Der Bach, das ist ein Thränenstorm
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Sechs Lieder , opus 19a
by Carl Lührss (1824 - 1882)
1. Der Bach, das ist ein Thränenstorm
2. Die Kartenlegerin  [sung text not yet checked]
Schlief die Mutter endlich ein Über ihrer Hauspostille? Nadel, liege du nun stille: Nähen, immer Nähen, -- nein! -- Legen will ich mir die Karten. Ei, was hab ich zu erwarten? Ei, was wird das Ende sein? Trüget mich die [Ahndung]1 nicht, Zeigt sich Einer, den ich meine, -- Schön! da kommt er ja, der Eine, Coeurbub kannte seine Pflicht. -- Eine reiche Witwe? -- wehe! Ja, er freit sie, ich vergehe! O verruchter Bösewicht! Herzeleid und viel Verdruß, -- Eine Schul' und enge Mauern, -- [Carreaukönig]2, der bedauern Und zuletzt mich trösten muß. -- Ein Geschenk auf artge Weise -- Er entführt mich -- Eine Reise -- Geld und Lust im Überfluß! Dieser [Carreaukönig]2 da Muß ein Fürst sein oder König Und es fehlt daran nur wenig, Bin ich selber Fürstin ja. -- Hier ein Feind, der mir zu schaden Sich bemüht bei seiner Gnaden, Und ein Blonder steht mir nah. Ein Geheimnis kommt [zu Tag]3, Und ich flüchte noch bei Zeiten, -- Fahret wohl, ihr Herrlichkeiten! O das war ein harter Schlag! Hin ist Einer, eine Menge Bilden um mich ein Gedränge, Daß ich [kaum sie]4 zählen mag. Dieser hier in grauem Haar Ist ein Junker wohl vom Lande, Spröde halt' ich ihn am Bande Und ich führ' ihn zum Altar. -- Nach Paris! -- Ein lustig Leben! Brummt der Mann, so lach' ich eben, Bleibt doch alles, wie es war. -- [Kommt das grämliche Gesicht]5, Kommt die Alte da mit Keuchen, Lieb' und Lust mir zu verscheuchen, Eh' die Jugend mir gebricht? -- Ach! die Mutter ist's, die aufwacht, Und den Mund zu schelten aufmacht.-- Nein, die Karten lügen nicht!
Text Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Die Kartenlegerin", appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte, in Vier Lieder von Béranger, no. 1 [an adaptation]
Based on:
- a text in French (Français) by Pierre Jean de Béranger (1780 - 1857), "Les cartes, ou L'horoscope"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La tiradora de cartes ", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De kaartlegster", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The fortune-teller", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "La tireuse de cartes", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Adelbert von Chamisso, Neunzehnte Auflage, Berlin: Weidmannsche Buchhandlung, 1869, pages 174-175.
1 Schumann: "Ahnung"2 Schumann: "Karo-König"
3 Schumann: "zu Tage"
4 Schumann: "sie kaum"
5 Schumann: "Kommt das dumme Fraungesicht"
3. Sie sagten ihr Glück nicht leise noch laut  [sung text not yet checked]
Sie sprach zu ihm so wundertönig, Sie streichelte lind sein wirres Haar, Vis trunken der kranke Geisterkönig An ihrem Busen entschlummert war. So wachte die allerschönste der Frauen, So scheuchte sie den düstern Sinn, Den trotzigen Adler von seinen Brauen, Und setzte die Taube des Friedens hin. Sie preßte zehn Lilien auf seine Locken, Zwei brennende Rosen auf seinen Mund, Auf schlug er das Auge, süß erschrocken, Und ward für alle Zeiten gesund. Sie schwuren sich keine Liebeseide, Sie sagten ihr Glück nicht leise noch laut, Nur die duftige Lenznacht hat sie Beide Die Hände falten und beten geschaut.
Text Authorship:
- by Karl Isidor Beck (1817 - 1879), "Sie sagten ihr Glück nicht leise noch laut", appears in Stille Lieder, first published 1846
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4. Frühling und Liebe
Im Rosenbusch die Liebe schlief, Der Frühling kam, der Frühling rief; Die Liebe hört's, die Lieb' erwacht, Schaut aus der Knosp' hervor und lacht, Und denkt, zu zeitig möcht's halt sein Und schläft drum ruhig wieder ein. Der Frühling aber läßt nicht nach, Er küßt sie jeden Morgen wach, Er kos't mit ihr von früh bis spat, Bis sie ihr Herz geöffnet hat Und seine heiße Sehnsucht stillt, Und jeden Sonnenblick vergilt.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Frühling und Liebe", appears in Lyrische Gedichte, in Dichterleben, in Jahre der politischen Kämpfe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "Spring's wooing"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Primavera e amore", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
5. Täuschung  [sung text not yet checked]
Ich glaubte, die Schwalbe träumte schon Vom theuren Nest; Ich glaubte, die Lerche dachte schon Ans Liederfest; Ich glaubte, die Blüten küßte schon Ein junger West; Ich glaubte, ich hielte Dich liebend schon Auf ewig fest! Wie wurdet ihr winterlich über Nacht, Ihr Lüfte lind! Wie Knospen und Blüthen über Nacht Erfroren sind! Wie die Lerche verlernte über Nacht Ihr Lied geschwind! Und wie Du vergessen hast über Nacht Dein armes Kind!
Text Authorship:
- by Karl Isidor Beck (1817 - 1879), "Täuschung", appears in Stille Lieder, in Lieder der Liebe: Ihr Tagebuch, no. 12, first published 1840
- sometimes misattributed to Christian Nikolaus Hugo Staacke
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Karl Beck, Stille Lieder, Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1840, page 23.
Note: according to Lawrence Snyder in German Poetry in Song, Fallen Leaf Press, 1995, Holstein attributes this text to Hugo Staacke. Unless "Hugo Staacke" is found to be a pseudonym of Karl Beck, this is a confirmed misattribution.
6. O lieb' so lang du lieben kannst  [sung text not yet checked]
O lieb, [solang]1 du lieben kannst! O lieb, [solang]1 du [lieben magst]2! Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Wo du an Gräbern stehst und klagst. Und sorge, daß dein [Herze]3 glüht Und Liebe hegt und Liebe trägt, So lang ihm noch ein [ander]4 Herz In Liebe warm entgegenschlägt. Und wer dir seine Brust erschließt, O tu ihm, was du kannst, [zulieb]5! [Und mach ihm jede Stunde froh,]6 Und mach ihm keine Stunde trüb. Und hüte deine Zunge wohl, Bald ist ein böses Wort gesagt! O Gott, es war nicht bös gemeint, - Der andre aber geht und klagt. O lieb, [solang]1 du lieben kannst! O lieb, [solang]1 du [lieben magst]2! Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Wo du an Gräbern stehst und klagst! [Dann]7 kniest du nieder an der Gruft Und birgst die Augen, trüb und naß, - Sie sehn den andern nimmermehr - [Ins lange, feuchte]8 Kirchhofsgras. Und sprichst: O schau auf mich herab, Der hier an deinem Grabe weint! Vergib, daß ich gekränkt dich hab! O Gott, es war nicht bös gemeint! Er aber sieht und hört dich nicht, Kommt nicht, daß du ihn froh umfängst; Der Mund, der oft dich küßte, spricht Nie wieder: Ich vergab dir längst! Er tat's, vergab dir lange schon, Doch manche heiße Träne fiel Um dich und um dein herbes Wort - Doch still - er ruht, er ist am Ziel! O lieb, [solang]1 du lieben kannst! O lieb, [solang du lieben magst]9! Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Wo du an Gräbern stehst und klagst!
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Thomas Ang) , "O love, love as long as you can!", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Wilson Hidalgo) , "Ama todo el tiempo que puedas", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
1 Liszt, Mohr, Pierson: "so lang"
2 Wallnöfer: "es vermagst"
3 Liszt: "Herz"
4 Wallnöfer: "and'res"
5 Liszt: "zu lieb"
6 omitted by Wallnöfer.
7 Wallnöfer: "Bald"
8 Wallnöfer: "Tief unterm feuchten"
9 Wallnöfer: "solange du's vermagst"; Liszt, Mohr, Pierson: "so lang du lieben magst"