Ich lieb' eine Blume, doch weiß ich nicht welche; Das macht mir Schmerz. Ich schau' in alle Blumenkelche Und such' ein Herz. Es duften die Blumen im Abendscheine, Die Nachtigall schlägt. Ich such' ein Herz, so schön als das meine, So schön bewegt. Die Nachtigall schlägt, und ich verstehe Den süßen Gesang: Uns beiden ist so bang' und wehe, So weh und bang.
Sechs deutsche Lieder , opus 54
by Jakob Rosenhain (1813 - 1894)
1. Ich lieb' eine Blume, doch weiß ich nicht welche
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "I love a flower", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "J'aime une fleur, mais ne sais point laquelle", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Den Zweig an den Hut
Den Zweig an den Hut In die Kehle das Lied, Ins Herz frischen Muth, Denn der Tag erglüht! Mein Wandergenoß Ist der Morgenwind, Er scheuchet den Tross Der Nebel geschwind. Und in duftigem Glanz Blüht ringsum die Welt, Dunkler Wälder Kranz, Saatwogendes Feld. Dort hinter den Höhn Wallt dunkel das Meer, Lustig segelnd gehn Schiffe drüber her. Städt' und Dörfer erstehn, Entschleiert von Duft, Vögel und Glocken wehn Durch die stille Luft. Und Leben und Kraft Überall, überall! Das wirket, das schafft Duft, Farbe und Schall. Ich habe voll Lust Mein Herz ausgespannt, Es spiegelt die Brust Himmel, Meer und Land. Der jungen Natur Schau' ich stets ins Gesicht. Frisch, folge der Spur, So alterst du nicht!
Text Authorship:
- by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873), "Anno", appears in Dichtungen eines Rheinischen Poeten, in 1. Mein Herz ist am Rheine: Liederbuch, in 8. Fahrende Gesellen
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3. Vergiftet sind meine Lieder
Vergiftet sind meine Lieder; - Wie könnt es anders sein? Du hast mir ja Gift gegossen Ins blühende Leben hinein. Vergiftet sind meine Lieder; - Wie könnt es anders sein? Ich trage im Herzen viel Schlangen, Und dich, Geliebte mein.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 51
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Poisoned are my songs", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Mes chants sont empoisonnés", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "As minhas canções estão envenenadas", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
4. Hast du von den Fischerkindern
Hast du von den Fischerkindern Das alte Mährchen vernommen, Die auf dem schwanken Kahne Allein ins Meer geschwommen? Sie pflückten sich Wasserrosen, Sie sangen der Lieder viele, Sie herzten und küßten einander Im süßen Wechselspiele. Sie haben den Strand verloren, Als sich der Tag entschwungen, Sie kehrten nimmer wieder, Ihr Name ist verklungen.-- Und weißt du: wir sind die Kinder, Die Maid du, ich der Knabe, Das Meer ist unsre Liebe, Die wird uns wohl zum Grabe!
Text Authorship:
- by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873), title 1: "Ahnung", title 2: "Von den Fischerkindern", appears in Dichtungen eines Rheinischen Poeten, in 1. Mein Herz ist am Rheine: Liederbuch, in 3. Melodien
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Note for stanza 4 line 2: in the upper voice, Kinkel has "Die Maid bin ich, du der Knabe" and in the lower voice: "Die Maid bist du, ich der Knabe".
5. Wenn sich zwei Herzen scheiden
Wenn sich zwei Herzen scheiden, Die sich dereinst geliebt, Das ist ein großes Leiden, Wie's größ'res nimmer gibt. Es klingt das Wort so traurig gar: Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! Wenn sich zwei Herzen scheiden, Die sich dereinst geliebt. Als ich zuerst empfunden, Daß Liebe brechen mag: Mir war's, als sei verschwunden Die Sonn' am hellen Tag. Mir klang's im Ohr so wunderbar: Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! Da ich zuerst empfunden, Daß Liebe brechen mag. Mein Frühling ging zur Rüste, Ich weiß es wohl, warum; Die Lippe, die mich küßte, Ist worden kühl und stumm. Das eine Wort nur sprach sie klar: Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! Mein Frühling ging zur Rüste, Ich weiß es wohl, warum.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Wenn sich zwei Herzen scheiden", appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Quan dos cors se separen", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "When two young hearts must sever"
- FRE French (Français) (Dina Levias) , "Quand deux cœurs se désunissent", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Nicola Sfredda) , "Quando si separano due cuori", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
6. Des Sängers Klage
Was ist denn milder für das Herz als Liedesklag' in bangen Stunden? Was ist denn süßer als der Schmerz, wenn Lust und holde Lieb' entschwunden? So quellt, ihr Töne, warm und lind; ach, Lieder sind des Sängers Tränen! Es winkt der Trost, der Schmerz zerrinnt, und leiser wogen Drang und Sehnen.
Text Authorship:
- by Hermann Schulze-Delitzsch (1808 - 1883), as Hermann Schulz, "Des Sängers Klage", appears in Wanderbuch. Ein Gedicht in Scenen und Liedern
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Confirmed with Wanderbuch. Ein Gedicht in Scenen und Liedern von Hermann Schulz, Leipzig, 1838