Ich gebe mir die Ehre Und sing' ein Liedel fein, Ich bin ein grosser Herre, Die ganze Welt ist mein. Der Landmann, der mag sä'n Und ernten Korn und Lein; Doch Feldes Blüh'n und Weh'n Zur Maienzeit ist mein. Die Karner mögen tauschen Und nutzen Baum und Stein, Doch Waldes Grün und Rauschen Und Waldesruh' ist mein. Wie arm sind doch die Reichen, Von allem Frieden fern, Und Knechte sondergleichen Sind diese hohen Herrn. Sie streiten sondergleichen Mit Schwert um Land und Meer; Ich zieh' mit meinem Stabe Erobernd hinterher. Wie lustig ist das Wandern, Die Sorgen sind ja klein; Die schwere Welt ist andern, Die schöne Welt ist mein.
Sechs Lieder für 1 hohe Stimme -- für 1 tiefe Stimme mit Pianoforte , opus 63
by Hans Harthan (1855 - 1936)
1. Ich bin ein grosser Herre!  [sung text not yet checked]
2. Istud vinum  [sung text not yet checked]
Ein wanderfroher Hinker hinkt Auch über Berg und Thal, Ein bügelfester Trinker trinkt Auch ohne Durst einmal. Daß Hinken sich mit Trinken reimt, Macht, Eines kommt vom Andern, Denn wen der Wein hat festgeleimt, Dem fällt es schwer zu wandern. Istud vinum, bonum vinum [Dieser Wein, guter Wein], vinum generosum [charaktervoller Wein] reddit virum intestinum [macht einen einen Mann innerlich] fortem, animosum [stark, mutig]. Wir dachten noch an keinen Halt Im Siebenmeilenschritt, Da hält uns Einer mit Gewalt Am Wirthshaus und will mit. Nun rasten wir, nun kleben wir Und können nicht von dannen, Es sei denn, vorher heben wir Den, der da liegt, mit Kannen. Istud vinum, bonum vinum [Dieser Wein, guter Wein], vinum generosum [charaktervoller Wein] reddit virum intestinum [macht einen einen Mann innerlich] fortem, animosum [stark, mutig]. Ein gätlich Faß in Eisenband, Gefüllt und wohl gepflegt, Ruht lang' schon an der Kellerwand, Allwo's kein Stoß bewegt. Der Wein, so klar wie Goldesfluth, Gefalbt von Vater Rhenus, Macht Trinkers Herz so hochgemuth, Als winket ihm Frau Venus. Istud vinum, bonum vinum [Dieser Wein, guter Wein], vinum generosum [charaktervoller Wein] reddit virum intestinum [macht einen einen Mann innerlich] fortem, animosum [stark, mutig]. Den größten Becher gießet voll, Sitzt nieder auf der Bank, Und still jetzt, wenn ich kosten soll! Gott's Lohn, ist das ein Trank! Ein jungfrisch Weib und alten Wein Werd' ich so leicht nicht rügen, Doch sollt' ich sagen: fädelt's ein Verkehrt! da müßt' ich lügen. Istud vinum, bonum vinum [Dieser Wein, guter Wein], vinum generosum [charaktervoller Wein] reddit virum intestinum [macht einen einen Mann innerlich] fortem, animosum [stark, mutig]. Nun trinke Jeder, was er kann, Und geb' es rechts herum, Wer austrinkt, fängt von vorne an, Sit privilegium [Es sei sein Vorrecht]! Der edle Wein, der gute Wein, Der Wein von Gottes Gnaden, Das ist ein Wein, da kann sich drein Die Seel' im Leibe baden. Istud vinum, bonum vinum [Dieser Wein, guter Wein], vinum generosum [charaktervoller Wein] reddit virum intestinum [macht einen einen Mann innerlich] fortem, animosum [stark, mutig].
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Istud vinum", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Aquest vi", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Istud vinum [This wine]", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
3. O Welt, du bist so schön  [sung text not yet checked]
[Nun]1 [bricht]2 aus [allen]3 Zweigen Das [maienfrische Grün]4, Die ersten Lerchen steigen, Die [ersten]5 Veilchen blüh'n; Und golden liegen Tal und Höh'n -- O Welt, du bist so wunderschön Im Maien! Und [wie]6 die Knospen springen, Da regt sich's allzumal; Die [muntren]7 Vögel singen, Die Quelle rauscht [in's]8 Tal; Und freudig [schallt]9 das Lustgetön: O Welt, du bist so wunderschön Im Maien! [Wie sich die Bäume]10 wiegen Im lieben Sonnenschein! Wie hoch die Vögel fliegen, Ich möchte hinterdrein; Möcht' jubeln über Tal und Höh'n: O Welt, du bist so wunderschön, Im Maien!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Im Maien", appears in Lieder, in Wanderlieder, in Aus den Bergen
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Rodenberg, Lieder, Neue wohlfeile Ausgabe, Hannover: Carl Rümpler, 1862, pages 113-114.
