by Li-Tai-Po (701 - 762)
Translation by Alfred Henschke (1890 - 1928)
Das Lied vom Kummer
Language: German (Deutsch)  after the Chinese (中文)
Der Wirt hat Wein. Aber er soll noch nicht die Becher bringen. Ich will erst noch das Lied vom Kummer singen. Wenn der Kummer kommt, Lied und Lachen stirbt, Niemand weiß, wie tote Grille zirpt. Ohe, ohe! Herr, du kelterst Wein in bauchige Fässer. Ich besitze eine schlanke Laute und ein kurzes Messer. Wein trinken und Laute schlagen vertragen sich gut, Wenn Gold im Sack und Messer in Scheide ruht. Ohe, ohe! Himmel ist ewig. Er mag der Erde halbe Ewigkeit gönnen. Wie lange werden wir uns des Goldes und des Weines erfreuen können? Hundert Jahre sind wenig. Hundert Jahre sind viel. Leben und Sterben ist einzig des Menschen Ziel. Ohe, ohe! Seht dort unten, wo der Mond sich gelb zu schaffen Macht, seht zwischen Gräben einsam dort den Affen! Wie er frißt und hockt! Wie er heult und schreit! Brüder, schenkt ein! Herunter den Becher in einem Zug! Zum trinken wards Zeit. Ohe, ohe!
Authorship:
- by Alfred Henschke (1890 - 1928) [author's text not yet checked against a primary source]
Based on:
- a text in Chinese (中文) by Li-Tai-Po (701 - 762) [text unavailable]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Volkmar Andreae (1879 - 1962), "Das Lied vom Kummer", op. 37 no. 1, published 1931? [sung text checked 1 time]
- by Alice Samter (1908 - 2004), "Das Lied vom Kummer", 1960 [ voice, gong, marimba and piano ], from Sechs Wechselgänge, no. 6 [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2008-02-11
Line count: 21
Word count: 155