Wo solch ein Feuer noch gedeiht, Und solch ein Wein noch Flammen speit, Da lassen wir in Ewigkeit Uns nimmermehr vertreiben. Stoßt an! stoßt an! der Rhein, Und wär's nur um den Wein, Der Rhein soll deutsch verbleiben. Herab die Büchsen von der Wand, Die alten Schläger in die Hand, Sobald der Feind dem [wälschen]1 Land Den Rhein will einverleiben! Haut, Brüder, mutig d'rein! Der alte Vater Rhein, Der Rhein soll deutsch verbleiben. Das Recht' und Link', das Link' und Recht', Wie klingt es falsch, wie klingt es schlecht! Kein Tropfen soll, ein feiger Knecht, Des [Franzmann's]2 Mühle treiben. Stoßt an! stoßt an! der Rhein, Und wär's nur um den Wein, Der Rhein soll deutsch verbleiben. Der ist sein Rebenblut nicht wert, Das deutsche Weib, den deutschen Herd, Der nicht auch freudig schwingt sein Schwert, Die Feinde aufzureiben. Frisch in die Schlacht hinein! Hinein für unsern Rhein! Der Rhein soll deutsch verbleiben. O edler Saft, o lauter Gold, Du bist kein ekler [Sklavensold]3! Und wenn ihr Franken kommen wollt, So laßt vorher euch schreiben: [Hurrah! hurrah!]4 der Rhein, Und wär's nur um den Wein, Der Rhein soll deutsch verbleiben.
Sechs Lieder für vierstimmigen Männergesang , opus 16
by Moritz Ernemann (1800 - 1866)
1. Rheinweinlied  [sung text not yet checked]
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- by Georg Herwegh (1817 - 1875), "Rheinweinlied", subtitle: "Oktober 1840"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Song of the Rhine-wine", subtitle: "(October 1840)", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Meyer’s Groschen-Bibliothek von Deutschen Classiker für alle Stände, Hundertsiebenundneunzigstes Bändchen, Anthologie aus den Gedichten von Georg Herwegh, Hildburghausen: Druck vom Bibliographischen Institut; New York: Hermann J. Meyes, [no year], pages 11-12.
1 Fassbaender: "welschen"2 Fassbaender: "Franzmanns"
3 Fassbaender: "Sclavensold"
4 Fassbaender: "Hurra! Hurra!"
2. Gebet vor der Schlacht  [sung text not yet checked]
Hör' uns, Allmächtiger! Hör' uns, Allgütiger! Himmlischer [Führer]1 der Schlachten! Vater, Dich preisen wir. Vater, wir danken Dir, Daß wir zur Freiheit erwachten! Wie auch die Hölle braus't, Gott, Deine starke Faust Stürzt das Gebäude der Lüge. Führ' uns, Herr Zebaoth, Führ' uns, dreiein'ger Gott, Führ' uns zur Schlacht, und zum Siege! Führ' uns! -- Fall' unser Los Auch tief in Grabes Schooß: Lob doch und Preis Deinem Namen! Reich, Kraft und Herrlichkeit Sind Dein in Ewigkeit. Führ' uns, Allmächtiger! -- Amen.
Text Authorship:
- by (Karl) Theodor Körner (1791 - 1813), "Gebet", appears in Leier und Schwert
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Confirmed with Theodor Körner, Sämmtliche Werke: Leier und Schwert, ed. by Karl Streckfuß, Berlin: in der Nicolai'schen Buchhandlung, 1835, page 26. Also confirmed with Theodor Körner’s sämmtliche Werke, Mit Einleitung von Ernst Hermann, Erster Band, Fünfte Auflage, Berlin: G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, 1874, page 28.
1 Lang (on one manuscript): "Vater"3. Vanitas vanitatum vanitas  [sung text not yet checked]
Ich hab' [mein]1 Sach auf Nichts gestellt, Juchhe! [Drum]2 [ist's]3 so wohl mir in der Welt; Juchhe! Und wer will mein [Camerade]4 seyn, Der stoße mit an, der stimme mit ein Bei dieser Neige Wein. Ich stellt' meine Sach auf Geld und Gut, Juchhe! Darüber verlor ich Freud' und Muth, O weh! Die Münze rollte hier und dort, Und hascht' ich sie an einem Ort, Am andern war sie fort. Auf Weiber stellt' ich nun [mein]1 Sach, Juchhe! [Daher]5 mir kam viel Ungemach, O weh! Die Falsche sucht' sich ein ander Theil, Die Treue macht' mir Langeweil, Die Beste war nicht feil. Ich stellt' [mein]1 Sach auf Reis' und Fahrt, Juchhe! Und ließ meine Vaterlandesart; O weh! Und mir behagt' es nirgends recht, Die Kost war fremd, das Bett war schlecht, Niemand verstand mich recht. Ich stellt' [mein]1 Sach auf Ruhm und Ehr, Juchhe! Und sieh', gleich hat ein andrer mehr; O weh! Wie ich mich hatt' hervorgethan, Da [sahen]6 die Leute scheel mich an, Hatte Keinem recht gethan. Ich setzt' [mein]1 Sach auf Kampf und Krieg, Juchhe! Und uns gelang so mancher Sieg; Juchhe! Wir zogen in Feindes Land hinein, Dem Freunde sollt's nicht viel besser seyn, Und ich verlor ein Bein. Nun hab' ich [mein]1 Sach auf Nichts gestellt, Juchhe! Und mein gehört die ganze Welt; Juchhe! Zu Ende geht nun Sang und Schmaus; Nur trinkt mir alle Neigen aus, Die letzte muß heraus!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Vanitas! Vanitatum vanitas", written 1806
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Gedichte, Erster Band, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1851, pages 88-89.