1 Gericke, Schwantzer, Sieber: "Es"; Högg: "Noch"; further changes may exist not shown above.2 Högg: "blüht"; further changes may exist not shown above
3 I. Lachner: "vollen"; further changes may exist not noted above.
4 Hiller: "frische Maiengrün"
5 Billeter: "kleinen"
6 Stöckhardt: "wenn"
7 Hiller, Marx: "muntern"; Stöckhardt: "munter'n"
8 Hiller, Stöckhardt: "zu"
9 Marx: "hallt"
10 Stöckhardt: "Und wie die Bäum' sich"
4. Ständchen  [sung text not yet checked]
Mach auf, mach auf, doch leise mein Kind, Um keinen vom Schlummer zu wecken. Kaum murmelt der Bach, kaum zittert im Wind Ein Blatt an den Büschen und Hecken. Drum leise, mein Mädchen, daß [nichts sich]1 regt, Nur leise die Hand auf die Klinke gelegt. Mit Tritten, wie Tritte der Elfen so sacht, [Die über die Blumen]2 hüpfen, Flieg leicht hinaus in die Mondscheinnacht, [Zu]3 mir in den Garten zu schlüpfen. Rings schlummern die Blüten am rieselnden Bach Und duften im Schlaf, nur die Liebe ist wach. Sitz nieder, hier dämmert's geheimnisvoll Unter den Lindenbäumen, Die Nachtigall uns zu Häupten soll Von [unseren]4 Küssen träumen, Und die Rose, wenn sie am Morgen erwacht, Hoch glühn von den Wonnenschauern der Nacht.
Text Authorship:
- by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894), "Ständchen", appears in Gedichte, in 1. Liebesgedichte und Lieder, first published 1866
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Serenade", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lawrence Snyder) (Rebecca Plack) , "Serenade", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Paul England) , first published 1903
- FRE French (Français) [singable] (Henri Masset) , "Sérénade"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sérénade", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) [singable] (Hamutal Atariah) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Serenata", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Abel Alamillo Fernández) , "Serenata", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
1 Pfitzner: "sich nichts"
2 Strauss: "Um über die Blumen zu"; Berger: "Die über Blumen"
3 Pfitzner: "Mit"
4 Berger: "unsern"
5. Meine Liebe ist grün  [sung text not yet checked]
Meine Liebe ist grün wie der Fliederbusch, und mein Lieb ist schön wie die Sonne, die glänzt wohl herab auf den Fliederbusch und füllt ihn mit Duft und mit Wonne. Meine Seele hat Schwingen der Nachtigall, und wiegt sich in blühendem Flieder, und jauchzet und singet vom [Duft]1 berauscht viel liebestrunkene Lieder.
Text Authorship:
- by Felix Schumann (1854 - 1879)
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Songs of youth I", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chants de jeunesse I", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (José Roberto Goldim) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elena María Accinelli) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Bleichmann: "Dufte"
6. Vorüber!  [sung text not yet checked]
O darum ist der [Lenz]1 so schön Mit Duft und Strahl und Lied, Weil singend über [Thal]2 und Höhn So bald er [weiter zieht]3; [Und]4 darum ist so süß der Traum, [Den erste Liebe webt]5, Weil schneller [wie]6 die Blüt' am Baum Er [hinwelkt]7 und verschwebt. Und doch! Er läßt so still erwärmt, So reich das Herz zurück; Ich hab' geliebt, ich hab' geschwärmt, Ich preis' auch das ein Glück. Gesogen hab' ich Strahl auf Strahl In's Herz den kurzen Tag; Die schöne Sonne sinkt zu Thal. Nun [komme]8 was kommen mag! Sei's bittres Leid, sei's neue Lust, Es soll getragen sein: Der [sichre]9 Schatz in meiner Brust Bleibt dennoch [ewig]10 mein.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Vorüber!", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Emanuel Geibels Gesammelte Werke in acht Bänden, Erster Band, Jugendgedichte. Zeitstimmen. Sonette. Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1883, pages 12-13.
Note: in Hackel's setting, stanza 5, line 4, word 3 ("immer") returns to the original word "ewig" in the repetition.
1 Kehler: "Tag"; further changes may exist not shown above.2 Lehár: "Flur"
3 Lehár: "weiterzieht"
4 Hackel: "O"
5 Hackel: "Der erste Liebe weckt"
6 Hackel, Lehár: "als"
7 Hackel, Lehár: "welket"
8 Lehár: "komm'"
9 Hackel: "stille"
10 Hackel: "immer"