O der blaue, blaue Himmel! O das grüne, grüne Thal! Goldner Würmchen bunt Gewimmel In dem goldnen, goldnen Stral! Und von allen Blütenbäumen Woget süßer, süßer Duft, Und in allen Himmelsräumen Woget laue, laue Luft. Offen stehn des Himmels Pforten, Nieder strömet sel'ge Lust, Überall und allerorten Blüht's und blüht in jeder Brust.
Sieben Gesänge , opus 55
by Ernst Friedrich Eduard Richter (1808 - 1879)
1. O, der blaue, blaue Himmel  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Otto Friedrich Gruppe (1804 - 1876), no title, appears in Gedichte, in Frühling, no. 1, first published 1835
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Confirmed with Gedichte, Berlin, Gedruckt und verlegt bei F. Reimer, p. 3
2. Es zieht herauf die stille Nacht  [sung text not yet checked]
Es zieht herauf die stille Nacht und decket alles Land; Groß, ruhig liegt die Sternenpracht Der Himmel ausgespannt. Es gehet still und leis die Luft, Rings schlummert Blum' und Baum: O nur ein Klang, o nur ein Duft, Ein leiser Schöpfungstraum. Das ist für mich die süße Zeit, Mein dunkles Herz erglüht, Und Frieden, Schönheit, Seligkeit Durchfühlen mein Gemüt. Mein kühles, ernstes Herze lacht, Das tags erstarret stand: Mein dunkles Herz, die dunkle Nacht Sie sind sich ja verwandt.
Text Authorship:
- by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873), no title, appears in Dichtungen eines Rheinischen Poeten, in 1. Mein Herz ist am Rheine: Liederbuch, in 1. Junge Lieder
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3. Mein Engel hüte dein  [sung text not yet checked]
[Und willst du]1 von mir scheiden, [Mein herzgeliebter Knab',]2 Soll Alles Dich begleiten, Was [ich von Freuden hab'.]3 Mir bleibt, wenn du geschieden, Mein traurig Herz allein; Fahr' hin, [mein Lieb,]4 in Frieden! Mein Engel hüte dein! Ihm ward zur [Hut]5 gegeben Mein Glück und meine Ruh'; Ach, Glück und Ruh' [und]6 Leben, Herzlieb, das [bist]7 ja du! Und bist [mir du]8 geschieden, Flieht auch der Engel mein; Fahr' hin, [mein Lieb,]4 in Frieden! Mein Engel hüte dein! O [daß]9 er dir verschwiege, Was dich betrüben mag, Wie ich verlassen liege In Sehnsucht Nacht und Tag! Mein Bild soll mit dir gehen Im alten Freudenschein; Fahr' hin, auf Wiedersehen! Mein Engel hüte dein!
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Mein Engel hüte dein", appears in Gedichte, in Lyrisches , first published 1859
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "Good angels watch o'er thee"
- ENG English [singable] (Edward Oxenford) , "My angel shall guard you!"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Et si tu veux te séparer de moi", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Wilhelm Hertz, Gedichte, Hamburg: Hofmann und Campe, 1859, pages 47-48.
1 Breu: "Wenn du willst"; Leavitt: "Und musst du"; Rheinberger: "So willst du"; further changes may exist not shown above.2 Abt: "muß ich verlassen sein,"
3 Abt: "je an Freuden mein."
4 Abt: "fahr' hin"
5 Wurm: "Hand"
6 Reger, Wurm: "im"
7 Kienzel, wurm: "ist" [this needs to be double-checked
8 Abt, Kienzl, Wurm: "du mir"
9 Jensen: "da"
Note: the poem is preceded by the following:
Daz iuwer min engel walte!
Alter Gruß.
