Lieder der Kindheit, Freundliche Klänge, Ziehen durch meine Zagende Brust; Tönen wie ferner Heimath Gesänge, Flüstern von Tagen Schuldloser Lust. Singende Engel Schweben hernieder, Leuchtende Sonnen Ziehen von fern, Liebe Gestalten Winken mir wieder, Einmal noch glänzet mein Sinkender Stern. Ruhlosen Lebens Düstre Gewalten Trübten den Himmel Engten den Raum -- Weiter, nur weiter Zieht, ihr Gestalten! Naht mir noch einmal -- im Letzten Traum!
12 Lieder für tiefere Stimme mit Pianofortebegleitung , opus 25
by John Böie (1822 - 1900)
1. Letzter Traum  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Letzter Traum", appears in Gedichte, in Wanderbuch, Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, first published 1859
Go to the general single-text view
Confirmed with Richard Pohl, Gedichte, Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, 1859. Appears in Wanderbuch, pages 92 - 93.
2. Sternbotschaft  [sung text not yet checked]
Ich saß in [finstrer]1 Trauer, mir war das Herz so schwer, da kam aus dunkler Ferne einsam ein Stern daher. Er glänzt wie eine Träne, die stille Sehnsucht weint die wie ein Blick der Hoffnung aus treuen Augen scheint. Den lichten Friedensboten, ich hab' ihn wohl erkannt: Herzlieb, aus weiter Ferne hast du den Stern gesandt?
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Sternbotschaft", appears in Gedichte, in Lyrisches
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Wilhelm Ritter von Hertz, Gedichte, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1859, page 37. Appears in Lyrisches.
1 Böie: "finsterer"; further changes may exist not shown above.3. Tönende Liebes‑Grüsse  [sung text not yet checked]
Wie ich dich liebe, Heiß, ohne Schranken, Kann ich in Worten Nimmer gestehn: All' meine seligsten Liebes-Gedanken Mögen in Klängen Hold dich umwehn! Schüchterne Lieder Können's nicht sagen, Töne nur, Töne Send' ich zu dir! Wenn dich die wogenden Himmelwärts tragen, Ist meine Seele Immer bei dir. Wie sich Accorde Suchen, umschlingen, Drängt es zu dir, zu Dir mich allein. Seliges Finden! -- Auf Tönenden Schwingen Ziehen zum Himmel der Liebe mir ein!
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Tönende Liebes-Grüße", appears in Gedichte, in Helle Tage, Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, first published 1859
See other settings of this text.
Confirmed with Gedichte von Richard Pohl, Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, 1859. Appears in Helle Tage, pages 29 - 30.
4. Überall  [sung text not yet checked]
(Sie.) Wenn droben eine Lerche singt Im hellen Morgenstrahl; Und wenn das Abendläuten klingt [Aus]1 duftig stillen Thal. Auf Bergeshöh', im [Waldesgrund]2, [Im Sonnenlicht, beim]3 Sternenschein, An jedem Ort, zu jeder Stund: Ach, immerdar, gedenk' ich dein!
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Überall", appears in Gedichte, in Getrennte Liebe
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Richard Pohl, Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1859, page 37.
1 Grimm: "Im"2 Grimm: "Thalesgrund"
3 Grimm: "Bei Sonn- und"
5. Die Bächlein, die fliessen  [sung text not yet checked]
Die Bächlein, die fließen Bei Nacht und bei Tag, Die Veilchen, die sprießen Im Busch und im Hag. Die Bächlein, die kommen Am Ende in's Meer, Die Veilchen, die frommen, Verblassen so sehr. Ich muß an Dich denken Im Feld und im Wald; Will Gott Dich mir schenken, So thu er's nur bald.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, "Die Bächlein, die fließen "
Go to the general single-text view
Confirmed with Lyrisches Album aus dem Lahngau, ed. by Dr Paul Wigand, Gießen: J. Ricker'sche Buchhandlung, 1858, page 232. Appears in Bunter Liederkranz.
6. Mein Herz  [sung text not yet checked]
Mein Herz ist ein stiller Tempel, Eine Domhall' düster und hehr, Da knieen wie bleiche Beter Die trüben Gedanken umher. Es hauchen unsichtbare Orgeln Gar wundertiefen Klang, Es wallet von Geisterlippen Ein dumpfer Schlummergesang. Und unten in Grabeshallen, Da schlafen im Sterbekleid Die alten Tage der Liebe Aus ferner, schöner Zeit.
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Mein Herz"
See other settings of this text.
7. Mein Alles  [sung text not yet checked]
Und wär' auch der ganze Erdkreis mein eigen; Und könnte mein Ruhm Zu den Sternen steigen; Und wär' ich geliebt Von allen Wesen; Und könnte mein Geist In der Zukunft lesen; Was hätt' ich, wenn du, Nur du nicht mein Eigen? Dein Herz nicht könnte Zu mir sich neigen? In deiner Liebe, So herrlich, so rein, Ist nicht nur die Erde, Der Himmel ist mein!
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Mein Alles", appears in Gedichte, in Helle Tage
See other settings of this text.
Confirmed with Gedichte von Richard Pohl, Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, 1859, pages 27 - 28. Appears in Helle Tage.
