Horch die geigenden Zigeuner! Wie vom Teufel selbst gepackt! Die Gesichter immer bräuner, Immer wilder Ton und Takt. Was vor vielen tausend Jahren Einst am Ganges schon erscholl, Macht die ungrischen Husaren Und die deutschen Mädchen toll. Bald zerreißt die erste Saite, Bald zerspringt die erste Brust, Denn der Tod ist im Geleite Einer so dämon'schen Lust. Instrument und Musikanten Sind dem Untergang geweiht, Wie die rasenden Bacchanten, Die sich hier zum Tanz gereiht. Und im ganzen Taumelkreise Ist auch nichts, was übrig bleibt, Als die dunkle Zauberweise, Die sie in den Abgrund treibt.
19 Gedichte deutscher Dichter, Heft II
by Felix Josef Mottl (1856 - 1911)
1. Aus dem Wiener Prater  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "Aus dem Wiener Prater"
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Don Fadrique  [sung text not yet checked]
Don Fadrique bringt ein Ständchen Der possierlichen Pepita: "Liebchen, strecke durch die Türe Deines Füsschen Spitze nur!" Und die drollige Pepita Streckt durch eine schmale Spalte Eines allerliebsten Fusses Weisses Spitzchen in die Luft. Don Fadrique krümmt den Rücken, Will das weisse Spitzchen küssen, Knabe Amor steht beiseite, Der den Bogen lachend spannt. Nach dem ewigjungen Herzen Zielt er; doch wer lacht, der zielt schlecht: In des Ritters alten Rücken Schiesst er einen Hexenschuss. Don Fadriques Knochen rasseln, Don Fadrique stürzt zusammen, Figaro holt eine Sänfte, Figaro bringt ihn zu Bett. "Frommer Bruder Agostino, Exorziere mir das frevle Allerliebste weisse Füsschen, Das durch meine Beichte tanzt!" Don Fadrique sucht den Hades, Zierlich schreitend wie ein Stutzer, Tänzelnd leuchtet ihm ein weisses Füsschen durch die Unterwelt.
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Don Fadrique"
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Es ist das alte Minnelied  [sung text checked 1 time]
Es ist das alte Minnelied, das Meister Gottfried gesungen; das Lied begibt sich täglich neu, wir singen's in allen Zungen! Es ist der Minne Zaubertrank, der alte, wunderholde, von welchem einst Herr Tristan trank und Frau Isolde! Es ist der alte Liebesfluch: Tristan bricht ihr die Treue, die Treue, die sie dem Gatten brach; es gibt kein Glück ohne Reue!
Authorship:
- by Eduard Rudolf Grisebach (1845 - 1906)
Go to the single-text view
Researcher for this page: Johann Winkler4. Unruhige Nacht  [sung text not yet checked]
Heut' ward mir bis zum jungen Tag Der Schlummer abgebrochen, Im Herzen ging es Schlag auf Schlag Mit Hämmern und mit Pochen, Als trieb sich eine Bubenschar Wild um in beiden Kammern, Gewährt hat, bis es Morgen war, Das Klopfen und das Hammern. Nun weist es sich bei Tagesschein, Was drin geschafft die Rangen, Sie haben mir im Herzensschrein Dein Bildnis aufgehangen!
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Unruhige Nacht", appears in Gedichte, in 5. Liebe
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Peter Palmer) , "Restless night", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Nuit sans repos", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Conrad Ferdinand Meyer, Gedichte, Leipzig: H. Haessel, 1882, page 157. Appears in 5. Liebe.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
5. Schließe mir die Augen beide  [sung text not yet checked]
[Schließe mir]1 die Augen beide mit den lieben Händen zu; geht doch alles, was ich leide, unter deiner Hand zur Ruh. Und wie leise sich der Schmerz Well' [um]2 Welle schlafen [leget]3, [wie]4 der letzte Schlag sich [reget]5, füllest du mein ganzes Herz.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Schließe mir die Augen beide"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Jakob Kellner) , "Close both my eyes", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Elisabeth Siekhaus) , "Close both my eyes", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Bertram Kottmann) , "Both my eyes, come, close and cover", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "Come and close my aching eyelids"
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2012
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ferme-moi les deux yeux", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Karg-Elert: "Schliess mir du"
2 Wolff: "und"
3 Greger: "legt"
4 Karg-Elert: "wenn"
5 Greger: "regt"
Researcher for this page: Jakob Kellner
6. Könnt' ich die schönsten Sträusse winden  [sung text not yet checked]
Könnt' ich die schönsten Sträuße winden, Dir wünscht ich dennoch schönern Strauß; Könnt ich die schönsten Lieder finden, Sie sprächen doch mein Herz nicht aus. Was auch aus freier Brust wir reden, Ein [Tiefstempfund'nes]1 sagt sich nicht, Es giebt ein reiches Blumeneden, Aus dem man keine Sträuße bricht. O nimm zum Strauß, den ich gebrochen, Zum Worte, das umsonst sich müht, Was ungepflückt, unausgesprochen In meiner Seele Dir erblüht.
Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Könnt' ich die schönsten Sträuße winden", appears in Gedichte, in 1. Lieder
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Peter Cornelius, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig, C. F. Kahnt Nachfolger, 1890, page 4. Modern German would change "Sträuße" to "Sträusse", "giebt" to "gibt", etc.
1 Draeseke, Witte: "Tiefempfund'nes"Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]