Blanke, schlanke Kellnerin, Blank und schlank sind deine Flaschen, Blanker, schlanker ist dein Leib. Laß mich trinken, laß mich naschen Sorgenbann und Leidvertreib! Blanke, schlanke Kellnerin, Zum Umspannen ist dein Mieder Mit vier Fingern ohn' Beschwer. Fülle mir den Schoppen wieder! Mit vier Zügen ist er leer. Blanke, schlanke Kellnerin, Schlanke Leibchen hab' ich gerne, Aber schlanke Flaschen nicht, Dank dem durstig heißen Sterne, Unter dem ich trat an's Licht. Blanke, schlanke Kellnerin, Fordr' ich doch den schlanksten Schoppen, Sage nicht, ich sei ein Thor. Denn er zaubert, mich zu foppen, Deinen schlanken Leib mir vor. Blanke, schlanke Kellnerin, Schlanke Flaschen dir behagen, Ob ihr Glas auch leicht zerbricht: Schlanke Leibchen, laß dir sagen, Knacken wohl, doch brechen nicht. Blanke, schlanke Kellnerin, Wohl bekomm' es deinen Kannen, Daß so schnell mein Schoppen leer! Darf ich deinen Leib umspannen, Mess' ich keine Flasche mehr.
Die schöne Kellnerin von Bacharach. Sechs Weinlieder für Bass
Song Cycle by Friedrich Hieronymus Truhn (1811 - 1886)
1. Blanke, schlanke Kellnerin  [sung text not yet checked]
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- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Die schlanke Kellnerin und die schlanken Flaschen", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 1
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2. Du kleine junge Kellnerin  [sung text not yet checked]
Du kleine junge Kellnerin, Warum so gar verlegen? Wer schüttet doch den Wein dahin Um eines Kusses wegen? Komm, daß der Alt' es nur nicht seh'; Ich will es auf mich nehmen. Schenk' ein, Gesichtchen in die Höh'! Ich büße dir das Schämen. Du schauest in das Glas hinein Mit purpurrothen Wangen: Da schwimmt hoch oben auf dem Wein Ein Röschen unbefangen. Und sieh, ich küss' es, wie ich will, Bis es hinabgesunken. Halt, Röschen, auf der Wange still! Der Wein ist ausgetrunken.
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- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Das Röschen", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 2
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3. Du hast den Becher mir zu voll gegossen  [sung text not yet checked]
Du hast den Becher mir zu voll gegossen, Und auf die Hand ist dir der Wein geflossen. Trink' ab, trink' ab mit deinen rothen Lippen! Ich will von deiner Hand die Tropfen nippen. Und um des Bechers Rand such' ich die Stelle, Wo du geküßt die goldbeschäumte Welle. So will ich deines Mundes Küsse küssen, Bis du den Mund mir selbst wirst reichen müssen. Und wenn dein Herz es meint mit diesem Zecher, So wie dein Krug es meint mit seinem Becher, Nur zu, nur zu, und laß es überfließen! So wirst du meiner Liebe Keim begießen.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Übergegossen", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 3
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4. Des Himmels Sterne gehen auf  [sung text not yet checked]
Des Himmels Sterne gehen auf und unter, Und deine Augen leuchten immer munter, Vom frühen Morgen bis zur späten Nacht: Das hat die Sterne bös' auf dich gemacht. Sie wollen einen alten Mann dir geben, Auf daß du lernest nach den Stunden leben, Und schlafen in der Nacht, wie sich's gehört, Wenn Keiner dich in deiner Ruhe stört.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Die Kellnerin und die Sterne", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 4
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5. Will ich in die Kirche gehn  [sung text not yet checked]
Will ich [in die Kirche gehn]1, Bleib' ich bei dem Keller stehn. Zugeschlossen ist sein Thor, Aber sieh, wer sitzt davor? Zu der schönen Kellnerin Setz' ich auf die Bank mich hin. Darf sie schenken keinen Wein, Darf sie doch mir freundlich sein. Kind, ein freundliches Gesicht Ist ja keine Sünde nicht. Kann ich sitzen fromm bei dir, Ist's wie in der Kirche hier. Von der Kirche sprech' ich auch, Will es so des Sonntags Brauch, Von dem heiligen Altar, Von dem grünbekränzten Haar. Sitze still! Wer weiß, wie weit Von uns beiden ist die Zeit, Wo uns Gott der Herr bescheert, Was uns besser beten lehrt.
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- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Der Kirchgang", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 5
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1 Fesca: "nach der Kirche gehen"; further changes may exist not noted.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Du hast zum Trinker mich gemacht  [sung text not yet checked]
Du hast zum Trinker mich gemacht, Du schöne Kellnerin! Ei, ei, wer hätte das gedacht, Da ich so jung noch bin? Und klag' ich an den süßen Wein, Den sie in's Glas mir gießt? -- So klag' ich an den Vater Rhein, Bei dem die Rebe sprießt. So klag' ich an den Sonnenstrahl, Thau, Regen, Luft und Wind, Die doch auf Erden allzumal Des Himmels Gaben sind. Und klag' ich an ihr Schelmgesicht, Ihr blaues Augenpaar, Ihr Mündchen, das auch schweigend spricht, Ihr goldnes Flechtenhaar? -- Sie hat ja ihren schönen Leib Sich selber nicht gemacht, Und in dem Grabe liegt das Weib, Das sie zur Welt gebracht. Wer stellt die Todten vor Gericht Und stört des Grabes Ruh'? Kind, nimm es dir zu Herzen nicht, Und schenk' nur immer zu!
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Was ist Schuld daran?", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 7
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