ruh'!
Text Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857), "Letztes Ziel", appears in Lyra und Harfe. Liederproben, in Lieder
Go to the general single-text view
Confirmed with Johann Georg Keil, Lyra und Harfe. Liederproben, Leipzig: Friedrich Fleischer, 1834, pages 26 - 27. Appears in Lieder.
7. Der arme Geiger
Mein Geiglein ist wohl ein Prophet, es sagt mir herrlich wahr; G, G; wenn's Liebchen sich wo blicken lässt, da klingt es hell und klar: G, G - geh! geh! Sag' an, mein liebes Geigelein, wo ist mein Liebchen, wo? D, A, Mein Herz bebt mir vor Liebeslust, schon brennt es lichterloh. D, A - da! Lieb' Geiglein, ach, ich sehe sie, doch sag', was sag' ich ihr? E, E! Folg', liebes, herz'ges Mädel mein zur Eh' recht schnelle mir. Eh! Eh! Horch, Geiglein, horch, was sie jetzt spricht - mein Herz vergehet schier! G - geh! "Ich mag dich armen Fiedler nicht!" Fort, fort, mein Geiglein, fort von ihr! A, D - Ade! Ade! G!
Text Authorship:
- by Christian Leopold Julius Pulvermacher (1797 - 1866)
Go to the general single-text view
8. Was will die einsame Thräne?  [sung text not yet checked]
Was will die einsame Thräne? Sie trübt mir ja den Blick. Sie blieb aus alten Zeiten In meinem Auge zurück. Sie [hatte]1 viel' leuchtende Schwestern, Die alle zerflossen sind, Mit meinen Qualen und Freuden, Zerflossen in Nacht und Wind. Wie Nebel sind auch zerflossen Die blauen Sternelein, Die mir [jene]2 Freuden und Qualen Gelächelt ins Herz hinein. Ach, meine Liebe selber Zerfloß wie eitel Hauch! Du alte, einsame Thräne, Zerfließe jetzunder auch!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), title 1: "Was will die einsame Träne", title 2: "Was will die einsame Thräne?", appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 27
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Marta Garcia Cadena) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Jos. Van de Vijver) , "Eenzame traan"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wat wil het eenzame traantje?", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "What does this solitary tear mean?", copyright ©
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Que veut cette larme solitaire", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Cosa vuole questa lacrima solitaria?", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Buch der Lieder von Heinrich Heine, Sechsundfünfzigste Auflage (56th edition), Hamburg, Hoffmann und Campe, 1887, page 147. Note: in this edition, the poem is number 29.
Modern German would change "Thräne" to "Träne".
1 Franz: "hat"2 Cornelius: "die"