Es war eine Schnupftabaksdose, Die hatte Friedrich der Große Sich selbst geschnitzelt aus Nußbaumholz. Und darauf war sie natürlich stolz. Da kam ein Holzwurm gekrochen. Der hatte Nußbaum gerochen. Die Dose erzählte ihm lang und breit Von Friedrich dem Großen und seiner Zeit. Sie nannte den alten Fritz generös. Da aber wurde der Holzwurm nervös Und sagte, indem er zu bohren begann: "Was geht mich Friedrich der Große an!"
Strumpfsinn Lieder
Song Cycle by Gary Bachlund (b. 1947)
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English — Strumpfsinn Lieder
1. Die Schnupftabaksdose
Text Authorship:
- by Hans Bötticher (1883 - 1934), as Joachim Ringelnatz, "Die Schnupftabaksdose", appears in Die Schnupftabacksdose - Stumpfsinn in Versen, first published 1912
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- ENG English (Gary Bachlund) , "The snuff box", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
2. Ein männlicher Briefmark
Ein männlicher Briefmark erlebte Was Schönes, bevor er klebte. Er war von einer Prinzessin beleckt. Da war die Liebe in ihm erweckt. Er wollte sie wiederküssen, Da hat er verreisen müssen. So liebte er sie vergebens. Das ist die Tragik des Lebens!
Text Authorship:
- by Hans Bötticher (1883 - 1934), as Joachim Ringelnatz, no title, appears in Die Schnupftabacksdose - Stumpfsinn in Versen, first published 1912
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- ENG English (Gary Bachlund) , "A manly stamp", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
3. Ein große Genie Sung Text
Note: this is a multi-text setting
Es war ein Brikett, ein großes Genie, Das Philosophie studierte Und später selbst an der Akademie Im gleichen Fache dozierte. Es sprach zur versammelten Briketterie: "Verehrliches Auditorium, Das Leben -- das Leben --beachten Sie -- Ist nichts als ein Provisorium." Da wurde als ketzerisch gleich verbannt Der Satz mit dem Provisorium. Das arme Brikett, das wurde verbrannt In einem Privatkrematorium.
Text Authorship:
- by Hans Bötticher (1883 - 1934), as Joachim Ringelnatz, no title, appears in Die Schnupftabacksdose - Stumpfsinn in Versen, first published 1912
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- ENG English (Gary Bachlund) , "A great genius", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
(Von einem Ohrenzeugen.) Wimmbamm Bumm Wimm Bammbumm Wimm Bamm Bumm Wimm Bammbumm Wimm Bamm Bumm Wimmbamm Bumm Wimm Bamm Bumm Wimmbamm Bumm Wimm Bammbumm.
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- by Hans Bötticher (1883 - 1934), as Joachim Ringelnatz, "Ein Lied, das der berühmte Philosoph Haeckel am 3. Juli 1911 vormittags auf einer Gartenpromenade vor sich hinsang", appears in Die Schnupftabacksdose - Stumpfsinn in Versen, first published 1912
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- ENG English (Gary Bachlund) , "A song", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Eine gelbe Zitrone
Es war eine gelbe Zitrone, Die lag unter einer Kanone, Und deshalb bildete sie sich ein, Eine Kanonenkugel zu sein. Der Kanonier im ersten Glied, Der merkte aber den Unterschied. Bemerkt sei noch zu diesem Lied, Ein Unterschied ist kein Oberschied.
Text Authorship:
- by Hans Bötticher (1883 - 1934), as Joachim Ringelnatz, no title, appears in Die Schnupftabacksdose - Stumpfsinn in Versen, first published 1912
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- ENG English (Gary Bachlund) , "A yellow lemon", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
5. Unterm Tisch
Es war ein Stückchen Fromage de brie, Das fiel unterm Tisch. Man sah nicht wie. Dort standen zwei Lackschuh mit silbernen Schnallen. Die fanden an dem Fromage Gefallen Und traten nach einiger Überwindung Mit ihm in ganz intime Verbindung. Als abends die beidem Schnallengezierten In einer feudalen Gesellschaft souptieren, Erhoben sich plötzlich zwei andere Schuhe Und knarrten verlegen und baten um Ruhe Und sagten, als alles ruhig war: "Verehrte, es -- riecht hier so sonderbar."
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- by Hans Bötticher (1883 - 1934), as Joachim Ringelnatz, "Unterm Tisch", appears in Die Schnupftabacksdose - Stumpfsinn in Versen, first published 1912
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- ENG English (Gary Bachlund) , "Under the table", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission