Kampfmüd' und sonn'verbrannt,
Fern an der Heiden Strand,
Waldgrünes Thüringland,
Denk' ich an dich.
Mildklarer Sternenschein,
Du sollst mir Bote sein,
Geh, grüß' die Heimat mein,
Weit überm Meer!
Feinden von allerwärts,
Trotzt meiner Waffen Erz;
Wider der Sehnsucht Schmerz
Schirmt mich kein Schild.
Doch wie das Herz auch klagt,
Ausharr' ich unverzagt:
Wer Gottes Fahrt gewagt,
Trägt still sein Kreuz.
...
Zeiten und Stimmen. Sieben Lieder und Gesänge
Song Cycle by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901)
1. Biterolf im Lager von Accon 1190
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Im Lager vor Akkon 1190", appears in Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit, in Biterolf, no. 1, first published 1870
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Battle-weary and sunburnt", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
2. Komm süßer Schlaf
Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht, Schließ sanft mein Auge zu! Ich hab' vergangner Zeit gedacht, Mein Herz verlangt nach Ruh. Einst stilltest du nach Kuß und Scherz Verborg'ner Liebe Glück, Und lehntest ihm ans warme Herz Mein selig Haupt zurück. Nun ist er längst zu Grab gebracht Und Lieb' und Glück dazu. Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht! Mein Herz verlangt nach Ruh.
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Komm, süßer Schlaf", appears in Gedichte, Hamburg: Hoffmann und Campe, page 105, first published 1859
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Come, sweet sleep", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Viens, doux sommeil", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
3. Der Winterwind entflieht
Der Winterwind entflieht Und die Sommersonne glüht, Und die Vöglein singen gar lieblich und süß. Alles jauchzt in Freud, Ich trage mein Leid, Seit mein Lieb mir so fern, mein süß Lieb mich verließ. Die Rosen blühn im Tal Dort am grünen Wasserfall, Und die Bienlein summen auf duftiger Wies. Und die Schwalbe traut Dort an ihrem Nestchen baut. Doch mein Lieb ist mir so fern, mein süß Lieb mich verließ.
Text Authorship:
- by (Johann) Philipp Kaufmann (1802 - 1846), appears in Gedichte von Robert Burns, first published 1839
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]4. Dein
Wenn ich dir in die Augen sehe,
Die Augen seltsam scheu und wild,
Ist mir's wie in des Sees Nähe,
Der leis im Mondlicht schwillt.
Ich weiß es nicht, flüstern mir die Wellen:
"O komm, o komm zu uns herab!"
Ich weiß es nicht, ob sie warnend schwellen:
"O, bleibe fern, wir sind dein Grab!"
...
Was ich in Glück und Leid besessen,
Zieht wie ein Bild des Traums von mir.
Was Leben ist, hab ich vergessen,
Seit ich lebendig war in dir!
Und ist durch dich mir Tod gesendet,
Solch Sterben ist ein süßes Heil!
Der Schmerz, durch den mein Leben endet,
Ist meines Lebens bester Teil.
Text Authorship:
- by (Friedrich) Julius Hammer (1810 - 1862), "Lied", appears in Auf stillen Wegen. Dichtungen., in 3. Eine Jugendliebe, first published 1859
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]5. Vor ihrem Hause
Sie schläft. Kein Licht ist mehr im Haus.
So still ist Wald und Flur,
Als ging von ihrem Schlummer aus
Der Friede der Natur.
...
Und horch, welch wunderbarer Schall!
Im dunklen Waldgebiet
Stimmt plötzlich an die Nachtigall
Ein sanft bezaubernd Lied.
Sie träumt, ihr waches Sein ist Lust,
Ist Freud und Glück und Ruh --
Da schleicht ein Traum ihr in die Brust
Und bringt süß Weh dazu.
Text Authorship:
- by (Friedrich) Julius Hammer (1810 - 1862), appears in Auf stillen Wegen. Dichtungen., in 3. Eine Jugendliebe, first published 1859
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]6. Nach schlafloser Nacht
Wie durch das Fenster zieht die Frühluft leis, Wehn sanfte Schauer meiner Seele zu; Die Stirn wird kühl, sie glühte fieberheiß, Und matter schlägt das Herz, willkommen, Ruh. Nach einer Nacht, in Qualen hingewacht, Bringt süßen Schlummer mir das Morgenrot. Du bist ein Bild von meinem Leben, Nacht! Sei, Morgen, mir ein Bild von meinem Tod!
Text Authorship:
- by (Friedrich) Julius Hammer (1810 - 1862), appears in Auf stillen Wegen. Dichtungen., in 4. Aus schweren Stunden, first published 1859
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]7. Im Sturm
Ein schwarzgelocktes Zigeunerweib, Unglück weissagend, verwildert, So streckt sich die Nacht auf das weite Gefild, Von keinem Sterne gemildert. Und immer gewaltiger raset der Sturm, Und immer voller und freier, Und immer dichter webet die Nacht Um die Welt den dunklen Schleier. Der Sturm und die Nacht verstehen sich Herzinnig in mächt'gem Verlangen; Sie kosen und küssen und lieben sich Und halten sich fest umfangen. O wie in der Brust urplötzlich mir Ein Schauer der Lust erwacht ist! Vielleicht weil's in mir auch stürmt und braust, Weil meine Seele voll Nacht ist!
Text Authorship:
- by (Friedrich) Julius Hammer (1810 - 1862), appears in Auf stillen Wegen. Dichtungen., in 4. Aus schweren Stunden, first published 1859
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]