8. Mein Engel, hüte dein  [sung text not yet checked]
[Und willst du]1 von mir scheiden, [Mein herzgeliebter Knab',]2 Soll Alles Dich begleiten, Was [ich von Freuden hab'.]3 Mir bleibt, wenn du geschieden, Mein traurig Herz allein; Fahr' hin, [mein Lieb,]4 in Frieden! Mein Engel hüte dein! Ihm ward zur [Hut]5 gegeben Mein Glück und meine Ruh'; Ach, Glück und Ruh' [und]6 Leben, Herzlieb, das [bist]7 ja du! Und bist [mir du]8 geschieden, Flieht auch der Engel mein; Fahr' hin, [mein Lieb,]4 in Frieden! Mein Engel hüte dein! O [daß]9 er dir verschwiege, Was dich betrüben mag, Wie ich verlassen liege In Sehnsucht Nacht und Tag! Mein Bild soll mit dir gehen Im alten Freudenschein; Fahr' hin, auf Wiedersehen! Mein Engel hüte dein!
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Mein Engel hüte dein", appears in Gedichte, in Lyrisches , first published 1859
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "Good angels watch o'er thee"
- ENG English [singable] (Edward Oxenford) , "My angel shall guard you!"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Et si tu veux te séparer de moi", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Wilhelm Hertz, Gedichte, Hamburg: Hofmann und Campe, 1859, pages 47-48.
1 Breu: "Wenn du willst"; Leavitt: "Und musst du"; Rheinberger: "So willst du"; further changes may exist not shown above.2 Abt: "muß ich verlassen sein,"
3 Abt: "je an Freuden mein."
4 Abt: "fahr' hin"
5 Wurm: "Hand"
6 Reger, Wurm: "im"
7 Kienzel, wurm: "ist" [this needs to be double-checked
8 Abt, Kienzl, Wurm: "du mir"
9 Jensen: "da"
Note: the poem is preceded by the following:
Daz iuwer min engel walte!
Alter Gruß.
9. Trockne Blumen  [sung text not yet checked]
(Er.) Ich trag auf dem Herz [einen Blumenstrauß]1, Den mir die Liebste gegeben, Und ziehe ihn oft verstohlen heraus, Drück ihn an die Lippen mit Beben. Und wenn du, Holde, meiner gedenkst, Beleben ihn frische Düfte, Sonst wär' er, verdorrt und entblättert, schon längst Ein Spiel der neidischen Lüfte. Die Rose sie lispelt, du seiest mir treu, Du dächtest mein immer in Liebe; Sie duftet an jedem Morgen auf's neu, Als wenn es immer so bliebe!
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Trockne Blumen", appears in Gedichte, in Getrennte Liebe
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Richard Pohl, Gedichte, Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, 1859, page 41. Appears in Getrennte Liebe.
1 Böie: "eine Blume"; further changes may exist not shown above.10. Jugendglück  [sung text not yet checked]
O süßer Zauber im Jugendmut, du goldner Becher voll Lebensglut! Kein Schmuck so köstlich, so zauberreich, kein Glück auf Erden, das deinem gleich! Wo Jugend und Freude im Herzensverein, soll glückliche Liebe die Königin sein. Die Blüten lockt alle der Lenz hervor, die Lerche steigt jubelnd zum Licht empor. O Sonne der Liebe im Frühlingsschein, mich laß deine Blume, die Lerche sein.
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896)
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The happiness of youth", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- RUS Russian (Русский) (Jelena Jermolajeva) , "Счастье юности", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
11. Parole  [sung text not yet checked]
Sie stand wohl am Fensterbogen Und flocht sich traurig [ihr]1 Haar, Der Jäger war fortgezogen, Der Jäger ihr Liebster war. Und als der Frühling gekommen, Die Welt war von Blüthen verschneit, Da hat sie ein Herz sich genommen Und ging in die grüne Haid'. Sie legt das Ohr an den Rasen, Hört ferner Hufe Klang -- Das sind die Rehe, die grasen Am schattigen Bergeshang. Und Abends die Wälder rauschen, Von fern nur fällt noch ein Schuß, Da steht sie stille, zu lauschen: »Das war meines Liebsten Gruß!« Da sprangen vom Fels die Quellen, Da flohen die Vöglein in's Thal. »Und wo ihr ihn trefft, ihr Gesellen, [Grüßt]2 mir ihn tausendmal!«
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 7. Romanzen
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wachtwoord", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mot d'ordre", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff's Werke. Dritter Theil. Dichter und ihre Gesellen. Krieg den Philistern, Berlin, Verlegt von M. Simion, 1841, pages 228-229.
Note: first appeared (untitled) in the novel "Dichter und ihre Gesellen" (1834), later titled "Parole" in the first two editions of Eichendorff's collected poems (Berlin, 1837 and 1843); in a posthumous edition, the title was "Die Verlassene".
Modernized spelling would change "Blüthen" to "Blüten", "Haid'" to "Heid'", "Thal" to "Tal".
1 Brahms: "das"2 Brahms: "O, grüßt"
12. Blumengruss  [sung text not yet checked]
(Er.) Ich fliehe mit meinen Träumen Hinaus in der Berge Ruý, Und pflüge des Waldes Kinder, Und sende dem Liebchen sie zu. Zu ihr sollt ihr schüchternen wandern, Sie küßt euch -- o selige Lust -- Statt meiner sollt ihr euch schmiegen An ihre klopfende Brust. Und kommt Ihr auch trauernd und schmachtend Zum Liebchen in's heimische Thal, Erwacht ihr zu schönerem Lenze, Glänzt euch ihrer Augen Strahl. Dann sagt ihr: „So nah ist der Ferne, „Daß blühend er dir uns gesandt, „Denn nimmer verweltet die Liebe, „Die dir zum Gruße uns wand!”
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Blumengruß", appears in Gedichte, in Getrennte Liebe
Go to the general single-text view
Confirmed with Gedichte von Richard Pohl, Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1859, pages 43-44.