Mein Aug' ist trüb, mein Mund ist stumm. Du heißest mich reden, es sei darum. Dein Aug' ist klar, dein Mund ist rot, Und was du [nur]1 wünschest, das ist ein Gebot. Mein Haar ist grau, mein Herz ist wund, Du bist so jung, und bist so gesund. Du heißest mich reden, und machst mir's so schwer. Ich seh' dich so an, und zittre so sehr.
Fünf Gesänge , opus 5
by Moritz Weyermann (1832 - 1888)
1. Was soll ich sagen  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Was soll ich sagen?", written 1819, appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wat moet ik zeggen?", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "My eyes are troubled", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Que dois-je dire", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
1 Grieg: "nun"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Zur Antwort  [sung text not yet checked]
Dir ist sonst der Mund verschlossen, Du antwortest mir ja kaum, Nur zu Liedern süßen Klanges Öffnest du ihn, wie im Traum. Könnt ich auch so dichten, würden Hübsch auch meine Lieder sein, Sänge nur, wie ich dich liebe, Sänge nur: ganz bin ich dein. Ich kann dir ins Antlitz schauen, Heiter, wie das Kind ins Licht; Ich kann lieben, kosen, küssen, Aber dichten kann ich nicht. Könnt ich auch so dichten, würden Hübsch auch meine Lieder sein, Sänge nur, wie ich dich liebe, Sänge nur: ganz bin ich dein.
Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Zur Antwort"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Der Liebe Leichenbegängniss  [sung text not yet checked]
Du bist gestorben und weißt es nicht, erloschen ist dein Augenlicht, erblichen ist dein rotes Mündchen, und du bist tot, mein totes Kindchen. In einer schaurigen Sommernacht hab ich dich selber zu Grabe gebracht; Klaglieder die Nachtigallen sangen, die Sterne sind mit zur Leiche gegangen. Der Zug, der zog den Wald vorbei, dort widerhallt die Litanei; die Tannen, in Trauermänteln vermummet, sie haben Totengebete gebrummet. Am Weidensee vorüber gings, die Elfen tanzten inmitten des Rings; sie blieben plötzlich stehn und schienen uns anzuschaun mit Beileidsmienen. Und als wir kamen zu deinem Grab, da stieg der Mond vom himmel herab. Er hielt eine Rede. Ein Schluchzen und Stöhnen, und in der Ferne die Glocken tönen.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Altes Lied", appears in Romanzero, in 2. Zweites Buch, in Lamentationen, no. 13
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
4. Jägers Abendlied  [sung text not yet checked]
Im [Felde]1 [schleich']2 ich still und wild, Gespannt mein Feuerrohr. Da schwebt so licht dein liebes Bild Dein süßes Bild mir vor. Du wandelst jetzt wohl still und mild Durch Feld und liebes Thal, Und ach mein schnell verrauschend Bild Stellt [sich dir's]3 nicht einmal? Des Menschen, der die Welt durchstreift Voll Unmuth und Verdruß, Nach Osten und nach Westen schweift, Weil er dich lassen muß. Mir ist es, denk' ich nur an dich, Als in den Mond zu sehn; Ein stiller Friede kommt auf mich, Weiß nicht wie mir geschehn.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Jägers Abendlied", written 1775-6, first published 1776
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Avondlied van de jager", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "In the fields/forests I creep, silent and wild", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant vespéral du chasseur", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 110.
First anonymously published in Christoph Martin Wieland's Der Teutsche Merkur vom Jahr 1776. Erstes Vierteljahr. Weimar, pages 8-9, with the title Jägers Nachtlied, see below.
1 Franke, Weber: "Walde"; further changes may exist for Franke not shown above2 Andersch: "schweif' " ; Gompertz: "streich' " ; further changes may exist not shown above.
3 Hensel: "sich's dir"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler
5. Abend  [sung text not yet checked]
Laß, Kind, laß meinen Weg mich ziehen, Es wird schon spät, es wird schon kalt; Es neiget sich der Tag zu Ende, Und erst dort unten mach' ich Halt. Wozu mir deine Lieder singen? Sie treffen mich mit fremdem Klang. -- Wie war das Wort? war's Liebe? Liebe! Vergessen hatt' ich es schon lang'. Und doch, gedenk' ich ferner Zeiten, Mich dünkt, es war ein süßes Wort. Jetzt aber zieh' ich meiner Straße, Ein jeder kommt an seinen Ort. Hier windet sich mein Pfad nach unten, Die müden Schritte schwanken sehr; Mein frühes Feuer ist erloschen, Das fühl' ich alle Stunden mehr.
Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Abend"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Soir", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission