Ich [wandre]1 durch die stille Nacht, Da schleicht der Mond so heimlich sacht Oft aus der dunklen Wolkenhülle, Und hin und her im Tal, Erwacht die Nachtigall [Dann]2 wieder alles grau und stille. O wunderbarer Nachtgesang, Von fern im Land der Ströme Gang, Leis Schauern in den [dunklen]3 Bäumen -- Wirr'st die Gedanken mir, Mein irres Singen hier Ist wie ein Rufen [nur]4 aus Träumen.
Sechs Gedichte , opus 10
by Julius Stern (1820 - 1883)
1. Ich wandre durch die stille Nacht  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachts", appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder, first published 1841
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "I wander through the quiet night", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je me promenais par une nuit silencieuse", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Di notte", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph von Eichendorff, Sämtliche Gedichte und Versepen, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 2001, page 264.
First published in the appendices to the novellas Taugenichts and Marmorbild, 1826 in the cycle Nachtbilder (no. 1)
1 Curschmann, E. Taubert: "wandle"; further changes may exist not shown above for Taubert2 Curschmann: "Nun"
3 Curschmann, Eckert, Franz, Kletzki, Reger: "dunkeln"
4 omitted by Kiel
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
2. Lass mir die Thräne nur!  [sung text not yet checked]
Laß mir die Thräne nur! Du konntest ja die Liebe mir nicht lassen, Und meinem Himmel nicht den Sonnenschein; So laß mich denn verstummen und erblassen, Und tief mich hüllen in mein Elend ein. Laß mir die Trauer nur! Du konntest mir die Wonne nicht gewähren, Und nicht mit Glanz erfüllen dieses Herz; Laß mich zur Nacht denn hin mein Auge kehren, In Trauerfarben kleidet sich der Schmerz. O laß mich sterben nur! Du ließest mich an Deiner Brust nicht leben -- Und gibt's ein Dasein für mich außer Dir? Es gibt kein Drittes zwischen Tod und Leben, Und nur im Tod entsagen kann ich Dir.
Authorship:
- by (Borromäus Sebastian Georg) Karl Reginald Herloß (1804 - 1849), "Laß mir die Thräne!", appears in Scherben, Leipzig: Immanuel Müller, first published 1838
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Confirmed with Scherben von C. Herloßsohn, Leipzig: Immanuel Müller, 1838, page 11.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Läuten kaum die Maienglocken  [sung text not yet checked]
Läuten kaum die Maienglocken, Leise durch den lauen Wind, Hebt ein Knabe froh erschrocken, Aus dem Grase sich geschwind. Schüttelt in den Blütenflocken, Seine feinen blonden Locken, Schelmisch sinnend wie ein Kind. Und nun wehen Lerchenlieder Und es schlägt die Nachtigall, Rauschend von den Bergen nieder Kommt der kühle Wasserfall. Rings im Walde bunt Gefieder: Frühling, Frühling ist es wieder Und ein Jauchzen überall. Und den Knaben hört man schwirren, Goldne Fäden, zart und lind, Durch die Lüfte künstlich wirren, Und ein süsser Krieg beginnt: Suchen, fliehen, schmachtend irren, Bis sich Alle hold verwirren. O beglücktes Labyrinth!
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der Schalk"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le fripon", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff, Gedichte, Berlin, Verlag von M. Simion, 1841, page 219.
Researcher for this page: Pierre Mathé [Guest Editor]
4. Ach! wie ist es doch gekommen  [sung text not yet checked]
Ach! wie ist es doch gekommen, Daß die ferne Waldespracht So mein ganzes Herz genommen, Mich um alle Ruh gebracht. Wenn von drüben Lieder wehen, Waldhorn gar nicht enden will, Weiß ich nicht, wie mir geschehen, Und im Herzen bet ich still. Könnt ich zu den Wäldern flüchten, Mit dem Grün in frischer Lust Mich zum Himmelsglanz aufrichten -- Stark und frei wär da die Brust! Hörnerklang und Lieder kämen Nicht so schmerzlich an mein Herz, Fröhlich wollt ich Abschied nehmen, Zög auf ewig wälderwärts.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 2. Sängerleben, in Anklänge, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Aural Allusions II", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
5. Liebe kann von Liebe nimmer lassen  [sung text not yet checked]
Liebe kann von Liebe nimmer lassen, Unzerstörbar ist das treue Herz, Liebe kann von Liebe nimmer lassen, Denn sie lebt in Wonne, lebt in Schmerz. Ach, Ihr könnt die Seligkeit nicht fassen, Wenn ein hocherglühtes wundes Herz Für die Liebe darf das Leben lassen Und noch aufjauchzt himmelwärts. Ach, Ihr könnt die Marterqual nicht fassen, Wenn die Hoffnung schwand im neuen Schmerz. Liebe [kann von Liebe nimmer]1 lassen Und nicht sterben kann das arme Herz.
Authorship:
- by Karl August Friedrich von Witzleben (1773 - 1839), as A. von Tromlitz, no title, appears in Isabella von Limeuil
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View original text (without footnotes)Confirmed with Abend-Zeitung 131. Freitag, am 2. Junius 1826, Dresden und Leipzig, in der Arnoldischen Buchhandlung, 1826, page 523, no author given; and confirmed with Sämmtliche Schriften von A. von Tromlitz, dritte Original-Aufgabe, eilfter Band, Leipzig: Arnoldische Buchhandlung, 1862. Appears in Isabella von Limeuil, page 75
1 in the 1826 edition: "nimmer kann von Liebe"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
6. O Sonnenschein  [sung text not yet checked]
O Sonnenschein! o Sonnenschein! Wie scheinst du mir ins Herz hinein, Weckst drinnen lauter Liebeslust, Daß mir so enge wird die Brust! Und enge wird mir Stub' und Haus, Und [wenn]1 ich lauf' zum Thor hinaus, Da lockst du gar ins frische Grün Die allerschönsten Mädchen hin! O Sonnenschein! Du glaubest wohl, Daß ich wie du es machen soll, Der jede schmucke Blume küßt, Die eben nur sich dir erschließt? Hast doch so lang' die Welt erblickt, Und weißt, daß sich's für mich nicht schickt; Was machst du mir denn solche Pein? O Sonnenschein! o Sonnenschein!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "An den Sonnenschein", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Aan de zonneschijn", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "To sunshine", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À l'éclat du soleil", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Robert Reinick, Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, Düsseldorf, 1838.
1 Jensen: "wie"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler