Will ich [in die Kirche gehn]1, Bleib' ich bei dem Keller stehn. Zugeschlossen ist sein Thor, Aber sieh, wer sitzt davor? Zu der schönen Kellnerin Setz' ich auf die Bank mich hin. Darf sie schenken keinen Wein, Darf sie doch mir freundlich sein. Kind, ein freundliches Gesicht Ist ja keine Sünde nicht. Kann ich sitzen fromm bei dir, Ist's wie in der Kirche hier. Von der Kirche sprech' ich auch, Will es so des Sonntags Brauch, Von dem heiligen Altar, Von dem grünbekränzten Haar. Sitze still! Wer weiß, wie weit Von uns beiden ist die Zeit, Wo uns Gott der Herr bescheert, Was uns besser beten lehrt.
Die schöne Kellnerin von Bacharach. Ein Lieder-Cyclus von W. Müller
Song Cycle by Elard Hoffschlaeger
Translated to:
French (Français) — La belle serveuse de Bacharach. Cycle de lieder d'après Wilhelm Müller (Pierre Mathé)
1. Der Kirchgang  [sung text not yet checked]
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- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Der Kirchgang", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 5
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1 Fesca: "nach der Kirche gehen"; further changes may exist not noted.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Das Röschen  [sung text not yet checked]
Du kleine junge Kellnerin, Warum so gar verlegen? Wer schüttet doch den Wein dahin Um eines Kusses wegen? Komm, daß der Alt' es nur nicht seh'; Ich will es auf mich nehmen. Schenk' ein, Gesichtchen in die Höh'! Ich büße dir das Schämen. Du schauest in das Glas hinein Mit purpurrothen Wangen: Da schwimmt hoch oben auf dem Wein Ein Röschen unbefangen. Und sieh, ich küss' es, wie ich will, Bis es hinabgesunken. Halt, Röschen, auf der Wange still! Der Wein ist ausgetrunken.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Das Röschen", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 2
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3. Die schlanke Kellnerin und die schlanken Flaschen  [sung text not yet checked]
Blanke, schlanke Kellnerin, Blank und schlank sind deine Flaschen, Blanker, schlanker ist dein Leib. Laß mich trinken, laß mich naschen Sorgenbann und Leidvertreib! Blanke, schlanke Kellnerin, Zum Umspannen ist dein Mieder Mit vier Fingern ohn' Beschwer. Fülle mir den Schoppen wieder! Mit vier Zügen ist er leer. Blanke, schlanke Kellnerin, Schlanke Leibchen hab' ich gerne, Aber schlanke Flaschen nicht, Dank dem durstig heißen Sterne, Unter dem ich trat an's Licht. Blanke, schlanke Kellnerin, Fordr' ich doch den schlanksten Schoppen, Sage nicht, ich sei ein Thor. Denn er zaubert, mich zu foppen, Deinen schlanken Leib mir vor. Blanke, schlanke Kellnerin, Schlanke Flaschen dir behagen, Ob ihr Glas auch leicht zerbricht: Schlanke Leibchen, laß dir sagen, Knacken wohl, doch brechen nicht. Blanke, schlanke Kellnerin, Wohl bekomm' es deinen Kannen, Daß so schnell mein Schoppen leer! Darf ich deinen Leib umspannen, Mess' ich keine Flasche mehr.
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- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Die schlanke Kellnerin und die schlanken Flaschen", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 1
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4. Was ist Schuld daran?  [sung text not yet checked]
Du hast zum Trinker mich gemacht, Du schöne Kellnerin! Ei, ei, wer hätte das gedacht, Da ich so jung noch bin? Und klag' ich an den süßen Wein, Den sie in's Glas mir gießt? -- So klag' ich an den Vater Rhein, Bei dem die Rebe sprießt. So klag' ich an den Sonnenstrahl, Thau, Regen, Luft und Wind, Die doch auf Erden allzumal Des Himmels Gaben sind. Und klag' ich an ihr Schelmgesicht, Ihr blaues Augenpaar, Ihr Mündchen, das auch schweigend spricht, Ihr goldnes Flechtenhaar? -- Sie hat ja ihren schönen Leib Sich selber nicht gemacht, Und in dem Grabe liegt das Weib, Das sie zur Welt gebracht. Wer stellt die Todten vor Gericht Und stört des Grabes Ruh'? Kind, nimm es dir zu Herzen nicht, Und schenk' nur immer zu!
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- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Was ist Schuld daran?", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 7
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5. Versprochen und zerbrochen  [sung text not yet checked]
[Wie]1 manches Glas bezahl' ich hier, Und hab' es nicht zerbrochen! Auch nicht ein Küßchen giebst du mir, Und hast so viel versprochen. Und küssest du mich heute nicht, Will ich bis morgen zechen; Und wenn mir die Geduld zerbricht, Mag auch ein Krug zerbrechen.
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- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Versprochen und zerbrochen", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 9
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1 Hoffschlaeger: "So"; further changes may exist not noted.
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6. Der letzte Gast  [sung text not yet checked]
Ich bin der letzte Gast im Haus. Komm, leuchte mir zur Thür hinaus, Und bieten wir uns gute Ruh', So gieb mir einen Kuß dazu. Du schenktest heut' mir trüben Wein In meinen letzten Becher ein. Ich schalt dich nicht und trank ihn aus: Ich war ja letzter Gast im Haus. Mir gegenüber saßest du, Es fielen dir die Augen zu. Ich dacht': Sie wünscht dich wohl hinaus, Du bist der letzte Gast im Haus. Ich bin der letzte Gast im Haus; Der schöne frische Rosenstrauß, Den ich dir gab beim ersten Glas, Hängt dir am Busen welk und blaß. Nun gute Nacht! Nun gute Ruh'! Und morgen früh wann öffnest du? Ich bin der letzte Gast im Haus, Und eh' es dämmert, wandr' ich aus. Ich bin der letzte Gast im Haus, Den letzten Tropfen trink' ich aus. Setz' mir mein grünes Glas beiseit, Zerbräch's ein Andrer, thät' mir's leid.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Der letzte Gast", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Die schöne Kellnerin von Bacharach und ihre Gäste, no. 6
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