German (Deutsch) translations of Zwölf Gesänge, opus 5
by Robert Franz (1815 - 1892)
Aus meinen großen Schmerzen Mach' ich die kleinen Lieder; Die heben ihr klingend Gefieder Und flattern nach ihrem Herzen. Sie fanden den Weg zur Trauten, Doch kommen sie wieder und klagen, Und klagen, und wollen nicht sagen, Was sie im Herzen schauten.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 36
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Blümlein im Garten, Schaut euch doch um, Steht nicht so traurig, Steht nicht so stumm! Denn wißt was ich weiß Und sah: Liebchen ist da, Ist da! Sie schüttelten sich, Sie sahen sich um, Und balde erklingt es Im Kreise herum, Und balde fern Und nah: Liebchen ist da, Ist da!
Text Authorship:
- by Karl Julius Schröer (1825 - 1900), "Liebchen ist da!"
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Aus den Himmelsaugen droben Fallen zitternd lichte Funken Durch die Nacht, und meine Seele Dehnt sich liebeweit und weiter. O ihr Himmelsaugen droben! Weint euch aus in meine Seele, Daß von lieben Sternentränen Überfließet meine Seele.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Nordsee, in Erster Zyklus, in 7. Nachts in der Kajüte, no. 3
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Will über Nacht wohl durch das Thal Von dannen gehn zur Liebsten schön, Und nur ein einzig, einzig Mal Still unter ihrem Fenster stehn. Die schönsten Blumen pflanz' ich sacht, Vergißnichtmein und Röselein, Eh noch die Sonn' und sie erwacht, Schon unter ihrem Fenster ein. - Ach! armes Herz, was träumest du! Die Welt umher ist blüthenleer, Und deine Liebe gieng zu Ruh, Und keine Sonne weckt sie mehr.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Kurzer Traum", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 51, first published 1848
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Mädchen mit dem roten Mündchen, Mit den Äuglein süß und klar, Du mein liebes, süßes Mädchen, Deiner denk' ich immerdar. Lang ist heut der Winterabend, Und ich möchte bei dir sein, Bei dir sitzen, mit dir schwatzen, Im vertrauten Kämmerlein. An die Lippen wollt' ich pressen Deine kleine weiße Hand, Und mit Thränen sie benetzen, Deine kleine, weiße Hand.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 50
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Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 137.
Ich hab' in deinem Auge den Strahl Der ewigen Liebe geseh'n, Ich sah auf deinen Wangen einmal Die Rosen des Himmels steh'n. Und wie der Strahl im Aug' erlischt, Und wie die Rosen zerstieben, Ihr Abglanz, ewig neu erfrischt, Ist mir im Herzen geblieben. Und niemals werd' ich die Wange sehn Und nie in's Auge dir blicken, So werden sie mir in Rosen stehn Und das Auge den Strahl mir schicken.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 67
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Note: in Clara Schumann's song, the last word in stanza 1, line 4 changes from "stehen" to "stehn" but the last word in stanza 1, line 2 is not changed from "gesehen" to "gesehn".
Die Höh'n und Wälder schon steigen Immer tiefer in's Abendgold; Ein Vöglein fragt in den Zweigen Ob es Liebchen grüssen sollt'? O Vöglein, du hast dich betrogen, Sie wohnet nicht mehr im Tal, Schwing' auf dich zum Himmelsbogen, Grüss' sie droben zum letztenmal.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Gute Nacht", appears in Gedichte, in 5. Totenopfer
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Ich lobe mir die Vögelein, Die auf den Zweigen springen, Und um die Wett' tagaus tagein Auf's Allerschönste singen. Sie fliegen hin, sie fliegen her, Als wären sie auf Reisen, Und nimmer fällt es ihnen schwer, Ihr lustig Thun zu preisen. Gott grüß' euch, traute Vögelein, Ich bin von eurer Sippe, Und will ein lustiger Vogel sein Wie ihr mit Herz und Lippe. Will singen frank und frei wie ihr Und durch die Felder springen -- Behüt' uns Gott, daß nimmer wir Gerathen in arge Schlingen.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), title 1: "Der lustige Vogel", title 2: "Ich lobe mir die Vögelein", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 1, first published 1848
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Sel'ge Abende niedersteigen In mein Herz, und Fried' und Ruh', Wie wenn alle die Vöglein schweigen In des Haines schattigen Zweigen, Sich mit ihnen beugen, neigen, Tausend Veilchen duften dazu. Doch ich denke sel'ge Stunden, Sel'ge Tage, sel'ges Glück: Da ich aus tiefer Brust empfunden, Doch ich denke sel'ge Stunden, Was entschwunden, kehrt nie zurück.
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It is based on
- a text in German (Deutsch) by Karl Julius Schröer (1825 - 1900), "Stiller Abend"
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Note: this may be an earlier version of the poem Schröer eventually published.
O banger Traum, was flatterst du Mit schwarzen Flügel um mein Haupt? Du hast mir, du, die ganze Ruh Aus meinem Herzen wild geraubt. Ich träum', ich steh an Baches Rand, Die Trauerweide hängt herein, Die Quelle schwand, verdorrt im Sand Sind all die blauen Vergißnichtmein. Vergessen, ach! vergessen sein Vom liebsten Herzen in der Welt, Das ist allein die schwerste Pein, Die auf ein Menschenherze fällt.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), title 1: "Vergessen", title 2: "Erinnerung", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 54, first published 1848
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Hör' ich das Liedchen klingen, Das einst die Liebste sang, So will mir die Brust zerspringen Vor wildem Schmerzensdrang Es treibt mich ein dunkles Sehnen Hinauf zur Waldeshöh', Dort löst sich auf in Tränen Mein übergroßes Weh'.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 40
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Und nun ein End' dem Trauern, Dem Schauern in den Mauern, Und nun ein End' den Tränen, Und nun ein ander' Lied! Was dulden und was tragen! Das Klagen und Entsagen, Das Sinnen und das Sehnen Bin ich nun endlich müd'! Ich fühl mich neu geboren! Ich hab sie mir erkoren Ich habe sie gefunden Und habe neuen Mut: Will ringen ohne Zagen, Will jagen, wetten, wagen, Bis daß sie überwunden An meinem Herzen ruht. Und wenn es wird gelingen, Da will ich Lieder singen, Will singen Herz an Herzen, Will singen für und für. Doch sollt' es nimmer glücken, Da schlag ich es in Stücken Mein Saitenspiel voll Schmerzen Und schweige für und für!