All [mein']1 Gedanken, mein Herz und mein Sinn, Da, wo die Liebste ist, wandern sie hin. Geh'n ihres Weges trotz Mauer und Thor, Da hält kein Riegel, kein Graben nicht vor, Geh'n wie die Vögelein hoch durch die Luft, Brauchen kein' Brücken über Wasser und Kluft, Finden das Städtlein und finden das Haus, Finden ihr Fenster aus allen heraus, Und klopfen und rufen: "mach' auf, laß uns ein, Wir kommen vom Liebsten und grüßen dich fein."
Fünf Lieder und Gesänge für gemischten Chor , opus 2
by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901)
1. All' meine Gedanken  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Felix Ludwig Julius Dahn (1834 - 1912), no title, appears in Schlichte Weisen, no. 18
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "All my thoughts, my heart and my mind", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Toutes mes pensées, mon cœur et mon esprit", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Tutti i miei pensier, il mio cuore e i miei sensi", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Felix Dahn's Sämtliche Werke poetischen Inhalts, Band XVI, Leipzig: Breitkopf und Härtel, 1898, page 70.
1 Kremser, Plüddemann: "meine"; more changes may exist not noted aboveResearch team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Der Fischer  [sung text not yet checked]
Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Ein Fischer saß daran, Sah nach dem Angel ruhevoll, Kühl bis ans Herz hinan. Und wie er sitzt und wie er lauscht, Theilt sich die Fluth empor; Aus dem bewegten Wasser rauscht Ein feuchtes Weib hervor. [Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm]1: Was lockst du meine Brut Mit Menschenwitz und Menschenlist [Hinauf in]2 Todesgluth? Ach wüßtest du, wie's Fischlein ist So wohlig auf dem Grund, Du stiegst herunter wie du bist Und würdest erst gesund. Labt sich die liebe Sonne nicht, Der Mond sich nicht im Meer? Kehrt wellenathmend ihr Gesicht Nicht doppelt schöner her? Lockt dich der tiefe Himmel nicht, Das feuchtverklärte Blau? Lockt dich dein eigen Angesicht Nicht her in ew'gen Thau? Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Netzt' ihm den nackten Fuß; Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll Wie bei der Liebsten Gruß. Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm; Da war's um ihn geschehn: Halb zog sie ihn, halb sank er hin, Und ward nicht mehr gesehn.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Der Fischer", written 1778?, first published 1779
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El pescador", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Karel Dostál-Lutinov) , "Rybář", first published 1917
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De visser", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The fisherman", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le pêcheur", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , "Ο ψαράς", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il pescatore", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , "Balıkçı", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, pages 185-186.
Note: the Eberwein score has a likely misprint in stanza 1, line 8, word 4: "empor".
1 Vesque von Püttlingen: "Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm"2 Eberwein: "Herauf zu"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler
3. Zum Walde  [sung text not yet checked]
Zum Walde mußt du wandern gehn, Zum grünen Hag, zum dunklen Tann, Drin all die Wunder noch geschehn, Von denen je die Liebe sann; Zum Walde, wo vom jungen Reis Dein Herz ein junges Hoffen bricht, Zum Wald, der all' dein Sehnen weiß Und deine stillste Sprache spricht. Im Walde klingt das leise Wort, Dem du gelauschet lang und tief, Und jeder Name säuselt dort, Den je dein Herz in Liebe rief, Und was hier außen stumm und kalt An deiner Brust vorüberzieht, Das weiht der Wald, der heil'ge Wald, Das rauscht er dir in Ton und Lied. Und wanderst du im Wald allein, -- Wo hat die Erde schönern Raum? Und ruhst du drinnen gar zu Zwei'n, -- Wo hat der Himmel sel'gern Traum? Und grüßt vom Grunde her sobald Ein fernes Posthorn in den Hag, Dann gibt der Wald, der grüne Wald, Was Erd' und Himmel je vermag.
Authorship:
- by Georg Scheurlin (1802 - 1872), "Zum Walde", appears in Heideblumen: Gedichte, in Waldmeister. -- Waldnacht, first published 1858
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Wanderlied  [sung text not yet checked]
Nun ist die schöne Frühlingszeit Nun geht es an ein Wandern; Bald ist's allein und bald zu zwein Und trifft es sich mit andern. Wie junges Grün und Sonnenschein Muss bei dem Lenz das Wandern sein Das frische, frohe Wandern. Dreifache Lust ist Sangeslust Kann sie in's Weite schallen; Im grünen Hain die Vögelein Die treiben's nach Gefallen! Wie junges Grün und Sonnenschein Muss bei dem Lenz das Singen sein Das frische, frohe Singen. Wer singen und wer wandern kann Tu's lieber heut' als morgen! Es scheucht Gesang und Wandergang Das eigennütz'ge Sorgen. Wie junges Grün und Sonnenschein Muss bei dem Lenz die Freude sein Die frische, frohe Freude. Frisch auf, Gesang und froher Gang Mit frommem, freiem Sinne! So springt der Quell des Lebens hell Uns zwiefach zum Gewinne. Mit jungem Grün und Sonnenschein Zog auch in unsre Herzen ein Des Lenzes Segensfülle.
Authorship:
- by (Friedrich) Julius Hammer (1810 - 1862)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Waldesgruss  [sung text checked 1 time]
Durch des Waldes herbstlich tiefes Schweigen Zieht ein Hauch, Rührt die Blätter alle [an]1 den Zweigen, Rührt mich auch. Wie es mahnend rauscht zu meinen Füßen! Trauter Wald! Ich versteh' dein feierliches Grüßen: Bald! ja bald!
Authorship:
- by Albert (Ernst Ludwig Karl), Graf von Schlippenbach (1800 - 1886), "Waldesgruß"
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "auf"
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