1 Spohr: "Meine"2 Andersson: "Dann"
3 Spohr: "ist"
4 Spohr: "Kam'rade"
5 Zelter: "Woher"
6 Spohr, Zelter: "sah'n"
4. Soldatenlied  [sung text not yet checked]
Wenn man [bei]1 Wein sitzt, was ist da das Beste? Anstoßen, austrinken, ist das Allerbeste! Komm mein lieber Kammerad, Dein bin ich mit Wort und That! Wer das Gläslein heut noch hält, Weiß nicht ob er morgen fällt; Drum wenn man [bei]1 Wein sitzt, ist das Allerbeste Anstoßen, austrinken, ja das ist das Beste! Wenn's vor den Feind geht, was ist da das Beste? Dreinschlagen, dreinschlagen, ist das Allerbeste! Haut und hackt man daß es fleckt, So erwirbt man sich Respekt; Jeder, den man niederbrennt, Macht ein tiefes Compliment. Drum wenn's vor den Feind geht, ist das Allerbeste Dreinschlagen, dreinschlagen, ja das ist das Beste! Flieht uns ein Mädchen, was ist da das Beste? Festhalten, festhalten, ist das Allerbeste! Denn dem Weibervolk gefällt Wer da spielt den Herrn der Welt, Wer nicht lang [vorhero]2 fragt Und recht küßt wie's ihm behagt. Drum, flieht uns ein Mädchen, [ist das Allerbeste Festhalten, festhalten, ja das ist das Beste!]3
Text Authorship:
- by August Kopisch (1799 - 1853), "Soldatenlied"
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View original text (without footnotes)1 Abt: "beim"
2 [sic] ; Abt : "vorher erst"
3 Abt: "was ist da das Beste? / Festhalten, festhalten ist das Allerbeste, ja das Beste!"
5. Das Lied von den Jahren  [sung text not yet checked]
Die Jahre führen uns her zum Schmaus, Dann stoßen sie grob uns aus dem Haus, Die Jahre, die Jahre, die Jahre! Sie führen uns sacht zur Liebsten ein, Drauf betten sie uns in der Nacht allein, Die lieben, die leidigen Jahre! Erst bringen sie uns das braune Haar, Dann bringen sie uns die schwarze Bahr, Die falschen, die wechselnden Jahre! Die Allesschenker die spielen sie gern, Sie sind die allergnädigsten Herrn, Die jungen, willkommenen Jahre! Die Wiedernehmer die spielen sie gern, Sie sind die allergestrengsten Herrn, Die alten, verdrüßlichen Jahre! Drum bleibt mein Trinkspruch für immerdar: Was kümmern mich heut in diesem Jahr Die Jahre, die Jahre, die Jahre!
Text Authorship:
- by (Gottlob) Leopold (Immanuel) Schefer (1784 - 1862), "Die Jahre"
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Confirmed with Schriften von O. L. B. Wolff. I. Romane, Novellen und Erzählungen. Gesammtausgabe. I, Volumes 13-14, Jena, Druck und Verlag von Friedrich Mauke, 1843, page 108.
6. Die Vogelscheuche  [sung text not yet checked]
Die schlimmsten Vögel, die es gibt, Die Sorgen ist's, die Sorgen, Durch sie wird jede Lust gebtübt Am Abend wie am Morgen, Schwebt's immer rings um uns herum, So hole sie der Henker drum! Wie das am Ohre zirpt und kreischt, Wie hunderttausend Spatzen, Wie das das warme Herz zerfleischt, Man mag davon nicht schwatzen. Vom Zwitschern schon halb taub, halb dumm, So hole euch der Geier drum! Macht nur kein sorgenvoll Gesicht, Noch gibt es Vogelscheuchen, Wir wollen uns umstellen dicht, Damit sie all' entweichen. So oft sie nahen wiederum, So hole sie der Geier drum! Mit Gläsern blank und Gläsern blink, Mit rührigem Geklimper Fortläuten wir von Halse flink Der Sorgen trüb Gezimper. Auf stoßet an und trinkt herum, So hole sie der Henker drum! Ja, Gläserklang und Hochgesang, Ein Lied aus vollen Kehlen Verscheucht die Brut auf auf Tage lang, Und soll uns immer stählen! Nur nie verzagen trüb und stumm, Wir bleiben stets die Alten drum!
Text Authorship:
- by Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio (1803 - 1869), as Wilhelm von Waldbrühl
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