Ich hab' [mein]1 Sach auf Nichts gestellt, Juchhe! [Drum]2 [ist's]3 so wohl mir in der Welt; Juchhe! Und wer will mein [Camerade]4 seyn, Der stoße mit an, der stimme mit ein Bei dieser Neige Wein. Ich stellt' meine Sach auf Geld und Gut, Juchhe! Darüber verlor ich Freud' und Muth, O weh! Die Münze rollte hier und dort, Und hascht' ich sie an einem Ort, Am andern war sie fort. Auf Weiber stellt' ich nun [mein]1 Sach, Juchhe! [Daher]5 mir kam viel Ungemach, O weh! Die Falsche sucht' sich ein ander Theil, Die Treue macht' mir Langeweil, Die Beste war nicht feil. Ich stellt' [mein]1 Sach auf Reis' und Fahrt, Juchhe! Und ließ meine Vaterlandesart; O weh! Und mir behagt' es nirgends recht, Die Kost war fremd, das Bett war schlecht, Niemand verstand mich recht. Ich stellt' [mein]1 Sach auf Ruhm und Ehr, Juchhe! Und sieh', gleich hat ein andrer mehr; O weh! Wie ich mich hatt' hervorgethan, Da [sahen]6 die Leute scheel mich an, Hatte Keinem recht gethan. Ich setzt' [mein]1 Sach auf Kampf und Krieg, Juchhe! Und uns gelang so mancher Sieg; Juchhe! Wir zogen in Feindes Land hinein, Dem Freunde sollt's nicht viel besser seyn, Und ich verlor ein Bein. Nun hab' ich [mein]1 Sach auf Nichts gestellt, Juchhe! Und mein gehört die ganze Welt; Juchhe! Zu Ende geht nun Sang und Schmaus; Nur trinkt mir alle Neigen aus, Die letzte muß heraus!
6 Tafellieder für vierstimmigen Männerchor
Song Cycle by Eduard Marxsen (1806 - 1887)
1. Ich hab' mein' Sach' auf Nichts gestellt  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Vanitas! Vanitatum vanitas", written 1806
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View original text (without footnotes)Confirmed with Goethe's Gedichte, Erster Band, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1851, pages 88-89.
1 Spohr: "Meine"2 Andersson: "Dann"
3 Spohr: "ist"
4 Spohr: "Kam'rade"
5 Zelter: "Woher"
6 Spohr, Zelter: "sah'n"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Die Flaschen sind gesetzte Leut'  [sung text not yet checked]
Die Flaschen sind gesetzte Leute, wie jeder sein es soll, sie stehen da in Festigkeit und dennoch sind sie voll. Die Becher sind gesetzte Leute, die sitzen drum herum: die sitzen nüchtern, leer und breit, da fällt kein einziger um. Jetzt aber sind die Flaschen leer. Wie sieht das anders aus: Die Flaschen rollen hin und her und nichts läuft mehr hinaus. Und voll sind auch die Becher jetzt, gestrichen voll von Wein. Die fallen untern Tisch zuletzt: es geht nichts mehr hinein. Die Flasche voll, doch steht sie grad -- der volle Becher fällt! 's ist unerklärlich in der Tat: wie komisch ist die Welt!
Text Authorship:
- by Heinrich Hoffmann (1809 - 1894), "Ein Unterschied"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Vier Elemente innig gesellt  [sung text not yet checked]
Vier Elemente Innig gesellt Bilden das Leben, Bauen die Welt. Preßt der Citrone Saftigen Stern, Herb ist des Lebens Innerster Kern. Jetzt mit des Zuckers Linderndem Saft Zähmet die herbe Brennende Kraft. Gießet des Wassers Sprudelnden Schwall, Wasser umfänget Ruhig das All. Tropfen des Geistes Gießet hinein, Leben dem Leben Gibt er allein. Eh es verdüftet Schöpfet es schnell, Nur wenn er glühet, Labet der Quell.
Text Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Punschlied", written 1803
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Punchlied", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Punch song", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le Lied du punch", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friederich Schiller, Zweiter Theil, Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage, Leipzig, 1805, bei Siegfried Lebrecht Crusius, pages 239-240.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
4. Den Noah mag ich leiden  [sung text not yet checked]
Den Noah mag ich leiden, Der schenkte uns den Wein, Drum soll bei Lust und Freuden Er nicht vergessen sein! Zur Flut sprach er: O rase, Du machst mir keine Noth, So lang es mir im Glase Erstralt wie Abendroth! Und trank und sang und lachte Und schlief beseligt ein, Und stand, als er erwachte, Bei Koblenz an dem Rhein. Da pflanzte er die Reben Den lieben Strom entlang; Drum laßt aus Dank ihn leben Bei jedem Becherklang.
Text Authorship:
- by Ludwig Wihl (1807 - 1882), "Den Noah mag ich leiden"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Das Glas in der Rechten  [sung text not yet checked]
Das Glas in der Rechten Die Flasch' in der Linken, So wollen wir fechten, Nicht wanken, nicht sinken! Krieg dem Durst und Krieg dem Kummer! Und ein Bündniß mit dem Wein! Krieg der Nacht und Krieg dem Schlummer! Schenkt mir Muth und Feuer ein! Das Glas in der Rechten, Die Flasch' in der Linken, So wollen wir fechten, Nicht wanken, nicht sinken! Wohlig sitzen wir im Weinhaus, Unser Krieg ist wie ein Traum; Selbst die Welt, das alte Beinhaus, Hat Respekt und rührt sich kaum. Das Glas in der Rechten! Die Flasch' in der Linken, So wollen wir fechten, Nicht wanken, nicht sinken! Eine Flasche hat geschlagen Unsre Feinde kreuz und queer; Und da stehen wir und fragen: Giebt's denn keine Feinde mehr? Das Glas in der Rechten, Die Flasch' in der Linken, So wollen wir fechten, Nicht wanken, nicht sinken! Und das Ende von dem Liede? Ei, was machen wir uns draus! Alles Strebens Frucht ist Friede -- Wir, wir gehn im Sturm nach Haus.
Text Authorship:
- by Heinrich Hoffmann (1809 - 1894), "Kriegslied"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Die Erd' ist ein Pokal
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