Laß dich nicht kirren, laß dich nicht wirren Durch goldne Äpfel in deinem Lauf! Die Schwerter klirren, die Pfeile schwirren, Doch halten sie nicht den Helden auf. Ein kühnes Beginnen ist halbes Gewinnen, Ein Alexander erbeutet die Welt! Kein langes Besinnen! Die Königinnen Erwarten schon kniend den Sieger im Zelt. Wir wagen, wir werben! besteigen als Erben Des alten Darius Bett und Thron. O süßes Verderben! o blühendes Sterben! Berauschter Triumphtod zu Babylon!
Halochem ha'amitz = Der brave Soldat = The brave soldier
Song Cycle by Erich-Walter Sternberg (1891 - 1974)
1. Laß dich nicht kirren, laß dich nicht wirren  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "An die Jungen", appears in Romanzero, in 2. Zweites Buch, in Lamentationen, no. 8
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Peter Palmer) , "To the young", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
2. Weltlauf  [sung text not yet checked]
Hat man viel, so wird man bald Noch viel mehr dazu bekommen. Wer nur wenig hat, dem wird Auch das Wenige genommen. Wenn du aber gar nichts hast, Ach, so lasse dich begraben -- Denn ein Recht zum Leben, Lump, Haben nur, die etwas haben.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Weltlauf", appears in Romanzero, in 2. Zweites Buch, in Lazarus, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CZE Czech (Čeština) (Otokar Fischer) , "Běh světa"
- ENG English [singable] (Peter Palmer) , "Way of the world", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
3. Es gibt zwei Sorten Ratten  [sung text not yet checked]
Es gibt zwei Sorten Ratten: Die hungrigen und satten. Die satten bleiben vergnügt zu Haus, Die hungrigen aber wandern aus. Sie wandern viel tausend Meilen, Ganz ohne Rasten und Weilen, Gradaus in ihrem grimmigen Lauf, Nicht Wind noch Wetter hält sie auf. Sie klimmen wohl über die Höhen, Sie schwimmen wohl durch die Seen; Gar manche ersäuft oder bricht das Genick, Die lebenden lassen die toten zurück. Es haben diese Käuze Gar fürchterliche Schnäuze; Sie tragen die Köpfe geschoren egal, Ganz radikal, ganz rattenkahl. Die radikale Rotte Weiß nichts von einem Gotte. Sie lassen nicht taufen ihre Brut, Die Weiber sind Gemeindegut. Der sinnliche Rattenhaufen, Er will nur fressen und saufen, Er denkt nicht, während er säuft und frißt, Daß unsre Seele unsterblich ist. So eine wilde Ratze, Die fürchtet nicht Hölle, nicht Katze; Sie hat kein Gut, sie hat kein Geld Und wünscht aufs neue zu teilen die Welt. Die Wanderratten, o wehe! Sie sind schon in der Nähe. Sie rücken heran, ich höre schon Ihr Pfeifen -- die Zahl ist Legion. O wehe! wir sind verloren, Sie sind schon vor den Toren! Der Bürgermeister und Senat, Sie schütteln die Köpfe, und keiner weiß Rat. Die Bürgerschaft greift zu den Waffen, Die Glocken läuten die Pfaffen. Gefährdet ist das Palladium Des sittlichen Staats, das Eigentum. Nicht Glockengeläute, nicht Pfaffengebete, Nicht hochwohlweise Senatsdekrete, Auch nicht Kanonen, viel Hundertpfünder, Sie helfen euch heute, ihr lieben Kinder! Heut helfen euch nicht die Wortgespinste Der abgelebten Redekünste. Man fängt nicht Ratten mit Syllogismen, Sie springen über die feinsten Sophismen. Im hungrigen Magen Eingang finden Nur Suppenlogik mit Knödelgründen, Nur Argumente von Rinderbraten, Begleitet mit Göttinger Wurstzitaten. Ein schweigender Stockfisch, in Butter gesotten, Behaget den radikalen Rotten Viel besser als ein Mirabeau Und alle Redner seit Cicero.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die Wanderratten", appears in Nachgelesene Gedichte 1845-1856, no. 23
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Verlor'ner Posten in dem Freiheitskriege  [sung text not yet checked]
Verlorener Posten in dem Freiheitskriege, Hielt ich seit dreißig Jahren treulich aus. Ich kämpfe ohne Hoffnung, daß ich siege, Ich wußte, nie komm ich gesund nach Haus. Ich wachte Tag und Nacht - Ich konnt nicht schlafen, Wie in dem Lagerzelt der Freunde Schar (Auch hielt das laute Schnarchen dieser Braven Mich wach, wenn ich ein bißchen schlummrig war). In jenen Nächten hat Langweil ergriffen Mich oft, auch Furcht - (nur Narren fürchten nichts) - Sie zu verscheuchen, hab ich dann gepfiffen Die frechen Reime eines Spottgedichts. Ja, wachsam stand ich, das Gewehr im Arme, Und nahte irgend ein verdächtger Gauch, So schoß ich gut und jagt ihm eine warme, Brühwarme Kugel in den schnöden Bauch. Mitunter freilich mocht es sich ereignen, Daß solch ein schlechter Gauch gleichfalls sehr gut Zu schießen wußte - ach, ich kanns nicht leugnen - Die Wunden klaffen - es verströmt mein Blut. Ein Posten ist vakant! - Die Wunden klaffen - Der Eine fällt, die Andern rücken nach - Doch fall ich unbesiegt, und meine Waffen Sind nicht gebrochen - Nur mein Herze brach.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Enfant perdu", appears in Romanzero, in 2. Zweites Buch, in Lazarus, no. 20
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CZE Czech (Čeština) (Otokar Fischer) , "Enfant perdu"
- ENG English (Robert Offley Ashburton Crewe-Milnes, 1st Marquess of Crewe KG, PC, The Lord Houghton) , "Enfant perdu", appears in Poems Selected from Heinrich Heine, ed. by Kate Freiligrath Kroeker, London: Walter Scott, Limited, page 240, first published 1887
5. Der brave Soldat  [sung text not yet checked]
Eine starke, schwarze Barke segelt trauervoll dahin. Die vermummten und verstummten Leichenhüter sitzen drin. Toter Dichter, stille liegt er, mit entblößtem Angesicht; seine blauen Augen schauen immer noch zum Himmelslicht. Aus der Tiefe klingts, als riefe eine kranke Nixenbraut, und die Wellen, sie zerschellen an dem Kahn, wie Klagelaut.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Childe Harold", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 3
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]