Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit Klingt ein Lied mir immerdar: O wie liegt so weit, o wie liegt so weit, Was mein einst war! Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang, Die den Herbst und den Frühling bringt, Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang, [Das]1 jetzt noch klingt? O du Heimatflur, o du Heimatflur, Laß zu deinem [heil'gen]2 Raum Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur Entfliehn im Traum! [ ... ] Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm, War die Welt mir voll so sehr; Als ich wieder kam, als ich wieder kam, War alles leer. Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt, Und der leere Kasten schwoll; Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert, Wird's nicht mehr voll. Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt Dir zurück, wonach du weinst: Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe singt im Dorf wie einst: [ ... ]
Fünf Gedichte von Rückert, Eichendorff und Arndt für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte
by Julius Stern (1820 - 1883)
1. Volkslied  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Aus der Jugendzeit", appears in Wanderung, in 1. Erster Bezirk. Italienische Gedichte
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- ENG English [singable] (Helen Dellenbauch Tretbar)
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Nietzsche: "es"
Notes on Radecke's textual variants submitted by Thomas Fechtel
2 Hauptmann, Stern: "sel'gen"
Research team for this page: John Versmoren , Melanie Trumbull
2. Die Stille  [sung text checked 1 time]
Es [weiß]1 und rät es doch keiner, Wie mir so wohl ist, so wohl! Ach, wüßt es nur einer, nur einer, Kein Mensch es sonst wissen [soll!]2 So still ist's nicht draußen im Schnee, So stumm und verschwiegen sind Die Sterne nicht in der Höh, Als meine Gedanken sind. Ich wünscht', es wäre schon Morgen, Da fliegen zwei Lerchen auf, Die überfliegen einander, Mein Herz folgt ihrem Lauf. Ich wünscht', ich wäre ein Vöglein Und zöge über das Meer, Wohl über das Meer und weiter, Bis daß ich im Himmel wär!
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Die Stille", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De stilte", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le silence", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Max Mader) , "השקט", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "La quiete", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Stillheten", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "A quietude", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Diego S. Loyola) , "El Silencio", copyright © 2003, (re)printed on this website with kind permission
1 Bungert: "weiß es"; further changes may exist not shown above.
2 Schumann: "sollt'"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Friesen  [sung text not yet checked]
Es thronet am Elbestrande die stolze Magdeburg, ihr Ruhm drang durch die Lande ihr Unglück auch hindurch. Als Tilly einst dem Feuer zu tilgen sie gebot, trug sie den Wittwenschleyer, war ihre Schöne todt! Sie mag ihn wieder nehmen, Ihr starb ihr bester Sohn, er gieng, ein großer Schemen hinauf vor Gottes Thron. Da hießen gleich den Frommen, der kam aus heil’gem Streit, die Englein alle willkommen zur ewigen Himmelsfreud. Wohl Viele sind gepriesen im hohen teutschen Land, doch dich, mein frommer Friesen, hat Gott allein gekannt. Was blühend im reichen Herzen die Jugend hold umschloß, ist jedem Laut der Schmerzen, ist jedem Lob zu groß. War je ein Ritter edel, du warst es tausendmal, vom Fuße bis zum Schädel ein lichter Schönheitsstrahl. Du hast mit kühnem Sinne nach Freyheit wohl geschaut, das Vaterland war Minne, war Liebste dir und Braut. Du hast die Braut gewonnen im ritterlichen Streit, dein Herzblut ist geronnen für die viel edle Maid; von welschen grimmen Bauern empfiengst du Todesstreich, drob wohl Jungfrauen trauern, der Schönheit Blum ist bleich. Schlaf still und fromm in Treue Bis an den jüngsten Tag, wo sich ein Morgen neue dir wieder röthen mag. Es blüht um deinen Frieden Gedächtniß golden schön, im Sieg war dir beschieden fürs Vaterland hinnen zu gehn.
Authorship:
- by Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860), "Friesen"
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Confirmed with Deutsche Liederbuch zunächst zum Gebrauche für Hochschulen, Stuttgart, in der J.B. Metzler’schen Buchhandlung, 1823.
Researcher for this page: Bertram Kottmann
4. Die Himmelsthräne  [sung text checked 1 time]
Der Himmel hat eine Thräne geweint, Die hat sich in's Meer [zu verlieren]1 gemeint. Die Muschel kam und schloß sie ein: Du sollst nun meine Perle sein. Du sollst nicht vor den Wogen zagen, Ich will hindurch dich ruhig tragen. O du mein Schmerz, du meine Lust, Du Himmelsthrän' in meiner Brust! Gieb, Himmel, daß ich in reinem Gemüthe Den reinsten deiner Tropfen hüte.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 4
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De hemel had eens een traantje geschreid", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le ciel a versé une larme", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Il cielo ha versato una lacrima", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Note: modern German spelling would use "Träne" instead of "Thräne", "Gib" instead of "Gieb", and "Gemüte" instead of "Gemüthe".
Confirmed with Deutsche Lyrik, Selected and Arranged with Notes and a Literary Introduction by C.A. Buchheim, London: MacMillan & Co., 1875, page 165.
1 Schumann: "verlieren"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Wanderlied  [sung text checked 1 time]
Wandern will ich in die weite Welt, Wär' nur nicht das Scheiden, und das Meiden! Aber kehre ich zur Heimath wieder, Mich empfangen frohe, frohe Lieder, O, dann ist es gut um mich bestellt. Wo ich eine Blüthe seh' am Weg Will ich gern mich bücken, sie zu pflücken, Doch wenn nimmer enden will das Blühen Und wenn höher meine Wangen glühen, Ei, dann wähl' ich einen and'ren Weg. Frisch erhalten will ich Kopf und Herz, Und vor zu viel Blüthen streng mich hüten, Denn ich sag' es und ihr könnt' mir's glauben: Meinen Frohsinn sollt ihr mir nicht rauben! Bleib' mir fern gepries'ner Liebesschmerz.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( Amalie J. )
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Researcher for this page: Melanie Trumbull