4. Weisse Lilie, meine Lilie  [sung text not yet checked]
Weiße Lilie, meine Lilie, einsam traurig weil ich hier; nach dem Garten, wo du [blühest]1, send' ich tausend Grüße dir. Ohne dich, o meine Blume, trübt sich meines Auges Schein, fern von dir, o meine Blume, träum ich nur von dir allein. Trübt die Sehnsucht mir das Auge, trübt sich doch die Seele nicht, nur [verklärter flammt]2 sie leuchtend in der Liebe reinstem Licht.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Weiße Lilie"
Based on:
- a text in Polish (Polski) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
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View original text (without footnotes)1 Holstein: "weilest"
2 Holstein: "verklärt entflammt"
Confirmed with Deutsche Kunst in Bild und Lied. Originalbeiträge deutscher Maler und Dichter, achter Jahrgang, ed. by Albert Traeger, Leipzig: J. G. Bach, 1866, page 16.
5. O lass' sie blüh'n, die sanften Tage  [sung text not yet checked]
O lass sie blühn, die sanften Tage - So mild erhellt, so morgenschön! Wie einer Jugend ew'ge Sage Wie einer Glocke leis Getön. O lass sie rein, die klare Welle - An diesem Frieden rühre nicht! Mir ist so wohl in milder Helle, Die aus dem Aug'der Liebe spricht. O lass sie blühn, die sanften Tage - Und rüttle nicht an altem Leid! Versunken liegt's im Sarkophage, Denn wir begruben seine Zeit. Und nun? o lehr'dein Herz verstehen Der sel'gen Stunden Wonneschaum! Es trägt der Mensch so kurz zu Lehen Des Erdendaseins Blütentraum! O lass sie blühn, die sanften Tage! Es kommt der Sturm, eh'du's gedacht; Es kommt die Not, des Lebens Plage, Und das Verhängniss über Nacht; D'rum lass sie blühn! genießen lerne Das stille Glück, das euch umgibt! Wie bald verschwimmt's in ew'ge Ferne, Sein Segen bleibt - wenn du's geliebt!
Text Authorship:
- by Hugo Oelbermann (1832 - 1888), appears in Gedichte, in Wein, in Gemüt und Leben
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6. Schweigt der Menschen laute Lust  [sung text not yet checked]
Schweigt der Menschen laute Lust: Rauscht die Erde wie in Träumen Wunderbar mit allen Bäumen, Was dem Herzen kaum bewusst, Alte Zeiten, linde Trauer, Und es schweifen leise Schauer Wetterleuchtend durch die Brust.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der Abend", appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2009
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le soir", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "A sera", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
7. Kaiser von Deutschland, dich grüsst mein Lied  [sung text not yet checked]
Kaiser von Deutschland! Dich grüßt mein Lied Mit Orgelschall und Glockenklange, Und alles was in Lüften zieht Stimmt brausend ein zu dem Gesange! Von unsern Bergen donnert's nieder, Mit unsern Wogen rauscht's empor, Von Strande zu Strande hallt es wieder, Von Fels zu Fels ein Jubelchor. Der alte Rothbart ist erwacht Und schwingt sein Schwert vom Bergesgipfel, Still ward die Rabenbrut der Nacht, Und Adler jauchzen um die Wipfel. "Verjüngst ist uns das Reich erstanden, Am Kaiserthrone kniet der Sieg, Aus blut'ger Saat in Feindeslanden Empor der Einheit Eiche stieg!" Rings flieht durch die bekränzten Gau'n Der Freude ahnungssel'ges Beben, Mit trunknen Jünglingsaugen schau'n Hinaus wir in ein neues Leben; Es leuchtet uns in goldnem Glanze Ein Volkesfrühling wunderreich, Und in der Reiche vollem Kranze Prangt keines doch dem unsern gleich. Ihr Kämpfer aus dem heil'gen Streit, Ihr Freiheitssänger hochgemuthet, Du Jugend, treu und todbereit, Die du mit freud'gem Stolz geblutet, Erfüllt sind eures Lebens Träume, Bald wird der Bau vollendet sein, Bald führt in seine hohen Räume Der Kaiser alle Brüder ein. Du Held warst Führer uns zur Macht, O woll' es nun zur Freiheit werden, Gib' frei den Geist, verscheuch' die Nacht, Laß hellen Tag es sein auf Erden! O, dir fliegt jedes Herz entgegen, Es streckt nach dir sich jede Hand, Schütt' aus auch diesen letzten Segen Auf's theure deutsche Vaterland!